Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | PfE | ESN | fʼlos | Sonst. | |
Wahl 24 | 46 | 53 | 136 | 77 | 188 | 78 | 84 | 25 | 33 | – |
EP heute | 46 | 53 | 136 | 75 | 188 | 80 | 86 | 25 | 31 | – |
Dez. 24 (B) | 43 | 41 | 131 | 83 | 186 | 73 | 100 | 27 | 24 | 12 |
Jan. 25 (B) | 48 | 43 | 130 | 81 | 185 | 77 | 93 | 29 | 24 | 10 |
Jan. 25 (D) | 49 | 43 | 132 | 82 | 185 | 80 | 96 | 29 | 24 | – |
- Basis-Szenario,
Stand: 27.1.2025.
Grafiken zum Vergrößern anklicken.
- Dynamisches Szenario,
Stand: 27.1.2025.
Grafiken zum Vergrößern anklicken.
In den USA ist Donald Trump (Rep./IDU) wieder Präsident; in Deutschland bringt die CDU (EVP) kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar die Brandmauer, mit der die demokratischen Parteien bislang die AfD (ESN) von politischem Einfluss fernhielten, zum Wackeln: Das politische Geschehen ist in den letzten Wochen unruhig geworden, und oft waren es Parteien vom rechten Rand des politischen Spektrums, die davon profitierten.
Blickt man auf die Wahlumfragen, so fällt die europaweite Bilanz der Rechtsaußen-Parteien in den letzten Wochen jedoch bestenfalls durchmischt aus. Im Vergleich zur letzten Projektion von Anfang Dezember 2024 verliert die größte Rechtsaußenfraktion, „Patrioten für Europa“ (PfE), zahlreiche Sitze, während die EKR- und ESN-Fraktionen leicht zulegen. Die deutlichsten Gewinne kann allerdings die europäische Linke verbuchen, und auch die Grünen stehen heute etwas besser da als noch vor zwei Monaten. Die drei „Plattform“-Fraktionen – die christdemokratische EVP, die sozialdemokratische S&D und die liberale RE – erfahren hingegen allesamt leichte Einbußen.
EVP schwächelt in Deutschland
Im Fall der Europäischen Volkspartei gehen diese Einbußen vor allem auf Deutschland zurück, wo die CDU/CSU im Bundestagswahlkampf zwar deutlich führt, aber bereits seit Anfang Dezember schleichend an Zustimmung verliert. (Die Umfragen, die in diese Projektion einflossen, wurden zum großen Teil noch vor dem jüngsten asylpolitischen Vorstoß von Kanzlerkandidat Friedrich Merz durchgeführt.) Auch die österreichische ÖVP verlor nach der Ankündigung von Koalitionsgesprächen mit der FPÖ (PfE) deutlich an Zustimmung. In Polen und Lettland schnitten EVP-Regierungsparteien in den Umfragen zuletzt ebenfalls etwas schlechter ab als zuvor.
In anderen Ländern konnte die EVP in den letzten Wochen hingegen auch zulegen. In Ungarn sorgte eine Umfrage für Aufregung, in der das EVP-Mitglied Tisza deutlich vor der regierenden Fidesz (PfE) lag – ob sich dieser Vorsprung konsolidiert, bleibt allerdings abzuwarten. Leicht verbessert stehen auch die portugiesische AD und der niederländische CDA da. In Estland käme Isamaa, die bereits seit Ende 2023 die nationalen Umfragen dominiert, jetzt knapp auf einen dritten Sitz im Europäischen Parlament. Insgesamt erreicht die EVP-Fraktion damit noch 185 Sitze (–1 im Vergleich zur Projektion von Dezember 2024).
Langsamer Niedergang der S&D
Ähnlich durchwachsen zeigt sich die Situation der europäischen Sozialdemokrat:innen. Sie können in Deutschland und Bulgarien (wo sie der neu gebildeten Regierungskoalition angehören) etwas dazugewinnen; in Schweden bauen sie ihren Platz an der Spitze der nationalen Parteienlandschaft aus.
