Von Manuel Müller
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Linke |
G/EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Sonst. |
EP heute | 37 | 72 | 143 | 101 | 176 | 66 | 61 | 49 | – |
Juli 23 | 41 | 48 | 136 | 94 | 160 | 79 | 70 | 36 | 41 |
Sept. 23 | 42+1 | 46 | 144+3 | 90+1 | 157+5 | 77 | 72+2 | 36+1 | 41+2 |
dynamisch | 44+1 | 50 | 144+3 | 95+1 | 165+6 | 89+1 | 87+2 | 31+1 | – |
- Basis-Szenario,
Stand: 11.9.2023. - (Kreis- und Balkengrafiken basieren auf der Projektion mit 720 Sitzen.)
- Dynamisches Szenario,
Stand: 11.9.2023.
(Kreis- und Balkengrafiken basieren auf der Projektion mit 720 Sitzen.)
Tritt sie an, oder tritt sie nicht an? Am Mittwoch hielt Ursula von der Leyen (CDU/EVP) ihre vierte und letzte Rede zur Lage der Union in dieser Wahlperiode. Auch die Europawahl erwähnte sie dabei am Anfang kurz. Doch auf die Frage, die dabei die meisten Europapolitik-Beobachter:innen umtreibt, blieb die Kommissionspräsidentin (erwartungsgemäß) die Antwort schuldig. Ob von der Leyen sich als Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei um eine zweite Amtszeit bewerben will, werden wir wohl erst später in diesem Jahr erfahren.
Aber auch wenn von der Leyen kandidiert, ist es inzwischen immer weniger offensichtlich, dass die EVP dann auch die Wahl gewinnt und sie ihr Amt behalten kann. Nach den aktuellen Umfragen ist die EVP zwar weiterhin die stärkste Kraft in der EU, doch in der Sitzprojektion schrumpft ihr Vorsprung auf die sozialdemokratische S&D-Fraktion auf einen der niedrigsten Werte in der gesamten Wahlperiode. Nur im Winter 2021/22 sah es noch knapper aus.
Ungewiss ist allerdings auch, wen eigentlich ihrerseits die europäischen Sozialdemokrat:innen ins Rennen schicken könnten. Einige der plausibelsten potenziellen Spitzenkandidat:innen haben in den letzten Wochen jedenfalls deutlich gemacht, dass sie andere Pläne haben: Pedro Sánchez (PSOE/SPE) kämpft darum, spanischer Premierminister zu bleiben, Frans Timmermans (PvdA/SPE) hat Brüssel verlassen, um bei den niederländischen Parlamentswahlen im November seine nationale Partei anzuführen, und Sanna Marin (SDP/SPE) hat sich vorläufig aus der aktiven Politik zurückgezogen. Auf dem Parteitag der Sozialdemokrat:innen, der im November in Málaga stattfindet, dürfte es also einiges zu besprechen geben.
Fünfzehn zusätzliche Sitze
Aber zurück zur Sitzprojektion, bei der es noch eine andere Neuerung gibt: Diese Woche stimmte das Europäische Parlament einem Vorschlag des Rates zur Neuaufteilung der nationalen Sitzkontingente bei der Europawahl zu. Art. 14 (2) EUV schreibt für diese Sitzkontingente eine „degressive Proportionalität“ vor: Große Staaten haben mehr Sitze als kleine, aber kleine haben mehr Sitze pro Einwohner:in als große. Da sich die Einwohnerzahl einiger Länder geändert hat, müssen nun auch die Kontingente angepasst werden.
Da dabei allerdings kein Land auf eigene Sitze verzichten möchte, einigte man sich im Rat darauf, die Gesamtsitzzahl des Parlaments aufzustocken. Künftig soll es deshalb 720 statt 705 Sitze geben; Frankreich, Spanien und die Niederlande gewinnen je zwei, neun weitere Länder je einen Sitz dazu. Damit diese Änderungen in Kraft treten, ist noch ein Beschluss des Europäischen Rates notwendig, der jedoch als reine Formsache gilt.
Auch die Sitzprojektion wird deshalb künftig auf 720 statt 705 Sitzen basieren. Um die Veränderungen besser nachvollziehbar zu machen, sind in der heutigen Ausgabe beide Werte angegeben. Unter den Parteien profitiert die EVP in der Sitzprojektion am meisten von den neuen Sitzen: Sie gewinnt fünf Abgeordnete hinzu, die S&D drei, die rechte ID und die „sonstigen“ Parteien jeweils zwei, die liberale RE, die Linksfraktion und die Fraktionslosen je eine:n. Allerdings ist dieser Effekt nicht systematisch – bei nur leicht abweichenden Umfragewerten könnte die Verteilung auch ganz anders aussehen.
