11 Oktober 2024

Wenn an diesem Sonntag Europawahl wäre (Oktober 2024): Rechte weiter im Aufschwung, EVP und Grüne verlieren

Von Manuel Müller


Linke G/EFA S&D RE EVP EKR PfE ESN fʼlos Sonst.
Wahl 24 46531367718878842533
EP heute 46531367718878862531
Aug. 24 (B) 44451377719173882531
9
Okt. 24 (B) 44411367918674962629
9
Okt. 24 (D) 46411377918777972630
Basis-Szenario,
Stand: 7.10.2024.
Grafiken zum Vergrößern anklicken.


Dynamisches Szenario,
Stand: 7.10.2024.
Grafiken zum Vergrößern anklicken.

Der europaweite Aufstieg der Rechtsaußen-Parteien war das zentrale Thema der diesjährigen Europawahl – und vier Monate später ist noch immer kein Ende in Sicht. Bei der österreichischen Nationalsratswahl Ende September wurde die FPÖ (PfE) stärkste Kraft, bei der litauischen und der bulgarischen Parlamentswahl in diesem Oktober könnten NA („Sonstige“) und Văzrašdane (ESN) jeweils auf dem zweiten Platz landen. Und auch auf Ebene der Gesamt-EU legen die Rechtsaußenfraktionen weiter zu: Wenn jetzt Europawahl wäre, kämen sie zusammen auf 196 Sitze – das sind zehn mehr als bei der letzten Sitzprojektion im August und ein neues Allzeit-Hoch.

Die christdemokratisch-konservative Europäische Volkspartei muss hingegen ihre Zugewinne von August wieder abgeben und fällt in der Projektion etwas unter ihr Ergebnis bei der Europawahl im Juni zurück. Auch die Grünen verlieren leicht und liegen in der Projektion nun wieder knapp hinter der Linksfraktion. Die übrigen Fraktionen sind weitgehend stabil.

EVP: Ungarischer Shootingstar

Betrachtet man die Umfragewerte im Einzelnen, so sind die Verluste für die EVP allerdings nicht allzu besorgniserregend. In den meisten Fällen handelte es sich nur um kleine Schwankungen, häufig innerhalb der Fehlermarge der Umfragen, die nur zufällig in mehreren Mitgliedstaaten in dieselbe Richtung weisen.

Noch am markantesten sind die Veränderungen in den Niederlanden, wo die beiden EVP-nahen Regierungsparteien BBB und NSC nach dem Amtsantritt des Kabinetts Schoof beide verlieren, während sich der klassisch-christdemokratische CDA stabilisiert. Zudem kann die EVP in Ungarn deutlich zulegen: Die Tisza um Shootingstar Péter Magyar, die bei der Europawahl im Juni erstmals Sitze gewinnen konnte, liegt nun in einigen Umfragen nur noch wenige Prozentpunkte hinter Viktor Orbáns Regierungspartei Fidesz (PfE). Insgesamt steht die EVP im Basis-Szenario nun bei 186 Sitzen (–⁠5 gegenüber der August-Projektion).

S&D: Durchmischte Umfragen

Für die sozialdemokratische S&D-Fraktion sind die jüngsten Umfragewerte durchmischt. Die deutsche SPD und die griechische PASOK können leicht dazugewinnen, und die finnische SDP erobert auf nationaler Ebene den ersten Platz zurück, den sie nach der Europawahl kurzzeitig an Kokoomus (EVP) verloren hatte. Zudem hätte auch die irische Labour Party nun knapp Chancen auf einen Sitz im Europäischen Parlament.

In Spanien und Italien beenden die S&D-Mitgliedsparteien hingegen ihre kleinen sommerlichen Höhenflüge. Zudem wird in Ungarn die sozialdemokratische DK zum Opfer des Tisza-Aufstiegs: Obwohl sie sich seit der Europawahl mit anderen Mitte-links-Parteien zu einer Allianz zusammengeschlossen hat, würde sie derzeit nur noch einen Sitz im Europäischen Parlament erreichen. Unter dem Strich kommt die S&D in der Projektion jetzt auf 136 Sitze (–⁠1).

RE: Ärger in Bulgarien

Ein etwas besseres Bild bietet sich der liberalen RE-Fraktion (79 Sitze/+⁠2). In Italien würde eine Neuauflage des Bündnisses der beiden Parteien Italia Viva und Più Europa (das bei der Europawahl unter der Bezeichnung „Stati Uniti d’Europa“ angetreten war) nun knapp die nationale Vier-Prozent-Hürde überwinden. Auch in Estland und Litauen können liberale Parteien leicht zulegen, während sie in Deutschland und Portugal leicht verlieren. In Dänemark konsolidiert sich die rechtsliberale Venstre auf Kosten der kleineren zentristischen Parteien RV und Moderaterne, die beide keinen Sitz mehr im Europäischen Parlament erringen würden.

Ärger gibt es schließlich in der bulgarischen DPS, die sich wenige Wochen vor der bevorstehenden nationalen Parlamentswahl in zwei konkurrierende Listen gespalten hat: Die APS um Ahmed Dogan kann auf die Unterstützung der europäischen Liberalen zählen. Unklar ist hingegen die Zukunft der DPS-NN: Deren Anführer Delyan Peevski wurde unter anderem in den USA und Großbritannien wegen Korruptionsvorwürfen sanktioniert und war im Sommer bereits Anlass für Debatten über einen Ausschluss der DPS aus der ALDE.

