Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 145 | 101 | 177 | 64 | 70 | 36 | – |
Nov. 21 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
Jan. 22 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
dynamisch | 53 | 43 | 146 | 105 | 166 | 102 | 62 | 28 | – |
Das neue Jahr beginnt für die Europäische Volkspartei mit guten Nachrichten im Rennen um die Position als stärkste europäische Kraft: Nachdem die europäischen Sozialdemokrat:innen in der letzten Europawahl-Sitzprojektion von November 2021 erheblich Boden gut machen konnten, konnte sich die EVP zuletzt wieder deutlicher absetzen. In der aktuellen Projektion (die zum guten Teil auf Daten von Mitte Dezember 2021 basiert, da über die Feiertage in vielen Ländern keine neuen Umfragen durchgeführt wurden) liegen sie nun mit über zwanzig Sitzen vorn – der größte Vorsprung seit dem Sommer, aber noch immer deutlich weniger als während des größten Teils der vergangenen fünf Jahre.
Französische Umfragen
Dass die EVP zuletzt deutlich zulegen konnte, liegt insbesondere an neuen Umfragen aus Frankreich – aber auch an einer Umstellung in der Methodik dieser Sitzprojektion. Tatsächlich gibt es in Frankreich nämlich nur sehr selten Umfragen dazu, welche Partei die Bürger:innen wählen würden. Stattdessen fragen die Institute dort meist, welche Person die Wähler:innen als französische Präsident:in bevorzugen würden. Dies gilt umso mehr im aktuellen Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl im April.
In der Sitzprojektion wurden diese Präsidentschaftsumfragen bislang nicht berücksichtigt: Zum einen bedeutet die Zustimmung zu einer Person für ein nationales Amt nicht unbedingt, dass Wähler:innen auch bei der Europawahl diese Partei wählen würden. Zum anderen ist es prinzipiell möglich, dass eine Partei mit mehreren Präsidentschaftskandidat:innen antritt, was für die Sitzprojektion mit zusätzlichen methodischen Komplikationen einhergeht.
Andererseits spiegeln die Veränderungen in den Präsidentschaftsumfragen allerdings auch reale politische Stimmungswechsel wider. Aufgrund der seltenen Parteienumfragen wurden diese in der Sitzprojektion bislang meist erst mit großer Verspätung (und dann oft in Form eines plötzlichen Sprungs) sichtbar. Insgesamt erscheint es deshalb trotz der methodischen Probleme sinnvoller, für die Sitzprojektion auch die französischen Präsidentschaftswahlumfragen einzubeziehen und die Daten der Kandidat:innen ihren jeweiligen Parteien zuzuordnen – jedenfalls sofern keine aktuellen Umfragen zur Parteipräferenz der Wähler:innen vorliegen.
Deutliches Plus der EVP
In der aktuellen Projektion bringt das deutliche Zugewinne für die EVP-Mitgliedspartei LR, deren Kandidatin Valérie Pécresse nach ihrer Nominierung in den Umfragen stark zulegen konnte. Aber auch in anderen Mitgliedstaaten lief es für die EVP zuletzt gut: In Polen und Rumänien liegen kleinere Mitgliedsparteien der Fraktion nun wieder knapp über der nationalen Sperrklausel. In Portugal hat der PSD vor der nationalen Parlamentswahl Ende Januar deutlichen Rückenwind. Auch die deutsche CDU konnte sich nach der Wahl des neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz leicht verbessern, wenngleich sie weiterhin unter dem Ergebnis der Bundestagswahl im September bleibt.
In Belgien hingegen verloren die Christdemokrat:innen zuletzt, und auch die bulgarische Parlamentswahl im November verlief für die beiden nationalen EVP-Mitglieder GERB und DSB nicht zufriedenstellend. In der Summe aber kann die Fraktion im Vergleich zur November-Projektion ein deutliches Plus verzeichnen und käme nun auf 165 Sitze (+10).
Konsolidierung bei der S&D
Die sozialdemokratische S&D-Fraktion hingegen erfährt nach den Zugewinnen in der zweiten Jahreshälfte 2021 nun eher eine Phase der Konsolidierung. Auch hier macht sich der französische Wahlkampf bemerkbar, allerdings umgekehrt als bei der EVP: Mit den Werten der aktuellen Präsidentschaftsumfragen würden die französischen Sozialist:innen bei der Europawahl an der nationalen Sperrklausel scheitern und überhaupt keinen Sitz mehr gewinnen.
In anderen Ländern haben die Sozialdemokrat:innen hingegen weiterhin leichten Aufwind – etwa in Deutschland, Italien und Belgien, wo sie das Jahr 2021 jeweils als stärkste nationale Partei beendeten. Auchin Schweden verschaffte die neue Premierministerin Magdalena Andersson ihrer Partei ein Dreivierteljahr vor der nationalen Parlamentswahl einen kräftigen Umfrageschub. Insgesamt erreicht die S&D damit noch 142 Sitze (–2).
