GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 146 | 98 | 187 | 62 | 76 | 29 | – |
April 20 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
Juni 20 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
dynamisch | 49 | 57 | 144 | 93 | 203 | 69 | 63 | 27 | – |
Wie wird die „neue Normalität“ nach Corona aussehen? Wo wird es
eine Rückkehr zum vorherigen Zustand geben, welche Veränderungen
werden auf Dauer sein? Neben vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen stellt sich diese Frage auch für die europäischen
Wahlumfragen. Diese wurden durch die Corona-Krise heftig
durcheinandergewirbelt: Die letzte
Sitzprojektion von Ende April zeigte in Folge der Pandemie einen
deutlichen Rally-’round-the-flag-Effekt,
bei dem in sehr vielen EU-Mitgliedstaaten die Partei des jeweiligen
Regierungschefs stark dazugewann. In der Summe profitierten davon die
beiden größten europäischen Fraktionen, nämlich die konservative EVP
und die sozialdemokratische S&D, deren Umfragewerte auf dem
Höhepunkt der Krise einen Sprung nach oben machten.
Inzwischen
hat die Rally ʼround the flag jedoch
ihr Ende erreicht: In den letzten acht Wochen gab es fast nirgendwo
in der EU noch weitere Zugewinne der nationalen Regierungsparteien,
in den
meisten Fällen
gingen
ihre Werte wieder leicht zurück.
(Lediglich die niederländische VVD, Mitglied der liberalen
RE-Fraktion, die
litauische LVŽS/G-EFA
sowie
die
lettische JV/EVP konnten
noch einmal etwas nachlegen.)
Allerdings
fielen
auch
nur
wenige Regierungsparteien auf
den Stand vor der Pandemie zurück;
einige
von
ihnen –
insbesondere
die deutsche CDU/CSU (EVP) – konnten ihre starken Krisenzuwächse sogar vollständig erhalten. Deutliche Einbußen
erfuhren lediglich die polnischen Rechtskonservativen (PiS/EKR), die zum
Höhepunkt der Krise in Umfragen an der absoluten Mehrheit kratzten,
im Zuge des nationalen
Präsidentschaftswahlkampfs zuletzt jedoch an die oppositionelle
PO (EVP) verloren.
EVP gewinnt, S&D verliert
Über
die gesamte EU hinweg brachten die letzten Wochen der EVP damit noch
einmal eine leichte Verbesserung in der Sitzprojektion.
Außer in Polen legten oppositionelle EVP-Mitgliedsparteien auch in
Belgien und Portugal zu und
konnten damit die leichten Verluste der EVP-Regierungsparteien in
Rumänien,
Österreich
und der Slowakei ausgleichen. Mit insgesamt 203 Sitzen (+1) erreicht die EVP in der Projektion ihren besten Wert seit Herbst 2015; ihr
Sitzanteil wäre aufgrund der inzwischen
durch den Brexit verringerten
Gesamtsitzzahl sogar so
hoch wie zuletzt im Herbst
2014.
Für
die S&D-Fraktion waren die Umfragen der letzten zwei Monate
hingegen von Rückschlägen geprägt. Zum einen gingen die Werte der
sozialdemokratischen Regierungsparteien in Spanien, Dänemark und
Deutschland zurück. Zum anderen konnten aber auch
sozialdemokratische Oppositionsparteien kaum vom Abklingen der
Corona-Krise profitieren und verloren in Polen, Belgien, Lettland,
Griechenland und Zypern an Zustimmung. Einen
leichten Aufschwung erfuhren
lediglich die österreichische SPÖ
und die rumänische PRO.
In der Summe würde die S&D-Fraktion derzeit noch 143 Sitze
erreichen (–8). Gegenüber der März-Projektion,
die größtenteils auf Umfragen aus der Vor-Corona-Zeit basierte, liegt die
S&D allerdings noch immer fünf Sitze im Plus.