Vorerst sind alle für die DPS gewählten Europaabgeordneten – von denen einer der APS, die beiden anderen der DPS-NN nahestehen – in der Renew-Fraktion verblieben. Im Basis-Szenario der Projektion werden deshalb beide Parteien weiterhin dort verortet. Im dynamischen Szenario, das mögliche, aber noch unsichere künftige Fraktionswechsel mit einbezieht, wird die DPS-NN hingegen als fraktionslos eingestuft.

Grüne: Post-Europawahl-Kater

Auf der linken Seite des politischen Spektrums verspüren die europäischen Grünen ihren fast schon traditionellen Post-Europawahl-Kater: Wie bereits 2014 und 2019 legten die Fraktion in der Projektion kurz vor der Wahl deutlich zu und sackte kurz danach wieder ab.

Dieses Muster liegt zum Teil an der Art der Umfragen, die für die Projektion genutzt werden: Die Umfrageinstitute sind sich bewusst, dass die Grünen bei Europawahlen oft besser abschneiden als bei nationalen Wahlen, und weisen deshalb in europawahlspezifischen Umfragen (die es in den meisten Ländern nur kurz vor der Europawahl gibt) bessere Werte für sie aus. Zum Teil scheint es jedoch auch mit Themenkonjunkturen zusammenzuhängen, denn auch in Umfragen für nationale Parlamentswahlen (wie sie der Projektion inzwischen wieder für fast alle Länder zugrunde liegen) stehen grüne Parteien jetzt wieder schwächer da als noch im August.

So haben die Grünen etwa in Deutschland zu kämpfen und schnitten bei der österreichischen Nationalratswahl im September etwas schlechter ab als in den Umfragen im Sommer. Auch in Dänemark ist das Sommerhoch, das die grüne Mitgliedspartei SF nach der Europawahl in einigen Umfragen auf den ersten Platz brachte, wieder vorbei. Unter dem Strich erreichen die Grünen damit noch 41 Sitze (–⁠4).

Linke: Gespalten, aber stabil

Die Linksfraktion wiederum kann in den Niederlanden Zugewinne verbuchen – sowohl die linke SP als auch die Tierschutzpartei PvdD würden nun wieder knapp einen Sitz gewinnen. In Griechenland hingegen ist die ehemalige Regierungspartei Syriza in parteiinterne Machtkämpfe verwickelt und verliert in den Umfragen zunehmend Wähler:innen an die sozialdemokratische PASOK (S&D) oder andere linke Parteien. Auch die irische SF befindet sich in einem längeren Abwärtstrend, und für die finnische Vasemmistoliitto endete ein durch die Europawahl ausgelöster Sommer-Höhenflug.

Die jüngste Spaltung der Europäischen Linken hat indessen keine Auswirkungen auf die Sitzprojektion: Die alte Europäische Linkspartei und die neue Europäische Linksallianz bilden im Parlament weiterhin eine gemeinsame Fraktion. Insgesamt steht diese wie im August bei 44 Sitzen (±⁠0).

EKR und ESN: Leichte Zugewinne

Unter den Rechtsaußen-Fraktionen können die EKR nur geringfügig zulegen. Während die lettische NA deutlich und die polnische PiS sowie die dänischen DD leicht dazugewinnen, verzeichnen die tschechische ODS und die litauische LVŽS Verluste. Insgesamt kommen die EKR damit auf 74 Sitze (+⁠1).

Nur wenig Veränderungen gab es auch bei der kleinen rechtsextremen ESN (26 Sitze/+⁠1). Hier gewannen vor allem die deutsche AfD und die tschechische SPD gegenüber dem Sommer leicht an Zustimmung. Wie schon im August hätte die ESN aktuell jedoch nur noch Mitgliedsparteien aus sechs verschiedenen Ländern und könnte sich damit nicht mehr als Fraktion konstituieren.

PfE: Mit polnischem Neuzugang im Allzeit-Hoch

Deutlicher fallen die Gewinne für die PfE-Fraktion aus, die in der Projektion mit 96 Sitzen (+⁠8) einen neuen Rekordwert für Rechtsaußenfraktionen im Europäischen Parlament erreicht. Viele ihrer Mitgliedsparteien können ihre Umfragewerte im Vergleich zum Sommer etwas verbessern, wobei es sich in den meisten Fällen allerdings nur um geringe Veränderungen im Rahmen der normalen Schwankungsbreite handelt.

Darüber hinaus profitiert die PfE-Fraktion aber auch vom ersten Fraktionswechsel der Legislaturperiode: Anfang Oktober schlossen sich ihr zwei zuvor fraktionslose Europaabgeordnete der polnischen Konfederacja an. In der Projektion werden die Sitze der Konfederacja deshalb künftig jeweils hälftig zwischen PfE und ESN aufgeteilt.

Ohne die Konfederacja sinkt der Sitzanteil der fraktionslosen Parteien in der Projektion – auch wenn in Rumänien die rechtsextrem-irredentistische und ukrainefeindliche Partei SOS in den Umfragen vor der nationalen Parlamentswahl im Dezember noch einmal deutlich zulegen konnte. Insgesamt erreichen die Fraktionslosen jetzt 29 Sitze (–⁠2).