Sinkflug der EVP
Im Einzelnen erreicht die EVP in der Basisprojektion nun 157 Sitze (–3 gegenüber der letzten Projektion von Mitte Juli / neu mit 720 Sitzen: 162), ihr schlechtester Wert seit über einem Jahr. Unter anderem in Frankreich, Schweden, Finnland und Österreich verlieren die Mitte-rechts-Parteien leicht; die traditionsreiche niederländische CDA wäre nach den aktuellen Umfragen gar nicht mehr im Europäischen Parlament vertreten. In anderen Ländern, etwa Portugal und Litauen, ging es für die EVP-Mitgliedsparteien hingegen leicht aufwärts.
Allerdings gehen diese jüngsten Entwicklungen bei der EVP jeweils auf nur geringe Schwankungen in den nationalen Umfragen zurück. Problematischer für die Partei dürften deshalb nicht so sehr die Verluste der letzten Wochen sein, sondern dass es ihr nicht gelungen ist, ihren seit Anfang des Jahres anhaltenden Sinkflug umzukehren.
S&D legt deutlich zu
Die sozialdemokratische S&D-Fraktion konnte sich demgegenüber zuletzt deutlich verbessern und würde nun 144 Sitze erreichen (+8 / neu: 147). Während die deutsche SPD weiter schwächelt, können unter anderem der spanische PSOE, der portugiesische PS, die finnische SDP und die litauische LSDP dazugewinnen. In Tschechien könnten die SOCDEM (früher bekannt als ČSSD) nach längerer Zeit erstmals wieder knapp die nationale Fünfprozenthürde überwinden.
Für die europäischen Sozialdemokrat:innen ist das einer der besten Projektionswerte in dieser Wahlperiode. Sollten sie dieselbe Sitzzahl auch bei der Europawahl erreichen, wäre das sogar eine leichte Verbesserung gegenüber dem aktuellen Parlament – keine Selbstverständlichkeit für eine Partei, die seit 1994 bei nahezu jeder Europawahl Federn lassen musste.
Liberale in Italien zerstritten
Deutliche Verluste erleidet die liberale RE-Fraktion, die auf 90 Sitze zurückfällt (–4 / neu: 91) – ihr schlechtester Wert in gut drei Jahren. Während das französische Bündnis Ensemble um Präsident Emmanuel Macron sowie die finnische Keskusta leicht hinzugewinnen, schneiden unter anderem die deutsche FDP und die tschechische ANO etwas schlechter ab als im Juli. Auch hier handelt es sich allerdings jeweils nur um geringfügige Schwankungen in den Umfragen.
Gravierender sind hingegen die Entwicklungen in Italien, wo sich die beiden kleinen Zentrumsparteien Italia Viva und Azione nach einer Annäherung im Frühling nun wieder zerstritten haben. Auch wenn die RE-Spitze anscheinend versucht, die Parteien doch noch zusammenzubringen, sieht es derzeit danach aus, als ob sie mit getrennten Listen zur Europawahl antreten – und dann vielleicht beide an der nationalen Vierprozenthürde scheitern. Weiterhin im Raum steht allerdings ein Wahlbündnis zwischen Azione und Più Europa, einer weiteren kleinen Zentrumspartei. Dieses Bündnis wäre wohl stark genug, um ins Parlament einzuziehen und wenigstens eine Handvoll Sitze zu gewinnen.
Grüne etwas schwächer
Auch die Fraktion der Grünen/EFA muss leichte Rückschläge einstecken, vor allem in Deutschland und Frankreich. Zudem fallen die niederländische Volt, die portugiesische PAN sowie die luxemburgische Piratepartei in den Umfragen alle knapp hinter die Schwelle zurück, die für einen Sitz im Parlament nötig wäre. Umgekehrt würde die schwedische MP die nationale Vierprozenthürde nun wieder überwinden, die litauische LVŽS kann sich stabilisieren, und die lettischen Progresīvie wären nun zweitstärkste Kraft ihres Landes. Insgesamt kommen die Grünen/EFA damit auf 46 Sitze (–2 / neu: 46).
