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GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Weitere |
EP heute |
39 |
68 |
146 |
98 |
187 |
62 |
76 |
29 |
– |
Juni 20 |
48 |
55 |
143 |
91 |
203 |
64 |
63 |
20 |
18 |
Aug. 20 |
50 |
53 |
145 |
88 |
196 |
65 |
64 |
20 |
24 |
dynamisch |
51 |
56 |
149 |
96 |
196 |
68 |
64 |
25 |
– |
- Basis-Szenario,
Stand: 14.8.2020.
- Dynamisches Szenario,
Stand: 14.8.2020.
Die europäischen Umfragen der letzten Monate waren vor allem durch
die Corona-Pandemie geprägt. Auf dem Höhepunkt der Krise im
Frühling konnten in vielen Mitgliedstaaten der EU die Parteien der
jeweils amtierenden nationalen Staats- und Regierungschefs teils sehr
deutlich zulegen – und zwar weitgehend unabhängig davon, ob sie
sich für eine eher strikte oder eine eher lockere Politik im Umgang
mit dem Virus einsetzten.
Allerdings
bezog sich dieser sogenannte Rally-ʼround-the-flag-Effekt
jeweils auf die nationalen Parteien. Auf gesamteuropäischer Ebene
blieben seine Auswirkungen weniger markant: Die großen europäischen
Parteien erfuhren gleichzeitig Zugewinne in den Ländern, in denen
sie regierten, und Verluste in den Ländern, in denen sie in der
Opposition waren – was sich im Ergebnis zum Teil ausbalancierte.
Dennoch legten die beiden größten Fraktionen des Europäischen
Parlaments, die christdemokratische EVP und die sozialdemokratische
S&D, in der April-Sitzprojektion
deutlich zu, während die kleineren Parteien, die keine nationalen
Regierungschefs stellen, Einbußen erfuhren.
Rally-Effekt
schwächt ab
In
der Juni-Projektion
kam dieser Effekt zum Stehen: Die nationalen Regierungsparteien
gewannen in der Regel nicht weiter hinzu oder verloren sogar leicht,
konnten ihre starken Krisenzuwächse aber oft weitgehend erhalten. In
den letzten Wochen schwächte sich die besondere
Corona-Umfragendynamik nun weiter ab und begann sich stärker nach
Ländern zu differenzieren. Nur in wenigen Mitgliedstaaten, etwa Portugal und Griechenland, konnten die Regierungsparteien ihre
Zugewinne vom Frühling vollständig erhalten; allerdings waren diese
hier ohnehin nicht allzu stark ausgefallen. In
anderen Ländern wie Polen oder der Slowakei ist der Rally-ʼround-the-flag-Effekt
inzwischen hingegen völlig
verschwunden.
In
den Mitgliedstaaten, in denen die Parteien der Regierungschefs
besonders deutlich dazugewonnen hatten – Deutschland, den Niederlanden, Österreich sowie den
nordischen Ländern – begann der Effekt in den letzten Wochen zu bröckeln. In all diesen Ländern
stehen die Regierungsparteien jedoch noch immer deutlich besser da als vor der Pandemie. In
zwei Fällen (Finnland und Dänemark) schneiden die regierenden
Sozialdemokraten in der aktuellen Projektion sogar etwas stärker ab
als vor acht Wochen; das dürfte allerdings nur an zufälligen Schwankungen in den Umfragen liegen, die zuletzt aufgrund der Sommerpause etwas spärlicher ausfielen.
Neue Parteien
Insgesamt war das Nachlassen des Corona-Effekts zwar der am klarsten länderübergreifende Faktor, der die europäischen Umfragen beeinflusste. Noch stärker wirkten sich auf die Sitzprojektion allerdings zwei nationalspezifische Ereignisse in Polen und der Slowakei aus: In beiden Ländern kommen prominente Politiker mit neu gegründeten Parteien in den Umfragen aus dem Stand auf beachtliche Werte – jeweils zulasten anderer, etablierter Parteien mit ähnlichem Profil.
In der Slowakei kam es zu einer Spaltung der sozialdemokratischen Partei Smer-SD.
Nach der Niederlage bei der Parlamentswahl
im vergangenen Februar hatten sich die internen
Spannungen zwischen dem nationalpopulistischen früheren Premierminister Robert Fico (im Amt 2012-2018) und dessen klassisch-sozialdemokratischem Nachfolger Peter Pellegrini (2018-2020) verschärft. Anfang Juni spaltete sich der Flügel um Pellegrini ab und gründete die neue Partei Hlas-SD, die in den nationalen Umfragen aus dem Stand auf dem zweiten Platz landete, während Smer-SD starke Einbußen erlitt.
