GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 147 | 98 | 187 | 61 | 76 | 29 | – |
Jan. 20 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
März 20 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
dynamisch | 52 | 59 | 138 | 90 | 189 | 70 | 82 | 25 | – |
Der Brexit, die Eskalation
der polnischen Justizkrise, die Rückkehr der Asylfrage, das Coronavirus – an politischen Großereignissen mit
gesamteuropäischer Dimension bestand in den letzten acht Wochen kein Mangel. Doch in der Öffentlichkeit werden solche Ereignisse aus verschiedenen Gründen kaum in einem parteipolitischen Kontext gebracht. Sie haben deshalb kurzfristig
auch nur wenig Einfluss auf die Umfragewerte der europäischen Parteien. Was die europäischen Umfragen seit der letzten Sitzprojektion von Mitte Januar tatsächlich bewegt hat, waren vielmehr zwei nationale Ereignisse, die sich so stark auf die nationalen Umfragen der betreffenden Mitgliedstaaten auswirkten, dass sie auch in der gesamteuropäischen Aggregation
sichtbar werden.
Das
eine dieser Ereignisse war der Eklat um die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten Anfang Februar. Dieser ließ in Deutschland die CDU (EVP) und besonders die FDP (RE) in den Umfragen abrutschen, während die SPD (S&D) und in geringerem Umfang die Grünen (G/EFA) dazugewannen. Auch wenn es dabei insgesamt nur um ein paar Prozentpunkte ging, fällt Deutschland aufgrund seiner großen Zahl an Europaabgeordneten in der EU-Sitzprojektion besonders ins
Gewicht.
Das zweite Ereignis war die irische
nationale Parlamentswahl Anfang
Februar, bei der die links-republikanische Sinn Féin (GUE/NGL) einen Überraschungserfolg erzielte und erstmals knapp mehr
Stimmen als die bislang dominanten Fine
Gael (EVP) und Fianna
Fáil (RE) errang. In den
ersten Umfragen nach der Wahl konnte SF
diesen
Vorsprung noch weiter ausbauen, sodass sie derzeit
als vorherrschende
nationale Kraft erscheint.
Diese
beiden Entwicklungen schlagen sich auch auf die aktuelle
Sitzprojektion nieder und belasteten die christdemokratisch-konservative EVP und die liberale RE, während die sozialdemokratische S&D und
die Linksfraktion GUE/NGL profitierten.
EVP im Plus, aber geschwächt
Im
Einzelnen verliert die EVP-Fraktion gegenüber der Januar-Projektion sowohl in Deutschland als auch in Irland je zwei Sitze. Auch dass bei der slowakischen Parlamentswahl Ende Februar die OĽANO – eine intern sehr heterogene konservativ populistische Protestpartei, die seit der Europawahl 2019 der EVP-Fraktion angehört – einen überraschend deutlichen Sieg erzielte, brachte der EVP als Ganzes für die Projektion keinen Nutzen, da dieser Wahlsieg zulasten anderer EVP-Mitgliedsparteien ging: Die christdemokratische KDH und die beiden ungarischen Minderheitenparteien SMK-MKP und Most-Híd scheiterten alle an der Fünf-Prozent-Hürde.
Dennoch liegt die EVP im Vergleich zur Januar-Projektion insgesamt knapp im Plus (188 Sitze / +2), da sie in zahlreichen anderen Ländern (Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Ungarn) leichte Zugewinne verbuchen kann. Allerdings liegen diese Zugewinne größtenteils innerhalb der Schwankungsbreiten der nationalen Umfragen; dass sie durchweg positiv ausfallen, dürfte ein bloßer Zufallseffekt sein. Im Ganzen erscheint die Situation der EVP heute deshalb etwas schwächer als noch im Januar.
S&D gewinnt, RE verliert
Der größte Gewinner der letzten Wochen ist die S&D-Fraktion (138 Sitze / +3). Außer der deutschen SPD erfuhr hier vor allem die italienische Mitgliedspartei PD eine Aufwärtsentwicklung. Auch der rumänische PSD, der seit mehreren Jahren in den Umfragen kontinuierlich abstürzte, erholte sich zuletzt – allerdings auf Kosten der ebenfalls sozialdemokratisch ausgerichteten kleineren Partei PRO, die nun nicht mehr ins Europäische Parlament einziehen würde. In mehreren anderen Ländern (Lettland, Malta, Polen, Tschechien, Ungarn) fielen die Umfragen der Sozialdemokraten zuletzt etwas schwächer aus, was in der Projektion den Aufschwung für die S&D insgesamt dämpft. Allerdings bleiben diese Verluste (spiegelbildlich zu den Zugewinnen der EVP) weitgehend im Rahmen der üblichen Zufallsschwankungen.