Rekordvorsprung der EVP
Die
sich öffnende Schere führt zu einem neuen Rekordvorsprung der EVP
in der Sitzprojektion: Die Konservativen würden nun 60 Sitze mehr
erreichen als die Sozialdemokraten. Das ist zwar ein niedrigerer Wert
als beim Ergebnis der Europawahl
2009, als die EVP noch einen Vorsprung von 81 Sitzen erzielte. Im
Zuge der Eurokrise hatte die EVP diesen Vorsprung jedoch weitgehend
eingebüßt; in den seit 2014 regelmäßig berechneten
Sitzprojektionen auf diesem Blog kam die S&D Mitte
2016 bis auf sieben Mandate heran.
Vor
allem durch den Brexit und damit den Austritt der Labour Party
vergrößerte sich der Abstand später wieder auf rund 40-50 Sitze;
im aktuellen Parlament sind es 41. Die
60 Sitze in
der Sitzprojektion wären demgegenüber noch
einmal eine
deutliche Verbesserung für die EVP. Sollte
sich dieser Vorsprung stabilisieren, dürfte
das
auch Auswirkungen auf die
Debatte
über das Spitzenkandidaten-Verfahren und
die umstrittene Frage haben, ob die
stärkste Kraft im Europäischen Parlament auch einen automatischen
Anspruch auf die Kommissionspräsidentschaft erheben kann.
Liberale,
Grüne, Linke im Plus
Bei
den übrigen Fraktionen im Europäischen Parlament gab es in den
vergangenen acht Wochen nur kleinere Veränderungen. Die liberale
RE-Fraktion konnte – zum ersten Mal seit der Europawahl im
vergangenen Jahr – gegenüber der letzten Sitzprojektion zulegen.
Dank etwas verbesserter Werte in den Niederlanden, Spanien und Ungarn
käme sie nun auf 91 Sitze (+3).
Ebenfalls
dazugewinnen kann die Fraktion der Grünen/EFA (55/+2). Hier sind es
vor allem die auf nationaler Ebene relativ großen Mitgliedsparteien,
denen es gelingt, sich im Nachklang der Corona-Pandemie bemerkbar zu
machen: die deutschen Grünen – die in der April-Projektion
deutlich verloren hatten, sich nun aber wieder stabilisiert haben –,
die tschechischen Piráti sowie die litauische LVŽS.
(Zudem konnte die französische EELV bei
den gestrigen französischen Kommunalwahlen stark dazugewinnen.
Allerdings schlägt sich das nicht in der Sitzprojektion nieder, da
es in Frankreich keine aktuellen nationalen Umfragen gibt und sich
aus dem Kommunalwahlergebnis aufgrund des völlig anderen Wahlsystems
keine
sinnvolle Projektion
für
die Europawahl berechnen lässt.)
Minimale
Gewinne gab es schließlich auch bei der Linksfraktion
GUE/NGL (48/+1). Hier war es die spanische Mitgliedspartei UP, die
nach
längerer Durststrecke in den Umfragen leicht
hinzugewinnen konnte.
Erneut
Verluste für Rechtsfraktionen
Während
die Mitte-links-Fraktionen
– abgesehen
von der S&D – in
den vergangenen Wochen leicht
zulegen
konnten,
konnten
die Parteien rechts der EVP wie schon im April nicht von der
Corona-Krise profitieren.
Die
beiden Rechtsfraktionen EKR und ID müssen in den Umfragen erneute
Verluste hinnehmen und erreichen gemeinsam ihren niedrigsten Wert
seit zwei Jahren.