Hingegen setzt sich in Spanien, Portugal, den Niederlanden und Litauen der langsame Niedergang der Sozialdemokrat:innen fort. Unter dem Strich kommt die Fraktion damit auf 130 Sitze – das ist nur einer weniger als im Dezember, für die S&D aber zugleich der schlechteste Wert in der Projektion seit Oktober 2022.
RE schließt Mitgliedspartei aus
Auch die RE-Fraktion erleidet Verluste (81 Sitze/–2). Die Umfragen selbst fallen für die Liberalen ambivalent aus: Sie können in den Niederlanden leicht zulegen und in Slowenien ihre lang anhaltende Talfahrt bremsen. In Portugal rutschen sie hingegen weiter ab; in Italien würden sie nun nur noch sehr knapp überhaupt ins Europäische Parlament einziehen.
Stärker als diese Schwankungen schlägt sich auf die Sitzprojektion allerdings etwas anderes nieder: Nachdem die bulgarische RE-Mitgliedspartei DPS im Sommer 2024 gespalten hatte, beschloss die Fraktion nun, die größere Nachfolgepartei DPS-NN unter Führung des korruptionsverdächtigen Medienmagnaten Deljan Peevski auszuschließen. Die kleinere Nachfolgepartei APS, auch bekannt als „DPS-Dogan“, verbleibt hingegen in der Fraktion.
Linke und Grüne legen zu
Die größten Zugewinne der letzten Wochen macht die Linksfraktion, die sich auf 48 Sitze verbessert (+5). Die deutsche Linke, die spanische Podemos, die portugiesische CDU und die griechische Syriza können alle nach einer langen Durststrecke wieder etwas zulegen; die niederländische Tierschutzpartei PvdD würde nun knapp wieder ins Parlament einziehen. All diese Gewinne beruhen jeweils auf recht kleinen Schwankungen in den Umfragen, und es bleibt abzuwarten, ob sie sich in den kommenden Wochen verstetigen. Fürs Erste aber erreicht die Linksfraktion in der Projektion ihren besten Wert seit dem Frühjahr 2023.
Auch die Grünen können ihre Sitzzahl leicht steigern. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich profitieren sie vom Ende der bei ihren Wähler:innen ungeliebten Koalitionen mit der FDP (RE) bzw. ÖVP (EVP). Insgesamt kommt die Fraktion der Grünen/EFA damit nun auf 43 Sitze (+2).
EKR mit Neuzugang aus Spanien
Auf der rechten Seite des Parlaments gewinnt die EKR in der Projektion hinzu (77 Sitze/+4). In Lettland baut die NA ihre Position als stärkste nationale Partei aus, in Schweden lösen die SD wieder die Moderaterna (EVP) als stärkste Kraft des rechten Lagers ab, und auch in Polen lag die PiS nun wieder in mehreren Umfragen vor der PO (EVP) auf dem ersten Platz.
Zudem profitiert die EKR-Fraktion vom Neuzugang der spanischen rechtspopulistischen Partei SALF. SALF hatte bei der Europawahl drei Abgeordnete gewonnen, von denen nun zwei in die Fraktion aufgenommen wurden. Lediglich Parteichef Alvise Pérez selbst, gegen den in Spanien mehrere Verfahren wegen illegaler Parteispenden laufen, bleibt vorläufig fraktionslos.
Darüber hinaus hat auch die kleine Rechtsaußenfraktion ESN seit Dezember dazugewonnen (29 Sitze/+2). Hier liegt es vor allem die deutsche AfD, die im Bundestagswahlkampf zulegen konnte.
Rückschläge für die PfE
Ganz anders sieht das Bild hingegen für die größte Rechtsaußenfraktion PfE aus. Mit einem Minus von sieben Sitzen ist sie der größte Verlierer der vergangenen acht Wochen (93 Sitze/–7).
Besonders deutlich fallen diese Verluste in den Niederlanden aus, wo die PfE-Mitgliedspartei PVV seit einem halben Jahr mitregiert, mit ihrer muslimefeindlichen Rhetorik jedoch schon im November für die erste schwere Koalitionskrise sorgte. Auch die ungarische Fidesz und die tschechische ANO erfuhren zuletzt Rückschläge. Zudem ist in Tschechien jüngst das Bündnis der beiden Parteien Přísaha und Motoristé zerbrochen, und jede wäre für sich allein zu schwach, um wieder Sitze im Europäischen Parlament zu gewinnen.