Die Linksfraktion kann nach den deutlichen Einbußen in der Juli-Projektion nun in Deutschland und Frankreich wieder leicht zulegen; in Portugal verliert sie hingegen erneut. Insgesamt würde sie damit noch 42 Sitze erreichen (+1 / neu: 43).
EKR und ID fast gleichauf
Auf der rechten Seite des Parlaments erfährt die EKR-Fraktion einen Rückschlag und käme nun nur noch auf 77 Sitze (–2 / neu: 77). Während die polnische PiS in den Umfragen dazugewinnen kann und die italienischen FdI von der Uneinigkeit der Liberalen profitieren, erleiden mehrere andere Mitgliedsparteien Verluste: Die spanische Vox ist nach dem eher schwachen Ergebnis bei der nationalen Parlamentswahl im Juli in interne Konflikte versunken, bei den finnischen PS schlagen sich die Rassismusskandale dieses Sommers auch auf die Umfragen nieder, und die niederländische JA21 hat ihre Wähler:innen an andere, dynamischere Rechtsparteien verloren und würde nun ganz aus dem Parlament ausscheiden.
Noch weiter rechts hingegen kann die ID-Fraktion insbesondere aufgrund des anhaltenden Hochs der deutschen AfD weiter zulegen und erreicht nun 72 Sitze (+2 / neu: 74). Das Rennen um den vierten Platz im Parlament – und um die Vorherrschaft im Spektrum rechts der EVP – wird damit noch knapper.
Newcomer aus den Niederlanden
Wenig Neues gibt es unter den fraktionslosen Abgeordneten, die unverändert auf 36 Sitze kommen (±0 / neu: 37). Die ungarische Jobbik hätte hier wieder Chancen, einen Sitz im Parlament zu gewinnen, während die litauische DP unter die nationale Fünfprozenthürde fällt. Durch die Erweiterung des spanischen Sitzkontingents könnte auch die katalanische Separatistenpartei Junts wieder ins Parlament einziehen.
Mehr Bewegung gibt es bei den „sonstigen“ Parteien, die derzeit nicht im Parlament vertreten sind und keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können (41 Sitze / ±0 / neu: 43). Hier schnitten unter anderem die Rechtsaußenparteien Konfederacja aus Polen und Vazrashdane aus Bulgarien zuletzt etwas schwächer ab als im Juli, während die bulgarische populistische Partei ITN nun wieder einen Sitz im Parlament gewinnen könnte.
Die größte Veränderung gab es aber in den Niederlanden, wo die agrarisch-populistische BBB in den Umfragen abgestürzt ist. Neu im Tableau ist hingegen die Mitte-rechts-Partei NSC um Pieter Omtzigt – eine erst im August gegründete Abspaltung aus der christdemokratischen CDA, die bei der nationalen Parlamentswahl im November auf Anhieb zur stärksten Kraft werden könnte.
Im dynamischen Szenario ist die EVP etwas stärker
Diese Veränderungen wirken sich auch auf das dynamische Szenario aus, in dem die „sonstigen“ Parteien jeweils einer der bestehenden Fraktionen zugeordnet und auch mögliche Fraktionswechsel anderer nationaler Parteien berücksichtigt werden. Da Pieter Omtzigts NSC im niederländischen Parteiensystem im Wesentlichen den Platz der christdemokratischen CDA übernimmt, liegt es nahe, dass er der EVP beitreten würde. Die BBB hingegen verschärfte zuletzt ihren eher europaskeptischen Kurs und nähert sich damit an die EKR-Fraktion an.
Im Ergebnis fällt der Vorsprung der EVP gegenüber der S&D deshalb im dynamischen Szenario (21 Sitze / neu: 24) noch etwas komfortabler aus als im Basisszenario (13 Sitze / neu: 15). Wenn es darum geht, welche Spitzenkandidat:in eine Chance auf die Kommissionspräsidentschaft erhält, kommt es allerdings auch stark auf den Eindruck am Wahlabend an. Würde sich die EVP erst einige Tage oder Wochen nach der Wahl durch den Beitritt neuer Mitgliedsparteien zur stärksten Fraktion im Parlament hocharbeiten, wäre das ihrem Führungsanspruch kaum zuträglich.
Der Fraktion sollte deshalb daran gelegen sein, die Lücke zwischen Basis- und dynamischem Szenario nicht zu groß werden zu lassen. Auch im Sinne der Transparenz wäre es besser, den Beitritt neuer Parteien möglichst schon vor und nicht erst nach der Europawahl bekannt zu geben.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem die nationalen Parteien jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind. Parteien, die weder im Parlament vertreten sind noch einer europäischen Partei angehören, verbleiben in der Spalte „Sonstige“.
