GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 147 | 98 | 187 | 61 | 76 | 29 | – |
März 20 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
April 20 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
dynamisch | 48 | 54 | 152 | 88 | 202 | 70 | 66 | 25 | – |
Man nennt es den Rally-ʼround-the-flag-Effekt:
In einer großen Krise, vor allem wenn sie als eine von außen
kommende Bedrohung wahrgenommen wird, neigen Menschen dazu, sich „um
die Flagge zu versammeln“ und die Regierung zu unterstützen.
Dieser Effekt ist zwar oft nur von begrenzter Dauer, führt aber
kurzfristig zu steigenden Umfragewerten – und zwar weitgehend
unabhängig davon, wer regiert oder wie die Regierung mit der Krise
umgeht.
Die
Coronakrise bietet ein eindrucksvolles Beispiel für diesen Effekt.
Rund um die Welt gewannen Staats- und Regierungschefs in den Wochen
nach Ausbruch der Pandemie in
ihrer Bevölkerung an Popularität. Und auch in dieser
Sitzprojektion für das Europäische Parlament schlägt sich der
Effekt in aller Deutlichkeit nieder: Gegenüber der letzten
Projektion von Anfang März, die noch zum größten Teil auf
Umfragen aus der Vor-Corona-Zeit basierte, können die beiden
Fraktionen der traditionellen „europäischen Große Koalition“,
die konservative EVP und die sozialdemokratische S&D, deutlich
dazugewinnen. Mit 202 bzw. 151 Sitzen erreichen sie ihre besten Werte
seit über zweieinhalb Jahren und kämen zum ersten Mal seit ebenso
langer Zeit wieder zu zweit auf eine (wenn auch hauchdünne) Mehrheit
im Parlament.
Auffällig
ist aber auch das Fehlen
einer gesamteuropäischen parteipolitischen Öffentlichkeit in
dieser Krise: Von dem Rally-Effekt
profitieren jeweils die nationalen
Regierungsparteien – dass das in der Summe besonders EVP und S&D
zugutekommt, liegt vor allem daran, dass diese noch immer in
besonders vielen Mitgliedstaaten regieren.
EVP
gewinnt, wo sie regiert
Dies
wird deutlich, wenn man die Entwicklungen auf Ebene der einzelnen
Länder betrachtet. So gehen die deutlichen Zugewinne der EVP (202
Sitze / +14) ganz wesentlich auf die deutsche CDU/CSU zurück, die in den nationalen
Umfragen seit Anfang März von rund 26 auf 38 Prozent hochgeschnellt
ist; in der Projektion entspricht das einem Sprung von 24 auf 35
Sitze. Auch in Österreich, Irland, Griechenland und der Slowakei
können regierende EVP-Mitgliedsparteien in der Krise teils
deutlich zulegen. In Ländern,
in denen sich die EVP in der Opposition befindet, gingen die
Umfragewerte hingegen teilweise
zurück – am
deutlichsten in Polen, wo
die Kandidatin der PO (EVP) vor
der nationalen Präsidentschaftswahl am 10. Mai zum Wahlboykott
aufgerufen hat.
Dieser
unterschiedliche Trend von Regierungs- und Oppositionsparteien zeigt
sich in unterschiedlich starker Ausprägung in fast allen
Mitgliedstaaten. Nur in wenigen Ländern gibt es andere
Entwicklungen: In Rumänien hatte die EVP-Mitgliedspartei PNL Ende
2019 die Regierung von den zerrütteten Sozialdemokraten übernommen
und daraufhin in den Umfragen einen Höhenflug erlebt, der nun
abzukühlen scheint. In Spanien
profilierte sich der oppositionelle PP (EVP) durch scharfe
Kritik an der Krisenpolitik der regierenden Sozialisten und
konnte in den Umfragen zulegen.