„Sonstige“: ohne Satireparteien aus Ungarn und Österreich

Wenig Veränderungen gibt es schließlich bei den „sonstigen“ Parteien – also Parteien, die derzeit im Europäischen Parlament nicht vertreten sind und auch keiner europäischen Partei angehören, sodass sie keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können (9 Sitze/±⁠0). Neu im Tableau sind hier:

  • die rumänische Mitte-rechts-Partei FD, die in einem Wahlbündnis mit der liberalen USR antritt, aber auf europäischer Ebene der EVP nahesteht, und
  • die griechische Linkspartei NA, die sich von der Syriza abgespalten hat, bei einem Einzug ins Europäische Parlament jedoch wie diese der Linksfraktion beitreten dürfte.

Nicht mehr ins Parlament einziehen würden hingegen zwei mitteleuropäische Satireparteien: Während in Ungarn die MKKP ebenso wie andere Oppositionsparteien von Péter Magyars Tisza verdrängt wird, blieb in Österreich die Bierpartei bei der Nationalratswahl im September weit hinter den Erwartungen zurück und scheiterte klar an der Vier-Prozent-Hürde.

Die Übersicht

Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem die nationalen Parteien jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind. Parteien, die weder im Parlament vertreten sind noch einer europäischen Partei angehören, verbleiben in der Spalte „Sonstige“.

Das dynamische Szenario der Sitzprojektion baut auf dem Basisszenario auf, ordnet jedoch auch alle „sonstigen Parteien“ jeweils Fraktionen zu, denen diese plausiblerweise beitreten könnten. Zudem berücksichtigt das dynamische Szenario auch plausible künftige Fraktionswechsel von Parteien, die schon jetzt im Parlament vertreten sind. In der Tabelle sind die Veränderungen vom Basis- zum dynamischen Szenario durch farbige Schrift und durch Hinweise im Mouseover-Text gekennzeichnet. Gegebenenfalls sind im Mouseover-Text zudem noch alternative Zielfraktionen für die betreffende Partei angeführt.

Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.



Linke G/EFA S&D RE EVP EKR PfE ESN fʼlos Sonst.
Wahl 24 46531367718878842533
EP heute 46531367718878862531
Aug. 24 (B) 44451377719173882531
9
Okt. 24 (B) 44411367918674962629
9
Okt. 24 (D) 46411377918777972630

Linke G/EFA S&D RE EVP EKR PfE ESN fʼlos
DE 3 Linke
1 Tier
10 Grüne
3 Volt
15 SPD 4 FDP
3 FW
29 Union
1 Familie
1 ÖDP


16 AfD 7 BSW
2 Partei
1 PdF

FR 8 LFI
4 EELV 11 PS 19 RE 9 LR
30 RN


IT 10 M5S
2 SI
4 EV 18 PD 3 IV/+E 7 FI
1 SVP
24 FdI 7 Lega


ES 2 Sumar
2 Pod
1 Bildu
2 Sumar
1 ERC

19 PSOE 1 PNV
23 PP
7 Vox
2 SALF
1 Junts

PL

4 Lewica 3 PL2050
19 KO
3 KP
18 PiS 3 Konf 3 Konf

RO

11 PSD
4 USR
1 PMP
7 PNL
6 AUR

3 SOS 1 FD
NL 1 SP
1 PvdD

3 GL
4 PvdA 5 VVD
2 D66
3 CDA
1 BBB

11 PVV


BE 2 PTB 1 Groen
1 Ecolo
2 Vooruit
2 PS
1 O-VLD
3 MR
1 LE
2 CD&V
1 CSP
3 N-VA 3 VB


CZ
2 Piráti


2 STAN
1 TOP09
1 KDU-ČSL
3 ODS 9 ANO
1 PaM
1 SPD

EL 2 Syriza
4 PASOK
6 ND 2 EL 1 FL
2 KKE
1 PE
1 NIKI
1 MéRA
1 NA
HU

1 DK

9 TISZA

10 Fidesz
1 MHM

PT 1 BE

7 PS 1 IL 8 PSD
4 Chega


SE 2 V 2 MP 8 S 1 C
4 M
4 SD



AT
1 Grüne 4 SPÖ 2 Neos 6 ÖVP
7 FPÖ


BG

2 BSP 2 APS
2 PP
1 DPS-NN
5 GERB
1 DB
1 ITN

3 V

DK 1 Enhl. 2 SF 4 S 2 V
2 LA
1 K
2 DD 1 DF



SK


4 PS 1 KDH 1 SaS

1 REP 5 Smer
3 Hlas

FI 1 Vas 1 Vihreät 4 SDP 2 Kesk
4 Kok
3 PS



IE 3 SF

1 Labour
3 FF
6 FG



1 SD
HR
1 Možemo 4 SDP
5 HDZ 1 DP


1 Most
LT
1 DSVL 3 LSDP 1 LRLS
1 LP
2 TS-LKD 1 LVŽS



2 NA

LV
1 Prog 1 SDPS
1 JV
2 NA
1 LRA
1 LPV


1 ZZS
1 ST!
SI

1 SD 3 GS 4 SDS
1 NSi





EE

1 SDE 2 RE
1 KE
2 Isamaa
1 EKRE


CY 1 AKEL
1 DIKO

2 DISY 1 ELAM

1 Fidías
LU
1 Gréng 1 LSAP 1 DP 2 CSV 1 ADR



MT

3 PL
3 PN





Verlauf (Basisszenario)