Fraktionslose und Sonstige
Wenig Veränderungen gibt es bei den fraktionslosen Parteien. Während das deutsche BSW sowie die slowakische Hlas-SD leicht zurückfallen, würde die tschechische Stačilo (ein Wahlbündnis um die postkommunistische KSČM) jetzt wieder einen Sitz im Parlament gewinnen. Alle drei Parteien vertreten links-konservative und europaskeptische Positionen. Durch den Zugang der bulgarischen DPS-NN und den Weggang der spanischen SALF kommen die Fraktionslosen insgesamt unverändert auf 24 Sitze (±0).
Leichte Verluste verzeichnen die „sonstigen“ Parteien, also Parteien, die derzeit im Europäischen Parlament nicht vertreten sind und auch keiner europäischen Partei angehören, sodass sie keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können (10 Sitze/–2).
Neu im Tableau ist die linke MéRA25 aus Griechenland – der nationale Ableger des 2016 vom griechischen Ex-Finanzminister Yánis Varoufákis gegründeten Democracy in Europe Movement (DiEM25), das sich seinerzeit zum Ziel gesetzt hatte, die EU bis zum Jahr 2025 zu demokratisieren. Die bulgarische Rechtsaußenpartei MECh und die ungarische Satirepartei MKKP würden hingegen aktuell keinen Sitz mehr im Parlament gewinnen.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem die nationalen Parteien jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind. Parteien, die weder im Parlament vertreten sind noch einer europäischen Partei angehören, verbleiben in der Spalte „Sonstige“.
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion baut auf dem Basisszenario auf, ordnet jedoch auch alle „sonstigen Parteien“ jeweils Fraktionen zu, denen diese plausiblerweise beitreten könnten. In der Tabelle sind die Veränderungen vom Basis- zum dynamischen Szenario durch farbige Schrift und durch Hinweise im Mouseover-Text gekennzeichnet. Gegebenenfalls sind im Mouseover-Text zudem noch alternative Zielfraktionen für die betreffende Partei angeführt.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | PfE | ESN | fʼlos | Sonst. | |
Wahl 24 | 46 | 53 | 136 | 77 | 188 | 78 | 84 | 25 | 33 | – |
EP heute | 46 | 53 | 136 | 75 | 188 | 80 | 86 | 25 | 31 | – |
Dez. 24 (B) | 43 | 41 | 131 | 83 | 186 | 73 | 100 | 27 | 24 | 12 |
Jan. 25 (B) | 48 | 43 | 130 | 81 | 185 | 77 | 93 | 29 | 24 | 10 |
Jan. 25 (D) | 49 | 43 | 132 | 82 | 185 | 80 | 96 | 29 | 24 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | PfE | ESN | fʼlos | ||
DE |
4 Linke 1 Tier |
12 Grüne 3 Volt |
15 SPD |
4 FDP 3 FW |
27 Union 1 Familie 1 ÖDP |
18 AfD |
4 BSW 2 Partei 1 PdF |
|||
FR | 8 LFI |
4 EELV | 11 PS | 19 RE | 9 LR | 30 RN |
|
|||
IT |
9 M5S 2 SI |
3 EV | 19 PD | 3 IV/+E |
8 FI 1 SVP |
24 FdI | 7 Lega | |||
ES |
2 Sumar 3 Pod 1 Bildu |
2 Sumar 1 ERC |
18 PSOE |
1 PNV |
22 PP | 1 SALF | 9 Vox |
1 Junts |
||
PL | 4 Lewica | 3 PL2050 |
18 KO 2 KP |
19 PiS | 3 Konf | 4 Konf | ||||
RO |
9 PSD |
4 USR 1 PMP |
5 PNL 2 UDMR |
7 AUR | 3 SOS |
2 POT |
||||
NL |
1 SP 1 PvdD |
3 GL |
3 PvdA |