Eine
besondere Rolle spielt schließlich Frankreich, wo allgemein kaum
Umfragen zur Beliebtheit von Parteien durchgeführt werden. In der
Sitzprojektion wurden die französischen Parteien deshalb zuletzt
noch mit ihrem Ergebnis von der Europawahl 2019
geführt. In die aktuelle Projektion fließt nun zum ersten Mal wieder eine Umfrage ein, die jedoch ihrerseits
noch von Ende Januar, also aus Vor-Corona-Zeiten stammt. In dieser
Umfrage konnten sich die LR (EVP) gegenüber dem Europawahlergebnis
deutlich verbessern; inwiefern das auch der aktuellen Stimmung
entspricht, muss jedoch offen bleiben.
S&D legt im Norden zu
Ein
ähnliches Muster ergibt sich für die sozialdemokratische
S&D-Fraktion (151 Sitze / +13). Hier sind es (neben dem
französischen PS) vor allem die Regierungsparteien der
nordischen Länder Schweden, Finnland und Dänemark, die in den Umfragen besonders hohe Gewinne zu
verzeichnen haben. Auch in Spanien und Malta konnten regierende
sozialdemokratische Parteien zulegen.
Weniger
deutlich fällt der Bonus hingegen in Deutschland und Italien aus, wo
sozialdemokratische Parteien jeweils als Juniorpartner an der
Regierung beteiligt sind. Noch schwerer tun sich sozialdemokratische Parteien in der Opposition: So verzeichnete die estnische SDE seit Beginn der Krise leichte
Verluste in den Umfragen. Und
in Rumänien verbessert sich
die kleine S&D-Mitgliedspartei PRO zwar,
allerdings vor allem auf
Kosten der größeren PSD.
Liberale
unverändert
Für
die liberale Fraktion RE hielten sich in den letzten Wochen Gewinne
und Verluste die Waage, sie kommt unverändert auf
insgesamt 88 Sitze (±0).
Auch hier zeigen sich die Gegensätze zwischen Regierungs- und
Oppositionsparteien: Während die Partei des niederländischen
Premierministers Mark Rutte, VVD, besonders stark zulegen kann,
verlieren die oppositionellen Liberalen in Deutschland, Österreich
und Dänemark.
In
Rumänien und Spanien konnten liberale Parteien zuletzt allerdings
auch in der Opposition leicht dazugewinnen. Dass die RE-Fraktion
insgesamt nicht besser abschneidet als in der März-Projektion, liegt
vor allem an Verlusten der französischen LREM, die aber – siehe
oben – nicht mit der aktuellen Coronakrise in Zusammenhang stehen.
Grüne
und Linke schwächer
Den
Zugewinnen der „Großen Koalition“ stehen Einbußen sowohl im
linken als auch im rechten Teil des politischen Spektrums gegenüber.
Die grüne Fraktion G/EFA fällt auf ihren schlechtesten Wert seit
der Europawahl und käme nur noch auf 53 Sitze (–5). Dies liegt vor
allem am Absturz der deutschen Grünen, die in den Umfragen nun nur
noch etwa gleichauf mit den Sozialdemokraten liegen. Auch die
belgische Ecolo und die irische Green Party fallen in den Umfragen
zurück, Letztere wäre nun nicht mehr im Parlament vertreten.
Zulegen können hingegen
die
Grünen in Frankreich und den Niederlanden. Die Werte der
österreichischen, schwedischen und finnischen Grünen, die jeweils
als Juniorpartner an der Regierung beteiligt sind, sind
weitgehend unverändert.
In
der Linksfraktion GUE/NGL wiederum können nur die französische und
die belgische Mitgliedspartei leicht zulegen; in beiden Fällen
handelt es sich jedoch um Umfragen aus der Vor-Corona-Zeit. Hingegen
müssen die Linksparteien in Deutschland und Irland, die in der
März-Projektion gut abgeschnitten hatten, diese Zugewinne nun wieder
abgeben. Leichte Verluste erleidet schließlich auch die spanische
UP, die in der Krise nicht von ihrer Rolle als
Junior-Regierungspartei profitiert. Insgesamt
kommt die GUE/NGL damit nur noch auf 47 Sitze (–4).