Linke G/EFA S&D RE EVP EKR PfE ESN fʼlos Sonst.
07.10.24 44 41 136 79 186 74 96 26 29 9
12.08.24 44 45 137 77 191 73 88 25 31 9
Wahl 24 46 53 136 77 188 78 84 25 33

Verlauf (dynamisches Szenario)


Linke G/EFA S&D RE EVP EKR PfE ESN fʼlos Sonst.
07.10.24 46 41 137 79 187 77 97 26 30
12.08.24 45 46 138 78 191 76 89 25 32
Wahl 24 46 53 136 77 188 78 84 25 33

Die Zeile „Wahl 24“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 16. Juli 2024, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Juni 2024.
Für Übersichten von Sitzprojektionen aus früheren Wahlperioden siehe hier (2014-2019) und hier (2019-2024).

Fraktionszuordnung

Basisszenario: Für die Projektion werden Parteien, die bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer derzeitigen Fraktion zugerechnet. Nationale Parteien, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen Partei angehören, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung zugrundegelegt (siehe unten). Parteien, bei denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden im Basisszenario als „Sonstige“ eingeordnet.

Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten (also 7 der 27 Mitgliedstaaten) erforderlich. Gruppierungen, die diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen würden, müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich (wieder) als Fraktion konstituieren zu können.

Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet. Zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren teils auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.

Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei „sonstigen“ Parteien und Parteien, bei denen nach der nächsten Europawahl ein Fraktionswechsel wahrscheinlich erscheint, nennt der Mouseover-Text zudem die Fraktionen, denen sich die Partei gegebenenfalls anschließen könnte. Dabei wird die Fraktion, der die Partei im dynamischen Szenario zugeordnet ist, als Erstes aufgeführt.

Datengrundlage

Soweit verfügbar, wird bei der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament herangezogen. Wo mehr als eine Umfrage erschienen ist, wird der Durchschnitt aller Umfragen aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet, wobei jedoch von jedem einzelnen Umfrageinstitut nur die jeweils letzte Umfrage berücksichtigt wird. Stichtag für die Berücksichtigung einer Umfrage ist, soweit bekannt, jeweils der letzte Tag der Durchführung, andernfalls der Tag der Veröffentlichung.
Für Länder, in denen die letzte spezifische Europawahlumfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt oder in den letzten zwei Wochen deutlich weniger Umfragen zur Europawahl als zur Wahl zum nationalen Parlament veröffentlicht wurden, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich und Zypern betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft gegebenenfalls die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. In der Tabelle sind diese in der Regel unter der Bezeichnung des Wahlbündnisses oder der größten dazugehörigen Partei zusammengefasst. Manchmal gehören die Parteien eines Wahlbündnisses im Europäischen Parlament jedoch unterschiedlichen Fraktionen an. In diesem Fall werden die Parteien einzeln aufgeführt und (in der Regel auf Grundlage der Europawahlergebnisse 2024) eine Plausibilitätsannahme über die Verteilung der Listenplätze getroffen. Das betrifft folgende Fälle: Spanien: Sumar: Sumar (1., 6. Listenplatz), CatComù (2.), Compromís (3.), IU (4.) und Más País (5.); Ahora Repúblicas: ERC (1., 4.), Bildu (2.) und BNG (3.); CEUS: PNV (1.) und CC (2.); Rumänien: ADU: USR (1.-2., 4.-5., 7.-9.), PMP (3.) und FD (6.); Niederlande: GL-PvdA: PvdA (1., 3., 5. etc.) und GL (2., 4., 6. etc.); Tschechien: TOP09 (1., 3., 5. etc.) und KDU-ČSL (2., 4., 6. etc.); Ungarn: DK: DK (1.-4., 6., 8.), MSZP (5.), PM (7.). In manchen Ländern ist die genaue Verteilung der Sitze unter den Parteien eines Wahlbündnisses von Vorzugsstimmen oder regionalen Wahlkreisergebnissen abhängig, sodass sich im Voraus nur eine Plausibilitätsannahme darüber treffen lässt. Dies betrifft folgende Fälle: Italien: AVS: EV (1., 3.-4., 6.-7. etc.) und SI (2., 5., 8. etc.); Polen: TD: PL2050 (1., 3., 5. etc.), KP (2., 4., 6. etc.). In Polen geht die Projektion davon aus, dass sich die Abgeordneten der Konfederacja hälftig zwischen den Fraktionen ESN und PfE aufteilen. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen, sofern sie mit einer größeren Partei kooperieren. Dies ist der Fall bei der SVP im Bündnis mit FI.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Da deutsche Umfrageinstitute für Kleinparteien jedoch in der Regel keine Werte ausweisen, wird in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 3 Sitze für Volt und FW, 2 Sitze für die PARTEI, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Familienpartei und PdF). Falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert genutzt.

Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 27.9.-7.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnisse der ersten Runde der nationalen Parlamentswahl, 30.6.2024, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 19.-30.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 19.-27.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 28.9.-6.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, August 2024, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 23.-28.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Belgien: Ergebnisse der Europawahl, 9.6.2024.
Tschechien: nationale Umfragen, 31.8.-10.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 21.9.-2.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 6.-18.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Portugal: nationale Umfragen, 5.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 22.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 1.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 24.9.-1.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 27.9.-30.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 16.-26.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 1.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 4.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.9.-6.10.2024, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 21.-25.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, August 2024, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 11.-19.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 18.-29.9.2024, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnisse der Europawahl, 9.6.2024.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 9.6.2024.
Malta: nationale Umfragen, 19.9.2024, Quelle: Wikipedia.

Bilder: alle Grafiken: Manuel Müller.

European Parliament seat projection (October 2024): Far right makes further gains, EPP and Greens lose ground

By Manuel Müller


Left G/EFA S&D RE EPP ECR PfE ESN NI other
EP2024 46531367718878842533
EP today 46531367718878862531
Aug. 24 (B) 44451377719173882531
9
Oct. 24 (B) 44411367918674962629
9
Oct. 24 (D) 46411377918777972630
Baseline scenario,
as of 7 October 2024.
(Click to enlarge.
)
Dynamic scenario,
as of 7 October 2024.
(Click to enlarge.)

The rise of far-right parties across Europe was the central theme of this year’s European elections – and four months on, there is still no end in sight. The FPÖ (PfE) emerged as the largest party in Austria’s national elections at the end of September, while NA (“other”) and Văzrašdane (ESN) could both come second in the Lithuanian and Bulgarian parliamentary elections in October. Also at EU level, the far-right groups are making further gains: If the European elections were held now, they would have a combined total of 196 seats – ten more than in the last seat projection in August and a new all-time high.

By contrast, the centre-right European People’s Party loses the ground it had gained in August and is now projected to fall slightly below its result in the June elections. The Greens also lose slightly and are now just behind the Left group in the projection. The other parliamentary groups remain largely stable.

EPP: Hungarian shooting star

Looking at the poll results in detail, however, the losses are not too worrying for the EPP. In most cases, they are only small fluctuations, often within the margin of error of the polls, which just happen to point in the same direction in several member states.

The most striking changes are in the Netherlands, where the two newcomer government parties BBB and NSC both lost ground after the Schoof cabinet took office, while the classical christian-democratic CDA stabilised. In addition, the EPP made significant gains in Hungary: Shooting star Péter Magyar’s Tisza, which entered the European Parliament for the first time in June, is now only a few percentage points behind Viktor Orbán’s Fidesz (PfE) in some polls. Overall, the EPP now stands at 186 seats in the baseline scenario (–⁠5 compared to the August projection).

S&D: Mixed polls

For the social democratic S&D group, the latest polls brought mixed results. The German SPD and the Greek PASOK have made slight gains, and the Finnish SDP has regained the national lead it had briefly lost to Kokoomus (EPP) after the European elections. In addition, the Irish Labour Party now has a slim chance of winning a seat in the European Parliament.

On the other hand, the Spanish and Italian S&D member parties’ brief summer highs have come to an end. And in Hungary, the social-democratic DK is falling a victim of the rise of Tisza: Despite forming an alliance with other centre-left parties since the European election, it would now win only one seat in the European Parliament. Overall, the S&D now stands at 136 seats in the projection (–⁠1).

RE: Trouble in Bulgaria

The situation is slightly better for the liberal Renew Europe group (79 seats/+⁠2). In Italy, a new edition of the alliance between the two parties Italia Viva and Più Europa (which ran in the European election under the name “Stati Uniti d’Europa”) would now just pass the national four-per-cent threshold. Liberal parties also made small gains in Estonia and Lithuania, but lost some ground in Germany and Portugal. In Denmark, the right-wing liberal Venstre is consolidating at the expense of the smaller centrist RV and Moderaterne parties, neither of which would win a seat in the European Parliament any more.

Finally, there is trouble in the Bulgarian DPS, which has split into two competing lists just weeks before the upcoming national parliamentary elections: The APS faction, led by Ahmed Dogan, can count on the support of the European liberals. More unclear is the future of the other faction, DPS-NN: its leader, Delyan Peevski, has been sanctioned in the US and the UK on corruption charges, and had already caused debates in the summer about expelling the DPS from the European liberal party ALDE.

For the time being, all MEPs elected for the DPS – one of whom belongs to the APS and the other two to the DPS-NN faction – have remained with Renew Europe. In the baseline scenario of the projection, both parties are therefore still placed in this group. However, in the dynamic scenario (which takes into account possible but still uncertain future group changes) the DPS-NN is now classified as non-attached.

Greens: Post-election hangover

Further to the left of the political spectrum, the European Greens are experiencing their almost traditional post-European-election hangover: As in 2014 and 2019, the group made significant gains in the projection just before the election, only to fall again shortly afterwards.

This pattern is partly due to the type of polls used for the projection: The pollsters are aware that the Greens often do better in European than in national elections, and therefore show better figures for them in European-election-specific polls, which in most countries are only published in the last weeks before the European elections. In part, however, the Green hangover must also be due to issue cycles: Also in polls for national parliament elections (which are now again used in the projection for almost all countries), the Green parties are now weaker than they were in August.