In Polen wiederum kündigte der Journalist und Fernsehmoderator Szymon Hołownia, der als unabhängiger Kandidat bei der
Präsidentschaftswahl im Juni mit einem zentristisch-regierungskritischen Kurs auf dem
dritten Platz gelandet war, die
Gründung der Bewegung Polska 2050 an. In den ersten Umfragen erreicht diese Partei deutlich zweistellige Prozentwerte, während alle anderen Oppositionsparteien zuletzt an Zustimmung verloren. Besonders hart betroffen sind die beiden EVP-Mitglieder KO und PSL, von denen Letztere derzeit an der nationalen Sperrklausel scheitern würde. Abzuwarten bleibt, ob Polska 2050 sich auch dauerhaft etablieren kann: In den letzten Jahren sind bereits verschiedene andere, ähnlich kometenhafte Neugründungen zuletzt gescheitert.
EVP verliert deutlich, S&D gewinnt leicht
Fürs
Erste aber bringen der nachlassende Corona-Effekt und die neue
Konkurrenz im polnischen Oppositionslager der Europäischen
Volkspartei deutliche Verluste; in der aktuellen Projektion käme sie
nur noch auf 196 Sitze (–7). Außer
in Polen erlitt sie auch in Deutschland und anderen Ländern
Einbußen. In den Umfragen zulegen konnten
hingegen nur einige wenige EVP-Mitgliedsparteien, etwa in Schweden und Litauen,
die sich auf nationaler Ebene in der Opposition befinden und vom Ende des Corona-Hochs der jeweiligen Regierungen profitierten.
Für die
europäischen Sozialdemokraten fällt die Bilanz der letzten acht Wochen hingegen leicht positiv aus. Den Verlusten der Smer-SD, aber auch der bulgarischen und polnischen Sozialdemokraten stehen leichte Zugewinne in zahlreichen anderen Ländern gegenüber. So konnte etwa der spanische PSOE zuletzt etwas zulegen, und auch dem rumänischen PSD gelang es, sich unter dem Interims-Parteichef Marcel Ciolacu nach langem Abwärtstrend wieder zu stabilisieren. Insgesamt käme die S&D-Fraktion nun auf 145 Sitze (+2).
Liberale
und Grüne im Minus, Linke legt zu
Die
liberale Fraktion Renew Europe hingegen fällt in der Projektion
wieder auf 88 Sitze zurück (– 3). Zulegen
können die Liberalen nur in Deutschland
und Luxemburg – Letzteres
wohl ein Corona-Effekt; jedenfalls brachte die Ende Juni erschienene
bislang einzige landesweite Umfrage seit Beginn der Pandemie einen
Rekordwert für die Partei des liberalen Regierungschefs. In Finnland
hingegen fiel die liberale Keskusta in den letzten Umfragen auf einen
Langzeit-Tiefststand; in Rumänien setzte sich der Niedergang der
USR-PLUS fort, die durch den Machtverlust und den Führungswechsel
des sozialdemokratischen PSD ihren wichtigsten Gegner verloren hat.
Etwas
schwächer schneidet auch die Fraktion der Grünen/EFA ab (53
Sitze/–2).
Nach
der „grünen Welle“ des Jahres 2019 bereitet es den Grünen
erkennbare Schwierigkeiten, dass die Corona-Pandemie den Klimawandel
als zentrales politisches Diskussionsthema abgelöst hat. Auch die
G/EFA-Mitgliedsparteien in Deutschland und Tschechien, die in der
Juni-Projektion leichte Zugewinne erzielt hatten, mussten diese nun
wieder abgeben.
Leicht
zulegen kann schließlich die Linksfraktion GUE/NGL (50 Sitze/+2). Die spanische Unidas Podemos musste zwar zuletzt nach
Vorwürfen
irregulärer Finanzierungspraktiken Umfrageeinbußen hinnehmen.
Diese werden jedoch durch Zugewinne in anderen Mitgliedstaaten
kompensiert; die niederländische PvdD und die portugiesische CDU,
die zuletzt nicht mehr in der Projektion vertreten waren, würden nun
wieder einen Sitz im Europäischen Parlament erringen. Unter den
kleineren Fraktionen ist die GUE/NGL damit diejenige, deren Umfragewerte sich in der Corona-Krise am wenigsten veränderten. Das
deckt sich allerdings mit den Erfahrungen der Wahlperiode 2014-19, in
der die Umfragewerte der GUE/NGL ebenfalls stabiler waren als die der
übrigen Fraktionen.