Rechte stürzen ab – aber nur, wo sie nicht regieren
Der
große Verlierer der letzten Wochen ist die rechtsextreme
ID-Fraktion, die auf 66 Sitze zurückfällt (–16). Etwas mehr als
die Hälfte dieser Verluste gehen auf das Konto der französischen
Mitgliedspartei RN, die in der jüngsten Umfrage deutlich schwächer
abschnitt als bei der Europawahl 2019. Aber auch in Deutschland,
Italien, den Niederlanden, Österreich und Finnland mussten oppositionelle Rechtsaußenparteien während der Coronakrise teils deutliche Einbußen hinnehmen. Anders ergeht es hingegen den zwei ID-Mitgliedsparteien, die an nationalen
Regierungen beteiligt sind: Die slowakische SR kann ihre ohnehin recht starken Umfragewerte von März halten, die
estnische EKRE gewinnt sogar leicht hinzu.
Derselbe Gegensatz zeigt sich schließlich auch in der rechtskonservativen EKR-Fraktion: Hier konnten in den letzten Wochen die nationalen Regierungsparteien in Polen und der Slowakei in den Umfragen zulegen, während die nationalen Oppositionsparteien in
Spanien, den Niederlanden und Schweden teils deutliche Verluste erlitten. Eine Ausnahme von diesem Schema bilden nur die italienischen FdI, die
ihren seit Anfang 2019 anhaltenden Aufstieg auch in Corona-Zeiten fortsetzen. Insgesamt steht
die EKR damit weitgehend stabil bei 66 Sitzen (–1).
Fraktionslose
und „weitere“ Parteien
Verluste
erfuhren schließlich auch die neofaschistischen Parteien ĽSNS aus
der Slowakei und Chrysi Avgi aus Griechenland, die im Europäischen Parlament beide aufgrund
ihrer Radikalität fraktionslos geblieben sind. Vor allem Chrysi Avgi scheint
politisch am Ende zu sein: Bei der nationalen
Parlamentswahl 2019 an der Sperrklausel gescheitert und von der griechischen Staatsanwaltschaft als kriminelle Vereinigung verfolgt (das Urteil wurde für
diesen Frühling erwartet, aber aufgrund der Coronakrise verschoben), würde sie nun auch im Europäischen Parlament keinen Sitz mehr erreichen. Die Werte der übrigen fraktionslosen Parteien sind unverändert; als
Ganzes käme diese Gruppe damit auf 19 Sitze (–2).
Wenig
Veränderung gibt es auch unter den „weiteren“ Parteien, die derzeit nicht im Parlament vertreten sind und auch keiner
europäischen Partei angehören. Die portugiesische Rechtspartei Chega und die lettische Mitte-Links-Partei Progresīvie würden nun wieder knapp ins Parlament einziehen; die slowakische Za ľudí, die lettische LRA und die estnische E200 hingegen nicht mehr. Ganz neu im
Tableau ist die populistische Partei NTD aus Bulgarien, die vor einigen Monaten von dem Musikproduzenten Slawi Trifonow lanciert wurde und in den wenigen seitdem veröffentlichten Umfragen aus dem Stand zweistellige Werte erreicht. Insgesamt kommen die „weiteren“ Parteien jetzt auf 13 Sitze (+1).