RE mit Verstärkung aus Polen
Der liberalen RE-Fraktion gelang im vergangenen November ein kleiner Coup: Im November trat die erfahrene polnische Europaabgeordnete Róża Thun (bisher PO/EVP) zur zentristischen Partei PL2050 über und schloss sich gleichzeitig der RE-Fraktion an. Thun ist damit die erste Europaabgeordnete der erst 2021 gegründeten, in den Umfragen aber sehr erfolgreichen PL2050. Die Partei erscheint damit ab jetzt auch im Basisszenario der Sitzprojektion als Mitglied der RE-Fraktion (bisher war das nur im dynamischen Szenario der Fall).
Ansonsten allerdings waren die letzten Wochen für die europäischen Liberalen eher durchwachsen. In Deutschland endete der kurze Höhenflug, den die FDP nach der Bundestagswahl erfahren hatte. In den Niederlanden stößt die Neuauflage der Regierung unter Mark Rutte (VVD), die kurz vor Weihnachten einen harten Corona-Lockdown verhängen musste, auf wenig Enthusiasmus. In Frankreich kämpft Emmanuel Macron (LREM) mit den Umfragen; dass er weiterhin klar den ersten Platz behaupten kann, verdankt er vor allem der Zersplitterung der rechten Opposition.
Insgesamt legt die RE-Fraktion deshalb nur wenig zu (99 Sitze/+3). Im dynamischen Szenario, in dem die Sitze von PL2050 schon bisher eingerechnet waren, verlieren die Liberalen sogar leicht.
Grüne weiter im Abwärtstrend
Auch für die europäischen Grünen sieht es gerade nicht gut aus. Die G/EFA-Fraktion kann ihren seit der Europawahl anhaltenden Abwärtstrend nicht stoppen und käme nun auf 39 Sitze (–3) – ihr schlechtester Wert seit Sommer 2018. Zuletzt erfuhren die Grünen in Frankreich und Finnland leichte Verluste; zudem würden sie in Schweden nun wieder knapp an der nationalen Sperrklausel scheitern.
In einigen Ländern gibt es allerdings auch erfreulichere Nachrichten für die G/EFA. So haben die österreichischen Grünen die Korruptionsaffäre ihres Koalitionspartners ÖVP (EVP) in den Umfragen unbeschadet überstanden. Und in Luxemburg würde nach einer Umfrage von November erstmals die Piratenpartei ins Europäische Parlament einziehen – womit die G/EFA nach der aktuellen Sitzprojektion die Fraktion mit der größten luxemburgischen Delegation wäre.
Bei der Linksfraktion im Europäischen Parlament gibt es in der Projektion wieder einmal kaum Veränderungen (51 Sitze/+1). Während die Linke in Frankreich und Spanien leicht zulegen können, sitzt die portugiesische BE vor der nationalen Parlamentswahl in einem Umfragetief.
Rechtsfraktionen mit Verlusten
Auf der rechten Seite des politischen Spektrums steht das französische RN um Marine Le Pen im nationalen Wahlkampf unter großem Druck. Zwar hat Le Pen nach den aktuellen Umfragen noch immer gute Chancen, als Zweitplatzierte in die Stichwahl um die Präsidentschaft einzuziehen. Sie erhielt zuletzt aber gleich von zwei Seiten Konkurrenz: nicht nur von Valérie Pécresse (LR/EVP), sondern auch von dem rechtsextremen Publizisten Éric Zemmour und seiner neu gegründeten Partei Reconquête.
Im Vergleich zum Sommer 2021 – der letzten französischen Umfrage, die in die Sitzprojektion einging – würde das RN deshalb fast die Hälfte seiner Stimmen verlieren. Obwohl es bei den übrigen Mitgliedsparteien der Rechtsaußenfraktion ID keine Veränderungen gibt, stürzt die Fraktion in der Sitzprojektion damit deutlich ab (62 Sitze/–10).
Zugleich erfährt auch die rechtskonservative EKR-Fraktion leichte Verluste (73 Sitze/–2). Hier erleiden unter anderem die polnische PiS sowie die schwedischen SD Einbußen. Hingegen würde das niederländische FvD nun wieder knapp ins Europäische Parlament einziehen, und auch die luxemburgische ADR könnte erstmals einen Sitz gewinnen.
Fraktionslose und sonstige Parteien
Kaum Veränderungen gibt es bei den fraktionslosen Parteien (34 Sitze/–2). Das italienische M5S sowie die griechische KKE müssen hier jeweils einen Sitz in der Projektion abgeben, was allerdings jeweils nur an kleinen Umfrageschwankungen liegt.