Bei
der rechtskonservativen
EKR-Fraktion konnte
zwar die italienische Mitgliedspartei FdI erneut leicht dazugewinnen
und damit ihren spektakulären Aufstieg fortsetzen: Noch im Herbst
2018 wäre sie an der nationalen Vierprozenthürde gescheitert und
kam in
der Europawahl-Sitzprojektion nicht vor; bei der Wahl 2019
erreichte
sie fünf Sitze; aktuell wäre sie mit dreizehn Mandaten
zweitstärkste Partei ihrer Fraktion. Stärker als die Gewinne der
FdI schlugen zuletzt jedoch die Verluste der polnischen
Mitgliedspartei PiS ins Gewicht, sodass die EKR insgesamt noch auf 64
Sitze käme (–2).
Das
Spiegelbild zum
Aufstieg der FdI bildet der Niedergang der anderen italienischen
Rechtsaußenpartei Lega, die
in der aktuellen Projektion zum wiederholten Mal Sitze verliert. Zwar
ist die Lega in
den Umfragen immer
noch sowohl die stärkste Kraft in Italien als auch die stärkste
rechtsextreme Einzelpartei in Europa. Doch die Verluste der Partei um
Matteo Salvini ziehen die europäische Rechtsaußenfraktion ID
insgesamt
nach
unten
(63/–3).
Erstmals seit Anfang 2018 ist die ID damit in
der Sitzprojektion auch
wieder schwächer als die EKR, wenn
auch nur minimal.
Mehrere
neue Kleinparteien
Wenig Veränderungen gibt es schließlich auch bei den fraktionslosen Parteien (20 Sitze/+1). Hier können die italienische Regierungspartei M5S sowie die
rechtsextreme ĽSNS aus der Slowakei leicht dazugewinnen, während
die ebenfalls rechte Jobbik aus Ungarn leicht verliert.
Deutlich zulegen können hingegen die „weiteren“ Parteien, die derzeit nicht im Parlament vertreten
sind und auch keiner europäischen Partei angehören (18 Sitze/+5). Dies liegt zum einen an Zugewinnen der rechtspopulistischen Konfederacja aus Polen. Zum anderen erscheinen im Tableau mehrere Kleinparteien, die nun erstmals (oder erstmals wieder) einen Sitz im Parlament
erringen würden:
- MeRA25 wurde 2018 von dem früheren griechischen Finanzminister Janis Varoufakis gegründet und ist der griechische Ableger der links-proeuropäischen Bewegung DiEM25.
- Die dänischen Nye Borgerlige spalteten sich 2015 von den Konservativen (EVP) ab und vertreten einen rechtsoffenen, wirtschaftsliberalen und europafeindlichen Nationalismus.
- Eesti 200 ist eine 2018 gegründete klassisch liberale Partei, die vor der Europawahl 2019 bereits ihr Interesse an einem Beitritt zur RE-Fraktion bekundet hat. Sie wäre damit bereits die dritte Mitgliedspartei der europäischen Liberalen aus dem viertkleinsten EU-Mitgliedstaat.
- Die zyprische DIPA spaltete sich 2018 von der sozialliberalen Partei DIKO ab und strebt eine Modernisierung der zyprischen Politik aus der politischen Mitte heraus an.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen
Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dabei dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet und Parteien ohne klare Zuordnung als „weitere Parteien“ ausgewiesen werden. Demgegenüber geht das dynamische Szenario von stärkeren Annahmen aus und ordnet insbesondere die „weiteren Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten
stehen. Die Veränderungen im dynamischen Szenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im
Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen
aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen
erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 146 | 98 | 187 | 62 | 76 | 29 | – |
April 20 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
Juni 20 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
dynamisch | 49 | 57 | 144 | 93 | 203 | 69 | 63 | 27 | – |
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
DE | 7 Linke | 17 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt 1 Partei |
14 SPD | 5 FDP 2 FW |
35 Union | 1 Familie | 9 AfD | 1 Partei | 1 Tier |
FR | 7 FI | 14 EELV | 11 PS | 19 LREM | 14 LR | 14 RN | |||
IT | 19 PD | 6 FI 1 SVP |
13 FdI | 23 Lega | 14 M5S | ||||
ES | 8 UP 1 Bildu |
1 ERC | 17 PSOE | 5 Cʼs 1 PNV |
15 PP | 9 Vox | 1 JxC | 1 MP | |
PL | 5 Lewica | 16 KO 4 KP |
22 PiS | 5 Konf | |||||
RO | 10 PSD 3 PRO |
7 USR-PLUS | 13 PNL | ||||||
NL | 2 SP | 3 GL | 3 PvdA | 9 VVD 2 D66 |
3 CDA 1 CU |
2 FvD 1 SGP |
3 PVV | ||
EL | 6 Syriza | 1 KINAL | 11 ND | 1 EL | 1 KKE | 1 MeRA25 | |||
BE | 3 PTB-PvdA | 1 Groen 1 Ecolo |
1 sp.a 2 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 cdH 1 CSP |
3 N-VA | 4 VB | ||
PT | 2 BE | 10 PS | 7 PSD 1 CDS-PP |
1 CH | |||||
CZ | 1 KSČM | 4 Piráti | 1 ČSSD | 8 ANO | 2 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS | 1 SPD | ||
HU | 3 DK 1 MSZP |
3 MM | 13 Fidesz | 1 Jobbik | |||||
SE | 2 V | 7 S | 2 C | 4 M 1 KD |