Die größten Verluste seit Januar erfuhr demgegenüber die liberale RE-Fraktion, die in der Projektion auf 88 Sitze abstürzt (–5) –
ihr schlechtester Wert seit Mai 2017. Diese Einbußen sind vor allem den Ereignissen in Deutschland und Irland geschuldet. Sie stehen allerdings im Kontext eines breiteren, auch andere Länder umfassenden Abwärtstrends der Fraktion, die noch im Herbst 2019 auf 108 Sitze kam. Seitdem mussten die Liberalen in fast allen großen Mitgliedstaaten, speziell in Spanien, Rumänien und den Niederlanden, Rückschläge hinnehmen. (Über die Situation der französischen Regierungspartei LREM, die allein rund ein Viertel der RE-Fraktion ausmacht, lassen sich mangels nationaler Umfragedaten keine klaren Aussagen treffen.)
Einen
Sonderfall in diesem Abwärtstrend bildet die Partei Italia Viva, mit der sich der frühere italienische
Premierminister Matteo Renzi im September 2019 von den Sozialdemokraten abgespalten hat. Die europäische Zuordnung von IV blieb damals offen: Renzi bekundete zwar seine Nähe zum französischen Präsidenten Emmanuel Macron und damit zur RE, doch Nicola Danti – der einzige in Italien gewählte Europaabgeordnete, der zu IV übertrat – verblieb zunächst in der S&D-Fraktion. Erst vor wenigen Wochen wechselte Danti nun doch zu RE und stellte damit Klarheit her. In der Projektion kommt Italia Viva nun allerdings überhaupt nicht mehr vor: Die Partei würde derzeit an der nationalen Vier-Prozent-Hürde scheitern.
GUE/NGL gewinnt in Irland deutlich hinzu
Zu den Umfragegewinnern der jüngsten Ereignisse in Deutschland und Irland gehören auch die grüne Fraktion G/EFA und die Linksfraktion GUE/NGL. Die G/EFA gewinnt in der Projektion in beiden Ländern je einen Sitz hinzu, die GUE/NGL in Deutschland einen, in Irland sogar drei.
Ähnlich wie im Fall der S&D-Fraktion werden diese Zugewinne allerdings durch leichte Verluste in anderen Mitgliedstaaten teilweise wieder aufgezehrt. So wären etwa die Grünen in Portugal und Schweden, wo sie sich hart am Rand der nationalen Sperrklausel entlangbewegen, nach den jüngsten Umfragen knapp nicht mehr im Parlament vertreten. Insgesamt erreicht die G/EFA deshalb weiterhin nur 58 Sitze (±0), die GUE/NGL kommt auf 51 (+2).
ID unverändert, EKR in Italien im Aufwind
Wenig Neues gibt es schließlich auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Die rechtsextreme ID-Fraktion steht hier nun schon in der fünften Projektion in Folge unverändert bei 82 Sitzen (±0). Leichten Verlusten der deutschen AfD stehen leichte Gewinne der slowakischen Sme Rodina gegenüber.
Die rechtskonservative EKR-Fraktion wiederum kann auf 67 Sitze zulegen (+2). Dies liegt im Wesentlichen an ihrer italienischen Mitgliedspartei FdI, die in den Umfragen bereits seit rund einem Jahr kontinuierlich gewachsen ist und inzwischen (gleichauf mit der spanischen Vox) die zweitstärkste nationale Delegation in der Fraktion stellen würde. Hingegen haben sich die Umfragewerte der dominanten Kraft in der EKR, der polnischen Regierungspartei PiS, trotz der Aufregung um das polnische Justizsystem seit Januar kaum verändert und blieben im Rahmen der üblichen Schwankungen.