Unter den „sonstigen Parteien“, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind und keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können, ragt vor allem Reconquête als erfolgreichster Newcomer heraus. Würde Reconquête die derzeitigen Umfragewerte Éric Zemmours bei der Europawahl 2024 umsetzen können, wäre sie aus dem Stand eine der stärksten nationalen Rechtsparteien im Europäischen Parlament – stärker als etwa die deutsche AfD (ID). Wirklich wahrscheinlich ist das allerdings nicht. Ebenso gut könnte es sein, dass Reconquête nach einer Niederlage Zemmours bei der Präsidentschaftswahl wieder vollständig von der Bildfläche verschwindet.
Darüber hinaus kann unter den sonstigen Parteien insbesondere auch das neu gegründete, liberal-proeuropäische bulgarische Parteienbündnis PP – Gewinner der nationalen Parlamentswahl im November – deutlich zulegen. Nicht mehr in dieser Spalte vertreten ist die polnische Partei PL2050, die nun eindeutig der RE zugeordnet werden kann. Dennoch kommen die sonstigen Parteien nun insgesamt auf 40 Sitze (+5), den höchsten Wert in der laufenden Wahlperiode.
Dynamisches Szenario: Keine rechte Einheitsfraktion
Gegenüber dem Basisszenario der Sitzprojektion geht das dynamische Szenario von stärkeren Annahmen aus. Zum einen ordnet es die „sonstigen Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten stehen; zum anderen bezieht es auch mögliche künftige Fraktionswechsel einzelner nationaler Parteien mit ein. So rechnete das dynamische Szenario seit der Veröffentlichung eines gemeinsamen programmatischen Dokuments durch eine Gruppe europäischer Rechtsparteien im Juli 2021 mit der Bildung einer rechten Einheitsfraktion, die einen großen Teil der heutigen ID- und EKR-Mitglieder sowie die fraktionslose ungarische Fidesz vereinigt hätte.
Tatsächlich kam es im Spätherbst zu intensivierten Gesprächen zwischen den entsprechenden Parteien. Letztlich scheiterte der Plan einer gemeinsamen Fraktionsgründung jedoch – teils an inhaltlichen Gegensätzen (etwa im Verhältnis zur russischen Regierung), teils an innerstaatlichen Konkurrenzkämpfen vor allem zwischen den beiden italienischen Rechtsparteien Lega (ID) und FdI (EKR), teils an der polnischen PiS, die ihre derzeitige dominante Rolle innerhalb der EKR-Fraktion nicht mit den großen ID-Parteien Lega und RN teilen wollte.
EKR-Rekordwert im dynamischen Szenario
In der aktuellen Sitzprojektion geht auch das dynamische Szenario deshalb nicht mehr von einer rechten Einheitsfraktion aus, sondern wieder von zwei Fraktionen, die in etwa dem heutigen Zuschnitt entsprechen. Allerdings wird angenommen, dass sich die Fidesz letztlich der EKR anschließen wird. Auch die neue französische Partei Reconquête würde (falls sie 2024 tatsächlich ins Europäische Parlament einzieht) wohl nicht der Fraktion des RN beitreten wollen und deshalb eher Teil der EKR werden.
Insgesamt erreicht die EKR-Fraktion damit in der dynamischen Projektion einen Rekordwert von 102 Sitzen. Sie läge damit nahezu gleichauf mit der liberalen RE und deutlich vor der ID, die nach den gescheiterten Einheitsplänen auchim dynamischen Szenario wieder auf den fünften Platz zurückfällt.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind und Parteien ohne klare Zuordnung als „sonstige Parteien“ ausgewiesen werden. Die Veränderungen im dynamischen Szenario gegenüber dem Basisszenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 145 | 101 | 177 | 64 | 70 | 36 | – |
Nov. 21 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
Jan. 22 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
dynamisch | 53 | 43 | 146 | 105 | 166 | 102 | 62 | 28 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
DE | 5 Linke | 15 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt |
25 SPD | 10 FDP 2 FW |
22 Union 1 Familie |
10 AfD | 2 Partei | 1 Tier | |
FR | 10 LFI | 5 EELV | 23 LREM | 15 LR | 14 RN | 12 Rec | |||
IT | 19 PD | 7 FI 1 SVP |
18 FdI | 17 Lega | 14 M5S | ||||
ES | 7 UP 1 Bildu |
1 ERC | 17 PSOE | 2 Cʼs 1 PNV |
16 PP | 11 Vox | 1 JxC | 2 MP | |
PL | 4 Lewica | 7 PL2050 | 14 KO 3 KP |
20 PiS | 4 Konf | ||||
RO | 15 PSD | 4 USR-PLUS | 7 PNL 1 PMP 1 UDMR |
5 AUR | |||||
NL | 2 SP 2 PvdD |
1 GL 1 Volt |
2 PvdA | 7 VVD 4 D66 |
1 CDA 1 CU |
1 SGP 1 FvD 1 JA21 |
4 PVV | 1 BBB | |
EL | 6 Syriza | 3 KINAL | 9 ND | 1 EL | 1 KKE | 1 MeRA25 | |||
BE | 3 PTB | 1 Groen 1 Ecolo |
2 Vooruit 3 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 CSP |
3 N-VA | 3 VB | ||
PT | 1 BE 1 CDU |
9 PS | 1 IL | 8 PSD | 1 CH | ||||
CZ | 2 Piráti | 8 ANO | 2 TOP09 3 STAN |
4 ODS | 2 SPD | ||||
HU | 4 DK |