6 VVD 3 D66 |
4 CDA 1 BBB |
|
9 PVV |
|
||
BE | 2 PTB |
1 Groen |
2 Vooruit 2 PS |
1 O-VLD 3 MR 2 LE |
2 CD&V 1 CSP |
3 N-VA | 3 VB | |||
CZ | 1 Piráti |
3 STAN 1 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS |
9 ANO |
2 SPD |
1 Stačilo
|
||||
EL | 2 Syriza | 4 PASOK | 6 ND | 2 EL | 1 FL |
2 KKE 1 PE 1 NIKI |
1 MéRA 1 KD |
|||
HU |
1 DK |
|
11 TISZA |
8 Fidesz |
1 MHM |
|
||||
PT |
1 BE 1 CDU |
|
6 PS | 1 IL | 8 AD | 4 Chega | ||||
SE | 2 V | 1 MP | 8 S |
1 C |
4 M |
5 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 4 SPÖ | 2 Neos | 4 ÖVP | 8 FPÖ |
|
||||
BG | 2 BSP |
2 PP 1 APS |
5 GERB 1 DB |
1 ITN |
3 V | 2 DPS-NN |
|
|||
DK | 1 Enhl. | 3 SF | 4 S |
2 V |
2 LA 1 K |
2 DD |
|
|||
SK | 4 PS |
2 Slov 1 KDH |
1 SaS
|
1 REP |
4 Smer 2 Hlas |
|||||
FI | 1 Vas | 1 Vihreät | 4 SDP |
2 Kesk |
4 Kok |
3 PS | ||||
IE |
4 SF |
|
|
5 FF |
4 FG | 1 SD | ||||
HR | 2 Možemo | 4 SDP | 5 HDZ |
|
1 Most |
|||||
LT | 2 DSVL | 2 LSDP |
2 LS |
2 TS-LKD |
1 LVŽS |
|
2 NA |
|||
LV | 1 Prog | 1 SDPS |
|
1 JV |
2 NA 1 LRA |
1 LPV |
1 ZZS 1 ST! |
|||
SI |
1 Levica |
|
1 SD | 3 GS |
4 SDS |
|||||
EE | 1 SDE |
1 RE 1 KE |
3 Isamaa | 1 EKRE | ||||||
CY | 1 AKEL |
1 DIKO |
3 DISY | 1 ELAM |
|
|||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 1 DP | 2 CSV | 1 ADR | |||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | PfE | ESN | fʼlos | Sonst. | |
27.01.25 | 48 | 43 | 130 | 81 | 185 | 77 | 93 | 29 | 24 | 10 |
02.12.24 | 43 | 41 | 131 | 83 | 186 | 73 | 100 | 27 | 24 | 12 |
07.10.24 | 44 | 41 | 136 | 79 | 186 | 74 | 96 | 26 | 29 | 9 |
12.08.24 | 44 | 45 | 137 | 77 | 191 | 73 | 88 | 25 | 31 | 9 |
Wahl 24 | 46 | 53 | 136 | 77 | 188 | 78 | 84 | 25 | 33 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | PfE | ESN | fʼlos | Sonst. | |
27.01.25 | 49 | 43 | 132 | 82 | 185 | 80 | 96 | 29 | 24 | – |
02.12.24 | 43 | 42 | 133 | 82 | 186 | 77 | 104 | 27 | 26 | – |
07.10.24 | 46 | 41 | 137 | 79 | 187 | 77 | 97 | 26 | 30 | – |
12.08.24 | 45 | 46 | 138 | 78 | 191 | 76 | 89 | 25 | 32 | – |
Wahl 24 | 46 | 53 | 136 | 77 | 188 | 78 | 84 | 25 | 33 | – |
Für Übersichten von Sitzprojektionen aus früheren Wahlperioden siehe hier (2014-2019) und hier (2019-2024).
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten (also 7 der 27 Mitgliedstaaten) erforderlich. Gruppierungen, die diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen würden, müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich (wieder) als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet. Zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren teils auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei „sonstigen“ Parteien und Parteien, bei denen nach der nächsten Europawahl ein Fraktionswechsel wahrscheinlich erscheint, nennt der Mouseover-Text zudem die Fraktionen, denen sich die Partei gegebenenfalls anschließen könnte. Dabei wird die Fraktion, der die Partei im dynamischen Szenario zugeordnet ist, als Erstes aufgeführt.