Weniger Fraktionslose und „Weitere“
Etwas zurück geht in der aktuellen Projektion die Zahl der fraktionslosen
Abgeordneten (21 Sitze / –3). Dies liegt teilweise an neuerlichen leichten Verlusten des italienischen M5S, das seit Beginn seiner nationalen Regierungsbeteiligung vor knapp zwei Jahren mehr als die Hälfte ihrer Wähler eingebüßt hat. Zum
anderen sind die beiden fraktionslosen Parteien aus Kroatien, ŽZ und
NLMK, zuletzt in den Umfragen abgestürzt und wären nun nicht mehr
im Parlament vertreten.
Einen Rückgang gibt es auch unter den „weiteren Parteien“, die derzeit nicht im Parlament vertreten sind und auch keiner europäischen Partei angehören (12
Sitze / –1). Die proeuropäisch-linke MeRA25 aus Griechenland sowie die Rechtsparteien THO aus Tschechien, SNS aus der Slowakei und Chega
aus Portugal, die nach den Umfragen im Januar alle noch auf einen Sitz kamen, wären derzeit nicht mehr im Parlament vertreten.
Neue
Parteien aus Kroatien und dem Baltikum
Neu im Tableau ist hingegen die nationalkonservative DPMŠ um den kroatischen Sänger und Musikproduzenten Miroslav Škoro, die erst im Februar gegründet wurde und aus dem Stand auf zweistellige Umfragewerte kommt. Mehrere neue „weitere Parteien“ gibt es zudem aus dem Baltikum: Die estnische liberale Partei E200 erfährt derzeit den größten Höhenflug seit ihrer Gründung vor knapp zwei Jahren und könnte erstmals ins
Europäische Parlament einziehen. Auch die zentristische LRA aus Lettland ist in den Umfragen nun wieder so stark, dass sie einen Sitz erringen
könnte. In Litauen schließlich hat sich die rechtspopulistische TT, die in der Vergangenheit bereits im Europäischen Parlament vertreten war, mit einigen kleineren nationalliberalen Parteien zusammengeschlossen und firmiert nun unter der neuen Abkürzung LT.
Neu unter den „Weiteren“ ist schließlich auch die deutsche Tierschutzpartei, deren einziger Abgeordneter Martin Buschmann der GUE/NGL-Fraktion gehörte – bis Ende Januar bekannt wurde, dass er in der Vergangenheit der neonazistischen NPD angehört hatte. Buschmann verließ daraufhin die Fraktion und wenig später auch die Tierschutzpartei, behielt jedoch als fraktionsloser Abgeordneter seinen Sitz im Parlament. In der Projektion wird die Tierschutzpartei deshalb künftig als „weitere Partei“ geführt, im dynamischen Szenario jedoch weiterhin der GUE/NGL zugerechnet.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung zwischen den
Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen
Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dabei dem Basisszenario,
in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet und Parteien ohne klare Zuordnung als „weitere Parteien“ ausgewiesen werden. Demgegenüber geht das dynamische Szenario
von stärkeren Annahmen aus und ordnet insbesondere die „weiteren Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten
stehen. Die Veränderungen im dynamischen Szenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im
Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da
es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen
aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen
erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 39 | 68 | 147 | 98 | 187 | 61 | 76 | 29 | – |
Jan. 20 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
März 20 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
dynamisch | 52 | 59 | 138 | 90 | 189 | 70 | 82 | 25 | – |
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
DE | 9 Linke | 21 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt 1 Partei |
15 SPD | 6 FDP 2 FW |
24 Union | 1 Familie | 12 AfD | 1 Partei | 1 Tier |
FR | 6 FI | 13 EELV | 6 PS | 23 LREM | 8 LR | 23 RN | |||
IT | 19 PD | 5 FI 1 SVP |
11 FdI | 27 Lega | 13 M5S | ||||
ES | 8 UP 1 Bildu |
2 ERC | 18 PSOE | 3 Cʼs 1 PNV |
13 PP | 11 Vox | 1 JxC | 1 MP | |
PL | 7 Lewica | 15 KO 4 KP |
22 PiS | 4 Konf | |||||
RO | 11 PSD | 5 USR-PLUS | 17 PNL | ||||||
NL | 2 SP 1 PvdD |
2 GL | 3 PvdA | 4 VVD 3 D66 |
3 CDA 2 50plus 1 CU |
3 FvD 1 SGP |
4 PVV | ||
EL | 6 Syriza | 2 KINAL | 10 ND | 1 EL | 1 KKE 1 XA |
||||
BE | 2 PTB-PvdA | 1 Groen 2 Ecolo |
1 sp.a 2 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 cdH 1 CSP |
3 N-VA | 4 VB | ||
PT | 2 BE | 10 PS | 8 PSD 1 CDS-PP |
||||||
CZ | 1 KSČM | 3 Piráti | 1 ČSSD | 8 ANO | 3 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS | 1 SPD | ||
HU | 3 DK 1 MSZP |
2 MM | 13 Fidesz | 2 Jobbik | |||||
SE | 2 V | 5 S | 2 C | 4 M 2 KD |
6 SD | ||||
AT | 3 Grüne | 3 SPÖ | 2 Neos | 8 ÖVP | 3 FPÖ | ||||
BG | 5 BSP | 2 DPS | 6 GERB 2 DB |
2 WMRO | |||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 5 S | 4 V 1 RV |
1 K | 1 DF | |||
FI | 1 Vas | 2 Vihr | 2 SDP | 2 Kesk | 3 Kok | 4 PS | |||
SK | 3 SMER | 1 PS | 4 OĽANO |
1 SaS | 2 SR | 2 ĽSNS | 1 Za ľudí | ||
IE | 6 SF | 1 GP | 3 FF | 3 FG | |||||
HR | 5 SDP | 5 HDZ | 2 DPMŠ | ||||||
LT | 2 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS 1 DP |
4 TS-LKD | 1 LT | ||||
LV | 2 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
1 JV 1 JKP |
1 NA | 1 LRA | ||||
SI | 1 Levica | 1 SD | 2 LMŠ | 3 SDS-SLS 1 NSi |
|||||
EE | 1 SDE | 2 RE 2 KE |