Rechte machen nur wenig verlorenen Boden gut
Auf der rechten Seite des politischen Spektrums fielen beide Fraktionen – die rechtskonservative EKR und besonders die rechtsextreme ID – seit Beginn der Corona-Pandemie in der Sitzprojektion zurück. In den letzten acht Wochen emdete dieser Trend, doch due Rechten konnten auch nur einen kleinen Teil des verlorenen Bodens wieder gutmachen.
In der EKR-Fraktion setzten die italienischen FdI ihren bemerkenswerten Aufstieg der letzten zwei Jahre weiter fort, wenn auch in etwas vermindertem Tempo. Auch die polnische PiS und die bulgarische WMRO konnten zuletzt leicht zulegen. Hingegen fielen die schwedischen SD weiter zurück und die luxemburgische ADR würde nun keinen Sitz im Parlament mehr gewinnen. Insgesamt steigt die EKR deshalb nur leicht auf 65 Sitze (+1).
Ebenfalls nur geringe Veränderungen gibt es in der ID-Fraktion. Die deutsche AfD und die estnische EKRE können sich in der Projektion etwas verbessern, während die slowakische SR zurückfällt. Insgesamt bleibt die ID dadurch mit 64 Sitzen (+1) etwa gleichauf mit der EKR.
Fraktionslose und „weitere“ Parteien
Nur minimal sind auch die Entwicklungen bei den fraktionslosen Parteien (20 Sitze/±0). In der Projektion gewinnt die ungarische Jobbik einen Sitz hinzu, während die slowakische ĽSNS einen Sitz verliert – in der Juni-Projektion war es genau andersherum gewesen.
Zu
einem deutlichen Anstieg kommt es hingegen bei den „weiteren“
Parteien, die keiner Fraktion im Europäischen Parlament eindeutig
zuzuordnen sind (24 Sitze/+6). Dies liegt natürlich in erster Linie an den Newcomern Polska 2050 und
Hlas-SD, die nun zum ersten Mal in der Projektion auftauchen. Auch das grün-linke Bündnis ZLK aus Kroatien, das
bei der Parlamentswahl
Anfang Juli überraschend erfolgreich abschnitt, ist nun erstmals im
Tableau vertreten.
Welcher Fraktion sich diese neuen Kräfte anschließen würden, falls sie 2024 tatsächlich ins Europäische Parlament einziehen, ist nicht ganz klar. Hlas-SD identifiziert sich klar mit der Sozialdemokratie (das SD im Parteinamen steht für sociálna demokracia) und dürfte darauf abzielen, die Position von Smer-SD in der S&D zu übernehmen. Für Polska 2050 könnte die liberale RE interessant sein, nicht zuletzt weil dort – anders als etwa in der EVP – derzeit keine andere polnische Partei vertreten ist. Für die ZLK wiederum dürfte die Entscheidung zwischen G/EFA und GUE/NGL fallen.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dabei dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet und Parteien ohne klare Zuordnung als „weitere Parteien“ ausgewiesen werden. Demgegenüber geht das dynamische Szenario von stärkeren Annahmen aus und ordnet insbesondere die „weiteren Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten stehen. Die Veränderungen im dynamischen Szenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
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GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Weitere |
EP heute |
39 |
68 |
146 |
98 |
187 |
62 |
76 |
29 |
– |
Juni 20 |
48 |
55 |
143 |
91 |
203 |
64 |
63 |
20 |
18 |
Aug. 20 |
50 |
53 |
145 |
88 |
196 |
65 |
64 |
20 |
24 |
dynamisch |
51 |
56 |
149 |
96 |
196 |
68 |
64 |
25 |
– |
|
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D |
RE |
EVP |
EKR |
ID |
fʼlos |
Weitere |
DE |
7 Linke |
16 Grüne
1 Piraten
1 ÖDP
1 Volt
1 Partei |
14 SPD |
6 FDP
2 FW |
34 Union |
1 Familie |
10 AfD |
1 Partei |
1 Tier |
FR |
7 FI |
14 EELV |
11 PS |
19 LREM |
14 LR |
|
14 RN |
|
|
IT |
|
|
18 PD |
|
6 FI
1 SVP |
14 FdI |
23 Lega |
14 M5S |
|
ES |
7 UP
1 Bildu |
2 ERC |
18 PSOE |
4 Cʼs
1 PNV |
15 PP |
9 Vox |
|
1 JxC |
1 MP |
PL |
|
|
4 Lewica |
|
14 KO |
23 PiS |
|
|
3 Konf
8 P2050 |
RO |
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|
11 PSD
3 PRO |
6 USR-PLUS |
13 PNL |
|
|
|
|
NL |
2 SP
1 PvdD |
2 GL |
3 PvdA |
8 VVD
3 D66 |
3 CDA
1 CU |
2 FvD
1 SGP |
3 PVV |
|
|
EL |
6 Syriza |
|
1 KINAL |
|
11 ND |
1 EL |
|
1 KKE |
1 MeRA25 |