In particular, the Greens are currently struggling in Germany and also underperformed the summer polls in the Austrian parliamentary elections in September. In Denmark, too, the summer high that brought the Green SF party to first place in some polls after the European elections has passed. In total, the Greens are projected to win 41 seats (–⁠4).

Left: Split but stable

The Left group, on the other hand, has made gains in the Netherlands – both the left-wing SP and the animalist PvdD would now narrowly win a seat. In Greece, on the other hand, the former governing party Syriza is embroiled in internal power struggles and is increasingly losing voters to the social-democratic PASOK (S&D) and other left-wing parties. Ireland’s SF is also experiencing a prolonged downward trend and Finland’s Vasemmistoliitto has seen the end of a summer spike triggered by the European election.

Meanwhile, the recent split in the European Left has no impact on the seat projection: The old Party of the European Left and the new European Left Alliance continue to form a joint group in the Parliament. As in August, this group has a total of 44 seats (±⁠0).

ECR and ESN: Small gains

Among the far right, the ECR made only small gains. While the Latvian NA could improve their polls significantly and the Polish PiS and the Danish DD made slight advances, the Czech ODS and the Lithuanian LVŽS suffered losses. This gives the ECR a total of 74 seats (+⁠1).

There was also little change in the small extremist ESN (26 seats/+⁠1). In particular, the German AfD and the Czech SPD made gains compared to the summer. However, as in August, the ESN is now projected to have member parties from only six different countries and would therefore no longer be able to form a parliamentary group.

PfE: All-time high with a Polish new arrival

More significant are the gains of the PfE group, which reaches a new all-time high for far-right groups in the European Parliament with 96 seats (+8) in the projection. Many of its member parties are able to improve their poll ratings slightly compared to the summer, although in most cases these are only small changes within the polls’ margin of error.

In addition, the PfE Group is benefiting from the first changes in the composition of the European Parliament since the beginning of this parliamentary term: At the beginning of October, two previously non-attached MEPs from the Polish Konfederacja joined the group. Accordingly, the seats of the Konfederacja are now divided between PfE and ESN in the projection.

Without Konfederacja, the number of seats held by non-attached parties falls in the projection – even though in Romania the far-right irredentist and anti-Ukrainian party SOS is making significant gains in the polls ahead of the national parliamentary elections in December. In total, the non-attached parties now stand at 29 seats (–⁠2).

“Others”: No satirical parties from Hungary and Austria

Finally, there have been few changes among the “other” parties – i.e. parties that are not currently represented in the European Parliament and do not belong to any European party, so that they cannot be clearly assigned to any political group (9 seats/±⁠0). New to the table are the following parties:

  • the Romanian centre-right party FD, which is in an electoral alliance with the liberal USR, but is close to the EPP at European level; and
  • the Greek left-wing party NA, which split from Syriza but is likely to join the Left group if it enters the European Parliament.

In contrast, two Central European satirical parties would no longer enter the European Parliament: In Hungary, the MKKP, like other opposition parties, is being pushed out by Péter Magyar’s Tisza. In Austria, the Bierpartei fell far short of expectations in September’s national parliament elections and did not reach the four-per-cent threshold.

The overview

The following table breaks down the projected distribution of seats by individual national parties. The table follows the baseline scenario, in which each national party is attributed to its current parliamentary group (or to the parliamentary group of its European political party) and parties without a clear attribution are labelled as “other”.

In contrast, the dynamic scenario of the seat projection assigns each “other” party to the parliamentary group to which it is politically closest. In addition, the dynamic scenario also takes into account likely future group changes of parties that are already represented in the Parliament. In the table, the changes from the baseline to the dynamic scenario are indicated by coloured text and in the mouse-over text. The mouse-over text also lists any alternative groups that the party in question might plausibly join.

In the absence of pan-European election polls, the projection is based on an aggregation of national polls and election results from all member states. The specific data basis for each country is explained in the small print below the table. For more information on European parties and political groups in the European Parliament, click here.



Left G/EFA S&D RE EPP ECR PfE ESN NI other
EP2024 46531367718878842533
EP today 46531367718878862531
Aug. 24 (B) 44451377719173882531
9
Oct. 24 (B) 44411367918674962629
9
Oct. 24 (D) 46411377918777972630

Left G/EFA S&D RE EPP ECR PfE ESN NI other
DE 3 Linke
1 Tier
10 Grüne
3 Volt
15 SPD 4 FDP
3 FW
29 Union
1 Familie
1 ÖDP


16 AfD 7 BSW
2 Partei
1 PdF

FR 8 LFI
4 EELV 11 PS 19 RE 9 LR
30 RN


IT 10 M5S
2 SI
4 EV 18 PD 3 IV/+E 7 FI
1 SVP
24 FdI 7 Lega


ES 2 Sumar
2 Pod
1 Bildu
2 Sumar
1 ERC

19 PSOE 1 PNV
23 PP
7 Vox
2 SALF
1 Junts

PL

4 Lewica 3 PL2050
19 KO
3 KP
18 PiS 3 Konf 3 Konf

RO

11 PSD
4 USR
1 PMP
7 PNL
6 AUR

3 SOS 1 FD
NL 1 SP
1 PvdD

3 GL
4 PvdA 5 VVD
2 D66
3 CDA
1 BBB

11 PVV


BE 2 PTB 1 Groen
1 Ecolo
2 Vooruit
2 PS
1 O-VLD
3 MR
1 LE
2 CD&V
1 CSP
3 N-VA 3 VB