1 EKRE | 1 E200 | |||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO 1 EDEK |
2 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 2 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf (Basisszenario)
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Weitere | |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden.
Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Fraktionszuordnung
Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die
bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer
derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben
ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach
der nächsten Europawahl erklärt. Nationale Parteien, die derzeit
nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen
Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei
zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen
Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen
werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung
zugrundegelegt. Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als
„Weitere Parteien“ eingeordnet. Jeder Leserin und jedem Leser bleibt es deshalb selbst überlassen, sie
nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „weiteren Parteien“ einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und sind daher im Einzelnen oft recht unsicher; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Datengrundlage
Soweit verfügbar, wird bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag
für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Feldforschung,
andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 5.-9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Italien: nationale Umfragen, 27.2.-10.3.2020, Quelle: Wikipedia.Spanien: nationale Umfragen, 25.2.-6.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 13.-26.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 8.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 4.-7.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 6.12.2019, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 6.12.2019, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 5.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 12.-20.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 23.2.-3.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 15.-27.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Bulgarien: nationale Umfragen, 12.12.2019, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 7.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 3.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 29.2.2020.
Irland: nationale Umfragen, 16.-25.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.2.-8.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Lettland: nationale Umfragen, 18.-28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 28.2.-5.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 17.-22.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Feldforschung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 5.-9.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Italien: nationale Umfragen, 27.2.-10.3.2020, Quelle: Wikipedia.Spanien: nationale Umfragen, 25.2.-6.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 13.-26.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 8.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 4.-7.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 6.12.2019, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 6.12.2019, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 5.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 12.-20.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 23.2.-3.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 15.-27.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Bulgarien: nationale Umfragen, 12.12.2019, Quelle: Europe Elects.
Dänemark: nationale Umfragen, 7.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 3.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 29.2.2020.
Irland: nationale Umfragen, 16.-25.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.2.-8.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 13.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Lettland: nationale Umfragen, 18.-28.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 28.2.-5.3.2020, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 17.-22.2.2020, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Luxemburg: nationale Umfragen, 23.11.2019, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 28.2.2020, Quelle: Europe Elects.
Bilder: Eigene Grafiken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare sind hier herzlich willkommen und werden nach der Sichtung freigeschaltet. Auch wenn anonyme Kommentare technisch möglich sind, ist es für eine offene Diskussion hilfreich, wenn Sie Ihre Beiträge mit Ihrem Namen kennzeichnen. Um einen interessanten Gedankenaustausch zu ermöglichen, sollten sich Kommentare außerdem unmittelbar auf den Artikel beziehen und möglichst auf dessen Argumentation eingehen. Bitte haben Sie Verständnis, dass Meinungsäußerungen ohne einen klaren inhaltlichen Bezug zum Artikel hier in der Regel nicht veröffentlicht werden.