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion baut auf dem Basisszenario auf, ordnet jedoch auch alle „sonstigen Parteien“ jeweils den Fraktionen zu, denen diese plausiblerweise am nächsten stehen. Zudem bezieht das dynamische Szenario auch mögliche künftige Fraktionswechsel einzelner nationaler Parteien ein, die schon jetzt im Parlament vertreten sind. In der Tabelle sind die Veränderungen im dynamischen Szenario gegenüber dem Basisszenario durch farbige Schrift und durch Hinweise im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Die fünfzehn zusätzlichen Sitze sind in der Tabelle durch hochgestellte Zahlen markiert. Die Angabe 20+1 beim spanischen PSOE bedeutet beispielsweise, dass die Partei in der Projektion 20 von 705, aber 21 von 720 Sitzen erreicht.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
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Linke |
G/EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Sonst. |
EP heute | 37 | 72 | 143 | 101 | 176 | 66 | 61 | 49 | – |
Juli 23 | 41 | 48 | 136 | 94 | 160 | 79 | 70 | 36 | 41 |
Sept. 23 | 42+1 | 46 | 144+3 | 90+1 | 157+5 | 77 | 72+2 | 36+1 | 41+2 |
dynamisch | 44+1 | 50 | 144+3 | 95+1 | 165+6 | 89+1 | 87+2 | 31+1 | – |
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Linke |
G/EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Sonst. |
DE |
5 Linke |
13 Grüne
1 Piraten
1 ÖDP
1 Volt
|
16 SPD |
6 FDP
2 FW |
26 Union
1 Familie |
|
21 AfD |
2 Partei |
1 Tier |
FR |
8 LFI |
7 EELV |
8 PS |
20+1 Ens |
7 LR |
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23+1 RN |
6 Rec
|
|
IT |
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17 PD |
5 Az-+EU |
7 FI
1 SVP |
25 FdI |
8 Lega |
14 M5S |
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ES |
5 Sumar
1 Bildu |
3 Sumar
1 ERC |
20+1 PSOE |
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22 PP |
7 Vox |
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0+1 Junts
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PL |
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5 Lewica |
2 PL2050
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16+1 KO
2 KP
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21 PiS |
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6 Konf |
RO |
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13 PSD |
4 USR |
7 PNL
2 UDMR
|
7 AUR |
|
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NL |
2 PvdD |
3 GL |
3 PvdA |
6 VVD
2 D66 |
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3 PVV |
|
7+1 NSC
3+1 BBB |
BE |
3 PTB |
1 Groen
1 Ecolo |
2 Vooruit
2 PS |
1 O-VLD
2 MR |
1 CD&V
1 LE
1 CSP |
3 N-VA |
3+1 VB |
|
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CZ |
|
3 Piráti
|
1 SOCDEM
|
9 ANO |
1 STAN
1 TOP09
|
4 ODS |
2 SPD |
|
EL |
4 Syriza |
|
2 PASOK |
|
9 ND |
1 EL |
|
2 KKE |
1 PE
1 NIKI
1 Spart
|
HU |
|
|
4 DK
|
2 MM |
1 KDNP |
|
|
10 Fidesz
1 Jobbik |
2 MHM
1 MKKP |
PT |
2 BE |
|
7 PS |
2 IL |
7 PSD |
|
3 CH |
|
|
SE |
2 V |
1 MP |
9 S |
1 C
|
4 M
|
4 SD |
|
|
|
AT |
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2 Grüne |
5 SPÖ |
2 Neos |
4+1 ÖVP |
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6 FPÖ |
|
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BG |
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|
2 BSP |
3 DPS |
5 GERB
|
|
|
|
4 PP-DB
2 V
1 ITN
|
DK |
1 Enhl. |
2 SF |
4+1 S |
2 V
2 LA
1 M
|
1 K |
|
|
|
1 DD
|
SK |
|
|
3+1 Smer-SSD
2 Hlas-SD |
2 PS |
1 D
1 KDH
1 OĽANO
|
1 SASKA |
1 SR |
1 REP |
1 SNS |
FI |
1 Vas |
1 Vihreät |
4 SDP |
2 Kesk |
3+1 Kok |
3 PS |
|
|
|
IE |
6+1 SF |
|
|
3 FF |
4 FG |
|
|
|
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HR |
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2 SDP |
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6 HDZ |
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2 Možemo
1 Most
1 DP
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LT |
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2 LVŽS |
4 LSDP |
1 LRLS
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2 TS-LKD |
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2 DSVL |
LV |
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2 Prog
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2+1 JV
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1 NA |
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1 ZZS
1 LRA
1 S!
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SI |
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1 SD |
4 GS |
3+1 SDS |
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EE |
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1 SDE |
2 RE
1 KE |
1 Isamaa |
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2 EKRE |
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CY |
2 AKEL |
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1 EDEK
1 DIKO
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2 DISY |
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LU |
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1 Gréng |
2 LSAP |
1 DP |
2 CSV |
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MT |
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3 PL |
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3 PN |
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Verlauf (Basisszenario)
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Bis September 2023 basiert die Sitzprojektion auf 705 Sitzen, danach auf 720 Sitzen. Bei den Angaben für September 2023 ist der Übergang durch hochgestellte Zahlen markiert.
Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020
ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019
gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Fraktionszuordnung
Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Europawahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als „Sonstige“ eingeordnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind
nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Gruppierungen, die diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen würde, sind mit einem Asterisk (*) gekennzeichnet. Sie müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Datengrundlage
Soweit verfügbar, wird bei der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Durchführung, andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere
Frankreich und
Zypern betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell
Belgien und
Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In
Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das
Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. In der Tabelle sind diese in der Regel unter der Bezeichnung des Wahlbündnisses oder der größten dazugehörigen Partei zusammengefasst. Manchmal gehören die Parteien eines Wahlbündnisses im Europäischen Parlament jedoch unterschiedlichen Fraktionen an. In diesem Fall werden die Parteien einzeln aufgeführt und eine Plausibilitätsannahme über die Verteilung der Sitze auf der gemeinsamen Liste getroffen. Dies betrifft folgende Parteien:
Italien: SI (1., 3. Listenplatz) und EV (2., 4.);
Spanien: ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.);
Polen: PL2050 (1., 3., 5. etc.), KP (2., 4., 6. etc.);
Niederlande: GL (1., 3., 5. etc.) und PvdA (2., 4., 6. etc.);
Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.);
Slowakei: PS
(1.) und D (2.). Für die Mitglieder des spanischen Parteienbündnisses
Sumar wird angenommen, dass sie sich zu zwei Dritteln der Linksfraktion,
zu einem Drittel der Fraktion Grüne/EFA anschließen.
In
Frankreich hatten sich für die nationale Parlamentswahl 2022
mehrere Mitte-links-Parteien (LFI, PS, EELV, PCF) zu dem Wahlbündnis
NUPES zusammengeschlossen, das teilweise auch in späteren Umfragen noch
vorkommt. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass dieses Bündnis auch bei
der Europawahl in dieser Form Bestand hat. In der Projektion werden deshalb
die Umfragewerte des Bündnisses jeweils auf die einzelnen Parteien
aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen
Umfragewerte der Parteien in den letzten Umfragen, die diese einzeln
ausweisen.
Da es in
Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt,
können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz
im Europäischen Parlament gewinnen. Da deutsche Umfrageinstitute für
Kleinparteien jedoch in der Regel keine Werte ausweisen, wird in der
Projektion jeweils das
Ergebnis der letzten Europawahl
herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für
Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei). Nur falls eine
Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei
der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert genutzt.
In
Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung
auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der
Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem
Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten
im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der
Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der
Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 31.8.-11.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Frankreich: Europawahl-Umfragen, 19.-31.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 24.8.-4.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 28.8.-9.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 23.8.-5.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 31.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 24.8.-9.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Griechenland: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 25.6.2023, Quelle:
Wikipedia.
Belgien,
niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für
die nationale Parlamentswahl, 6.6.2023, Quelle:
Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen
(Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 6.6.2023, Quelle:
Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 11.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 8.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 29.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 20.8.-3.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 31.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 18.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 23.8.-3.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 5.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 31.8.-6.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 1.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 19.-29.7.2023, Quelle:
Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, Juli 2023, Quelle:
Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 17.-24.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 4.9.2023, Quelle:
Wikipedia.
Zypern: Ergebnisse der ersten Runde der nationalen Präsidentschaftswahl, 5.2.2023, Quelle:
Wikipedia.
Luxemburg: nationale Umfragen, 16.8.2023, Quelle:
Wikipedia.
Malta: nationale Umfragen, 20.7.2023, Quelle:
Wikipedia.
Bilder: alle Grafiken: Manuel Müller.