BE |
3 PTB-PvdA |
1 Groen
1 Ecolo |
1 sp.a
2 PS |
1 O-VLD
2 MR |
1 CD&V
1 cdH
1 CSP |
3 N-VA |
4 VB |
|
|
PT |
2 BE
1 CDU |
|
10 PS |
|
6 PSD
1 CDS-PP |
|
|
|
1 CH |
CZ |
2 KSČM |
3 Piráti |
2 ČSSD |
7 ANO |
2 TOP09
1 KDU-ČSL |
3 ODS |
1 SPD |
|
|
HU |
|
|
3 DK
1 MSZP |
3 MM |
12 Fidesz |
|
|
2 Jobbik |
|
SE |
2 V |
|
7 S |
2 C |
5 M
1 KD |
4 SD |
|
|
|
AT |
|
3 Grüne |
4 SPÖ |
1 Neos |
9 ÖVP |
|
2 FPÖ |
|
|
BG |
|
|
4 BSP |
2 DPS |
6 GERB
2 DB |
1 WMRO |
|
|
2 ITN |
DK |
1 Enhl. |
1 SF |
6 S |
3 V
1 RV |
1 K |
|
1 DF |
|
|
FI |
1 Vas |
2 Vihreät |
4 SDP |
1 Kesk |
3 Kok |
|
3 PS |
|
|
SK |
|
|
2 Smer-SD |
1 PS |
4 OĽANO |
2 SaS |
1 SR |
1 ĽSNS |
3 Hlas-SD |
IE |
4 SF |
|
|
3 FF |
6 FG |
|
|
|
|
HR |
|
|
4 SDP |
|
5 HDZ |
|
|
|
1 DPMŠ
1 Most
1 ZLK
|
LT |
|
3 LVŽS |
2 LSDP |
1 LRLS
1 DP |
4 TS-LKD |
|
|
|
|
LV |
|
|
2 SDPS |
1 AP!
1 ZZS |
1 JV
1 JKP |
1 NA |
|
|
1 Prog |
SI |
1 Levica |
|
2 SD |
1 LMŠ |
3 SDS-SLS
1 NSi |
|
|
|
|
EE |
|
|
|
3 RE
2 KE |
|
|
2 EKRE |
|
|
CY |
2 AKEL |
|
1 EDEK |
|
3 DISY |
|
|
|
|
LU |
|
1 Gréng |
1 LSAP |
2 DP |
2 CSV |
|
|
|
|
MT |
|
|
4 PL |
|
2 PN |
|
|
|
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Verlauf (Basisszenario)
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020
ist hier zu finden.
Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019
gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien
erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der
Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Fraktionszuordnung
Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Europawahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als „Weitere Parteien“ eingeordnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Datengrundlage
Soweit verfügbar, wird bei der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Feldforschung, andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als
zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für
Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der
Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das
Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 6.-12.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Frankreich: nationale Kommunalwahl-Umfragen, 23.1.2020, Quelle:
Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 30.7.-6.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 24.7.-6.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 3.-14.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 29.7.-5.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 26.-28.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 2.-15.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen
(Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle:
Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle:
Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 11.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 27.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 2.-15.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 28.7.-4.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 6.-13.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 3.-11.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 8.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 4.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 17.-27.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 18.-28.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 5.7.2020, Quelle: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl.
Litauen: nationale Umfragen, 18.-26.7.2020, Quelle:
Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, 31.7.-3.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 26.7.-6.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 10.8.2020, Quelle:
Wikipedia.
Zypern: nationale Umfragen, 25.6.2020, Quelle:
Europe Elects.
Luxemburg: nationale Umfragen, 24.6.2020, Quelle:
Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 17.7.2020, Quelle:
Europe Elects.
Bilder: Eigene Grafiken.