Für Länder, in denen die letzte spezifische Europawahlumfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt oder in den letzten zwei Wochen deutlich weniger Umfragen zur Europawahl als zur Wahl zum nationalen Parlament veröffentlicht wurden, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich und Zypern betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft gegebenenfalls die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. In der Tabelle sind diese in der Regel unter der Bezeichnung des Wahlbündnisses oder der größten dazugehörigen Partei zusammengefasst. Manchmal gehören die Parteien eines Wahlbündnisses im Europäischen Parlament jedoch unterschiedlichen Fraktionen an. In diesem Fall werden die Parteien einzeln aufgeführt und (in der Regel auf Grundlage der Europawahlergebnisse 2024) eine Plausibilitätsannahme über die Verteilung der Listenplätze getroffen. Das betrifft folgende Fälle: Spanien: Sumar: Sumar (1., 6. Listenplatz), CatComù (2.), Compromís (3.), IU (4.) und Más País (5.); Ahora Repúblicas: ERC (1., 4.), Bildu (2.) und BNG (3.); CEUS: PNV (1.) und CC (2.); Rumänien: ADU: USR (1.-2., 4.-5., 7.-9.), PMP (3.) und FD (6.); Niederlande: GL-PvdA: PvdA (1., 3., 5. etc.) und GL (2., 4., 6. etc.); Tschechien: TOP09 (1., 3., 5. etc.) und KDU-ČSL (2., 4., 6. etc.); Ungarn: DK: DK (1.-4., 6., 8.), MSZP (5.), PM (7.). In manchen Ländern ist die genaue Verteilung der Sitze unter den Parteien eines Wahlbündnisses von Vorzugsstimmen oder regionalen Wahlkreisergebnissen abhängig, sodass sich im Voraus nur eine Plausibilitätsannahme darüber treffen lässt. Dies betrifft folgende Fälle: Italien: AVS: EV (1., 3.-4., 6.-7. etc.) und SI (2., 5., 8. etc.); Polen: TD: PL2050 (1., 3., 5. etc.), KP (2., 4., 6. etc.). In Tschechien erfassen manche Umfragen ODS (EKR), TOP09 und KDU-ČSL (beide EVP) gemeinsam; in diesen Fällen werden zwei Drittel der entsprechend berechneten Sitze ODS zugeordnet, ein Drittel der Allianz aus TOP09 und KDU-ČSL. In Polen geht die Projektion davon aus, dass sich die Abgeordneten der Konfederacja hälftig zwischen den Fraktionen ESN und PfE aufteilen. In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen, sofern sie mit einer größeren Partei kooperieren. Dies ist der Fall bei der SVP im Bündnis mit FI.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Da deutsche Umfrageinstitute für Kleinparteien jedoch in der Regel keine Werte ausweisen, wird in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 3 Sitze für Volt und FW, 2 Sitze für die PARTEI, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Familienpartei und PdF). Falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert genutzt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 21.-27.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnisse der ersten Runde der nationalen Parlamentswahl, 30.6.2024, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 8.-13.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 11.-24.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 11.-24.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 1.12.2024, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 20.-25.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 24.11.2024, Quelle: HLN.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 24.11.2024, Quelle: HLN.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 9.6.2024.
Tschechien: nationale Umfragen, 13.-21.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 10.-21.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 10.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Portugal: nationale Umfragen, 5.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 6.-12.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 15.-21.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 12.-20.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 19.-22.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 13.-17.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 7.-17.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 11.-22.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 10.-25.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 20.12.2024, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, Dezember 2024, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 15.-23.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 19.-21.1.2025, Quelle: Wikipedia.
Zypern: nationale Umfragen, Oktober 2024, Quelle: Europe Elects.
Luxemburg: Ergebnisse der Europawahl, 9.6.2024.
Malta: nationale Umfragen, 17.11.2024, Quelle: Wikipedia.
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