CZ
2 Piráti


2 STAN
1 TOP09
1 KDU-ČSL
3 ODS 9 ANO
1 PaM
1 SPD

EL 2 Syriza
4 PASOK
6 ND 2 EL 1 FL
2 KKE
1 PE
1 NIKI
1 MéRA
1 NA
HU

1 DK

9 TISZA

10 Fidesz
1 MHM

PT 1 BE

7 PS 1 IL 8 PSD
4 Chega


SE 2 V 2 MP 8 S 1 C
4 M
4 SD



AT
1 Grüne 4 SPÖ 2 Neos 6 ÖVP
7 FPÖ


BG

2 BSP 2 APS
2 PP
1 DPS-NN
5 GERB
1 DB
1 ITN

3 V

DK 1 Enhl. 2 SF 4 S 2 V
2 LA
1 K
2 DD 1 DF



SK


4 PS 1 KDH 1 SaS

1 REP 5 Smer
3 Hlas

FI 1 Vas 1 Vihreät 4 SDP 2 Kesk
4 Kok
3 PS



IE 3 SF

1 Labour
3 FF
6 FG



1 SD
HR
1 Možemo 4 SDP
5 HDZ 1 DP


1 Most
LT
1 DSVL 3 LSDP 1 LRLS
1 LP
2 TS-LKD 1 LVŽS



2 NA

LV
1 Prog 1 SDPS
1 JV
2 NA
1 LRA
1 LPV


1 ZZS
1 ST!
SI

1 SD 3 GS 4 SDS
1 NSi





EE

1 SDE 2 RE
1 KE
2 Isamaa
1 EKRE


CY 1 AKEL
1 DIKO

2 DISY 1 ELAM

1 Fidías
LU
1 Gréng 1 LSAP 1 DP 2 CSV 1 ADR



MT

3 PL
3 PN





Timeline (baseline scenario)


Left G/EFA S&D RE EPP ECR PfE ESN NI other
24-08-12 44 45 137 77 191 73 88 25 31 9
EP 2024 46 53 136 77 188 78 84 25 33

Timeline (dynamic scenario)


Left G/EFA S&D RE EPP ECR PfE ESN NI other
24-10-07 44 41 136 79 186 74 96 26 29 9
24-10-07 46 41 137 79 187 77 97 26 30
24-08-12 45 46 138 78 191 76 89 25 32
EP 2024 46 53 136 77 188 78 84 25 33

The “EP 2024” line indicates the distribution of seats as of July 16, 2024, when the European Parliament was constituted following the election in June 2019.

An overview of older seat projections from previous legislative terms can be found here (2014-2019) and here (2019-2024).


Attribution of national parties to parliamentary groups

Baseline scenario: The projection assigns parties that are already represented in the European Parliament to their current parliamentary group. National parties that are not currently represented in the European Parliament but belong to a European political party, are attributed to the parliamentary group of that party. In cases where the members of a national electoral list are expected to split up and join different political groups after the election, the projection uses the allocation that seems most plausible in each case (see below). Parties for which the allocation to a specific parliamentary group is unclear are classified as “other” in the baseline scenario.

According to the rules of procedure of the European Parliament, at least 23 MEPs from at least a quarter of the member states (i.e. 7 out of 27) are required to form a parliamentary group. Groupings that do not meet these conditions would therefore have to win over additional MEPs in order to be able to constitute themselves as a parliamentary group.

Dynamic scenario: In the dynamic scenario, all “other” parties are assigned to an already existing parliamentary group (or to the group of non-attached members). In addition, the dynamic scenario also takes into account other group changes that appear politically plausible, even if the respective parties have not yet been publicly announced them. To highlight these changes from the baseline scenario, parties that are assigned a different parliamentary group in the dynamic scenario are marked in the colour of that group. Moreover, the name of the group appears in the mouse-over text. Since the attributions in the dynamic scenario are partly based on a subjective assessment of the political orientation and strategy of the parties, they can be quite uncertain in detail. From an overall perspective, however, the dynamic scenario may be closer to the real distribution of seats after the next European election than the baseline scenario.

The full names of the political groups and of the national parties appear as mouse-over text when the mouse pointer is held still over the name in the table. In the case of “other” parties and parties that are likely to change group after the next European elections, the mouse-over text also lists the groups that the party might join. The group to which the party is assigned in the dynamic scenario is listed first.

Data source

If available, the most recent poll of voting intentions for the European Parliament is used to calculate the seat distribution for each country. In case that more than one poll has been published, the average of all polls from the two weeks preceding the most recent poll is calculated, taking into account only the most recent poll from each polling institute. The cut-off date for taking a survey into account is the last day of its fieldwork, if known, otherwise the day of its publication.