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen
Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dabei dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet und Parteien ohne klare Zuordnung als „weitere Parteien“ ausgewiesen werden. Demgegenüber geht das dynamische Szenario von stärkeren Annahmen aus und ordnet insbesondere die „weiteren Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten
stehen. Die Veränderungen im dynamischen Szenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im
Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen
aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen
erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 147 | 98 | 187 | 61 | 76 | 29 | – |
März 20 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
April 20 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
dynamisch | 48 | 54 | 152 | 88 | 202 | 70 | 66 | 25 | – |
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
DE | 7 Linke | 16 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt 1 Partei |
15 SPD | 5 FDP 2 FW |
35 Union | 1 Familie | 9 AfD | 1 Partei | 1 Tier |
FR | 7 FI | 14 EELV | 11 PS | 19 LREM | 14 LR | 14 RN | |||
IT | 19 PD | 6 FI 1 SVP |
12 FdI | 25 Lega | 13 M5S | ||||
ES | 7 UP 1 Bildu |
1 ERC | 19 PSOE | 4 Cʼs 1 PNV |
15 PP | 9 Vox | 1 JxC | 1 MP | |
PL | 7 Lewica | 10 KO 6 KP |
25 PiS | 4 Konf | |||||
RO | 10 PSD 2 PRO |
7 USR-PLUS | 14 PNL | ||||||
NL | 1 SP 1 PvdD |
3 GL | 3 PvdA | 8 VVD 2 D66 |
3 CDA 1 50plus 1 CU |
2 FvD 1 SGP |
3 PVV | ||
EL | 6 Syriza | 2 KINAL | 11 ND | 1 EL | 1 KKE | ||||
BE | 3 PTB-PvdA | 1 Groen 1 Ecolo |
1 sp.a 3 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 CSP |
3 N-VA | 4 VB | ||
PT | 2 BE | 1 PAN | 10 PS | 6 PSD 1 CDS-PP |
1 CH | ||||
CZ | 1 KSČM | 3 Piráti | 1 ČSSD | 8 ANO | 3 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS | 1 SPD | ||
HU | 3 DK 1 MSZP |
2 MM | 13 Fidesz | 2 Jobbik | |||||
SE | 2 V | 7 S | 2 C | 4 M 1 KD |
5 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 3 SPÖ | 1 Neos | 10 ÖVP | 2 FPÖ | ||||
BG | 6 BSP | 2 DPS | 6 GERB 1 DB |
2 NTD | |||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 6 S | 3 V 1 RV |
1 K | 1 DF | |||
FI | 1 Vas | 2 Vihr | 3 SDP | 2 Kesk | 3 Kok | 3 PS | |||
SK | 3 SMER | 1 PS | 5 OĽANO | 2 SaS | 2 SR | 1 ĽSNS | |||
IE | 4 SF | 3 FF | 6 FG | ||||||
HR | 5 SDP | 5 HDZ | 2 DPMŠ | ||||||
LT | 2 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS 1 DP |
4 TS-LKD | 1 LT | ||||
LV | 2 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
1 JV 1 JKP |
1 NA | 1 Prog | ||||
SI | 1 Levica | 1 SD | 2 LMŠ | 3 SDS-SLS 1 NSi |
|||||
EE | 3 RE 2 KE |
2 EKRE | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 2 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 4 PL | 2 PN |
Verlauf (Basisszenario)
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden.
Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Fraktionszuordnung
Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach der nächsten Europawahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt. Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als „Weitere Parteien“ eingeordnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Datengrundlage
Soweit verfügbar, wird bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Feldforschung, andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 16.-25.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Kommunalwahl-Umfragen, 23.1.2020, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 15.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 15.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 17.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 12.-25.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Niederlande: nationale Umfragen, 30.-31.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 15.-22.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 2.-14.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 26.-27.3.2020, Quelle: Europe Elects.
Ungarn: nationale Umfragen, 18.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 8.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 14.-23.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 10.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 7.-15.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 8.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 25.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 20.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.-25.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Lettland: nationale Umfragen, 28.-31.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 9.-16.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 7.-20.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 9.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 16.-25.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Kommunalwahl-Umfragen, 23.1.2020, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 15.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 15.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 17.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 12.-25.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Niederlande: nationale Umfragen, 30.-31.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 15.-22.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 2.-14.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 26.-27.3.2020, Quelle: Europe Elects.
Ungarn: nationale Umfragen, 18.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 8.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 14.-23.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 10.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 7.-15.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 8.-19.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 25.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 20.-24.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.-25.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Lettland: nationale Umfragen, 28.-31.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 9.-16.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 7.-20.4.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 9.4.2020, Quelle: Europe Elects.
Bilder: Eigene Grafiken.
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