5 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 4 SPÖ | 1 Neos | 9 ÖVP | 2 FPÖ | ||||
BG | 6 BSP | 2 DPS | 6 GERB 1 DB |
2 NTD | |||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 5 S | 3 V 1 RV |
1 K | 1 DF | 1 NB | ||
FI | 1 Vas | 2 Vihreät | 3 SDP | 2 Kesk | 3 Kok | 3 PS | |||
SK | 3 SMER | 1 PS | 4 OĽANO | 2 SaS | 2 SR | 2 ĽSNS | |||
IE | 4 SF | 3 FF | 6 FG | ||||||
HR | 5 SDP | 5 HDZ | 2 DPMŠ | ||||||
LT | 3 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS 1 DP |
3 TS-LKD | 1 LT | ||||
LV | 1 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
2 JV 1 JKP |
1 NA | 1 Prog | ||||
SI | 1 Levica | 1 SD | 2 LMŠ | 3 SDS-SLS 1 NSi |
|||||
EE | 3 RE 2 KE |
1 EKRE | 1 E200 | ||||||
CY | 2 AKEL | 1 EDEK | 2 DISY | 1 DIPA | |||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 2 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 4 PL | 2 PN |
Verlauf (Basisszenario)
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden.
Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Fraktionszuordnung
Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Europawahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als „Weitere Parteien“ eingeordnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Datengrundlage
Soweit verfügbar, wird bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Feldforschung, andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 12.-22.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Kommunalwahl-Umfragen, 23.1.2020, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 11.-23.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 9.-19.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 10.-23.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, Juni 2020 (PNL, PSD, USR-PLUS) 20.-27.5.2020 (kleinere Parteien), Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 9.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 27.5.-9.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 4.-13.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 1.-5.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 31.5.-5.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 11.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 11.-13.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 10.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 10.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 2.-14.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 10.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 14.-20.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.5.-7.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.6.2020, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, 31.5.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 4.-17.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 8.-15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: nationale Umfragen, 14.5.2020, Quelle: Europe Elects.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 9.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 12.-22.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Kommunalwahl-Umfragen, 23.1.2020, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 11.-23.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 9.-19.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 10.-23.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, Juni 2020 (PNL, PSD, USR-PLUS) 20.-27.5.2020 (kleinere Parteien), Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 9.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 27.5.-9.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 4.-13.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 1.-5.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 31.5.-5.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 11.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 11.-13.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 10.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 10.-21.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 2.-14.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 10.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 14.-20.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.5.-7.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.6.2020, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, 31.5.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 4.-17.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 8.-15.6.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: nationale Umfragen, 14.5.2020, Quelle: Europe Elects.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 9.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Bilder: Eigene Grafiken.