For countries where the last specific European election poll was published more than a fortnight ago or where significantly fewer polls for European than for national parliamentary elections were published in the last two weeks, the most recent available poll for the national parliamentary election or the average of all national or European parliamentary polls from the two weeks preceding the most recent available poll is used instead. For countries where there are no recent polls for parliamentary elections, polls for presidential elections may be used instead, with the presidential candidates’ polling figures assigned to their respective parties (this concerns France and Cyprus in particular). For member states for which no recent polls can be found at all, the results of the last national or European elections are used.

As a rule, the national poll results of the parties are directly projected to the total number of seats in the country. For countries where the election is held in regional constituencies without interregional proportional compensation (currently Belgium and Ireland), regional polling data is used where available. Where this is not the case, the number of seats is calculated for each constituency using the overall national polling data. National electoral thresholds are taken into account in the projection where they exist.

In Belgium, constituencies in the European election correspond to language communities, while polls are usually conducted at the regional level. The projection uses polling data from Wallonia for the French-speaking community and polling data from Flanders for the Dutch-speaking community. For the German-speaking community, it uses the result of the last European election (1 seat for CSP).

In countries where it is common for several parties to run as an electoral alliance on a common list, the projection makes a plausibility assumption about the composition of these lists. In the table, such multi-party lists are usually grouped under the name of the electoral alliance or of its best-known member party. Sometimes, however, the parties of an electoral alliance split up after the election and join different political groups in the European Parliament. In this case, the parties are listed individually and a plausibility assumption is made about the distribution of list places (usually based on the 2024 European election results). This includes the following cases: Spain: Sumar: Sumar (place 1 and 6 on the list), CatComù (2), Compromís (3), IU (4) and Más País (5); Ahora Republicas: ERC (1, 4), Bildu (2) and BNG (3); CEUS: PNV (1) and CC (2); Romania: ADU: USR (1-2, 4-5, 7-9), PMP (3) and FD (6); Netherlands: PvdA (1, 3, 5 etc.) and GL (2, 4, 6 etc.); Czechia: TOP09 (1, 3, 5 etc.) and KDU-ČSL (2, 4, 6 etc.); Hungary: DK (1-4, 6, 8), MSZP (5) and PM (7). When the election comes closer and the parties announce their candidates, the projection uses the distribution on the actual list instead. In some countries, the exact distribution of seats within an electoral alliance depends on preference votes and/or regional constituency results, so that only a plausible assumption can be made in advance. This concerns the following cases: Italy: AVS: SI (1, 3) and EV (2, 4); Poland: TD: PL2050 (1, 3, 5 etc.), KP (2, 4, 6 etc.). For Poland, the projection assumes that the members of the Konfederacja are equally divided between the ESN and PfE groups. In Italy, a special rule allows minority parties to enter the Parliament with only a low number of votes, provided they form an alliance with a larger party. The projection assumes such an alliance between FI and the SVP.

Since there is no electoral threshold for European elections in Germany, parties can win a seat in the European Parliament with less than 1 per cent of the vote. Since German polling institutes do not usually report values for very small parties, the projection includes them based on their results in the last European election (3 seats each for Volt and FW, 2 seats for Partei, 1 seat each for Tierschutzpartei, ödp, Familienpartei, and PdF). If a small party achieves a better value in current polls than in the last European election, the poll rating is used instead.

The following overview lists the data source for each member state. The dates refer to the last day of the fieldwork; if this is not known, to the day of publication of the polls:

Germany: national polls, 27/9-7/10/2024, source: Wikipedia.
France: results of the first round of the national parliamentary election, 30/6/2024, source: Wikipedia.
Italy: national polls, 19-30/9/2024, source: Wikipedia.
Spain: national polls, 19-27/9/2024, source: Wikipedia.
Poland: national polls, 28/9-6/10/2024, source: Wikipedia.
Romania: national polls, August 2024, source: Wikipedia.
Netherlands: national polls, 23-28/9/2024, source: Wikipedia.
Belgium: results of the European Parliament election, 9/6/2024.
Czechia: national polls, 31.8-10/9/2024, source: Wikipedia.
Greece: national polls, 21/9-2/10/2024, source: Wikipedia.
Hungary: national polls, 6-18/9/2024, source: Wikipedia.
Portugal: national polls, 5/10/2024, source: Wikipedia.
Sweden: national polls, 22/9/2024, source: Wikipedia.
Austria: national polls, 1/10/2024, source: Wikipedia.
Bulgaria: national polls, 24/9-1/10/2024, source: Wikipedia.
Denmark: national polls, 27/9-30/9/2024, source: Wikipedia.
Slovakia: national polls, 16-26/9/2024, source: Wikipedia.
Finland: national polls, 1/10/2024, source: Wikipedia.
Ireland: national polls, 4/10/2024, source: Wikipedia.
Croatia: national polls, 25/9-6/10/2024, source: Wikipedia.
Lithuania: national polls, 21-25/9/2024, source: Wikipedia.
Latvia: national polls, August 2024, source: Wikipedia.
Slovenia: national polls, 11-19/9/2024, source: Wikipedia.
Estonia: national polls, 18-29/9/2024, source: Wikipedia.
Cyprus: results of the European Parliament election, 9/6/2024.
Luxembourg: results of the European Parliament election, 9/6/2024.
Malta: national polls, 19/9/2024, source: Wikipedia.

Pictures: all graphs: Manuel Müller.