2 MM | 1 KDNP | 12 Fidesz 2 Jobbik |
|||||
SE | 2 V | 7 S | 2 C | 5 M 1 KD |
4 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 5 SPÖ | 2 Neos | 5 ÖVP | 4 FPÖ | ||||
BG | 2 BSP | 2 DPS | 4 GERB 1 DSB |
5 PP 2 ITN 1 V |
|||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 4 S | 2 V 1 RV |
3 K | 1 DF | 1 NB | ||
FI | 1 Vas | 1 Vihreät | 3 SDP | 2 Kesk | 4 Kok | 3 PS | |||
SK | 2 Smer-SSD | 1 PS | 2 OĽANO 1 KDH 1 Spolu |
2 SaS | 1 SR | 1 REP | 3 Hlas-SD | ||
IE | 6 SF | 4 FF | 3 FG | ||||||
HR | 2 SDP | 6 HDZ | 2 Most 1 DP 1 Možemo |
||||||
LT | 2 LVŽS | 4 LSDP | 1 LRLS |
2 TS-LKD | 1 DP | 1 LRP |
|||
LV | 2 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
1 JV 1 JKP |
1 NA | 1 Prog |
||||
SI | 1 Levica | 2 SD | 1 LMŠ | 3 SDS-SLS 1 NSi |
|||||
EE | 2 RE 2 KE |
2 EKRE | 1 E200 | ||||||
CY | 2 AKEL | 1 EDEK | 3 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng 1 PPLU |
1 LSAP | 1 DP | 1 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 4 PL | 2 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
04.01.2022 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
08.11.2021 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
13.09.2021 | 54 | 42 | 141 | 98 | 160 | 70 | 75 | 33 | 32 |
21.07.2021 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
24.05.2021 | 50 | 50 | 125 | 95 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
29.03.2021 | 52 | 46 | 136 | 96 | 164 | 71 | 73 | 34 | 33 |
02.02.2021 | 52 | 45 | 135 | 94 | 184 | 70 | 71 | 21 | 33 |
09.12.2020 | 52 | 47 | 136 | 93 | 188 | 67 | 73 | 20 | 29 |
12.10.2020 | 51 | 49 | 127 | 96 | 193 | 67 | 71 | 21 | 30 |
14.08.2020 | 50 | 53 | 145 | 88 | 196 | 65 | 64 | 20 | 24 |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1.-2. Listenplatz), Compromís (3.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.); Bulgarien: DSB (1.-2.) und ZD (3.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
In Ungarn haben sich mit Blick auf die nationale Parlamentswahl 2022 fast alle Oppositionsparteien (DK, MSZP, MM, LMP, Jobbik) zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen, sodass einige nationale Umfragen nur noch einen gemeinsamen Wert für sie ausweisen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Wahlbündnis auch bei der nächsten Europawahl Bestand hat. Für die Sitzprojektion werden deshalb bevorzugt Umfragen berücksichtigt, die die Umfragewerte der Oppositionsparteien einzeln ausweisen. Bei Umfragen, die einen gemeinsamen Wert für das Oppositionsbündnis ausweisen, wird dieser Wert auf die einzelnen Parteien aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen Umfragewerte der Parteien in den Umfragen, die diese einzeln ausweisen.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion in der Regel jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei). Nur falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert herangezogen.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 21.12.2021-3.1.2022, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Umfragen, 20.12.2021-3.1.2022, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 16.-27.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 22.12.2021-2.1.2022, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 17.-30.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 17.12.2021, Quelle: Europe Elects.
Niederlande: nationale Umfragen, 21.-26.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 14.-18.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 8.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 8.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 12.-20.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 24.11.-2.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 11.-23.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 5.-16.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 19.12.2021-3.1.2022, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 4.11.2021.
Dänemark: nationale Umfragen, 8.-11.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 30.11.-10.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 12.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 8.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 24.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, Dezember 2021, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 16.-27.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 7.-20.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 30.5.2021.
Luxemburg: nationale Umfragen, 24.11.2021, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 2.12.2021, Quelle: Wikipedia.
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