Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 146 | 98 | 178 | 63 | 71 | 37 | – |
Mai 21 | 50 | 50 | 125 | 96 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
Juli 21 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
dynamisch | 54 | 49 | 138 | 108 | 168 | 23 | 117 | 48 | – |
Es ist Sommer in Europa, aber echte Urlaubsstimmung breitet sich nicht aus. Die drohende nächste Corona-Welle, die eskalierende Rechtsstaatskrise in Polen und die Flutkatastrophe in Deutschland, Belgien und anderen Mitgliedstaaten halten die Politik in Atem. Im Gegensatz dazu entwickelten sich die europäischen Wahlumfragen zuletzt eher ruhig und im Sinne einer Regression zur Mitte: Die Fraktionen, die bei der letzten Europawahl-Sitzprojektion im Mai verloren haben (vor allem die sozialdemokratische S&D), können jetzt wieder zulegen, während die Gewinner vom Mai (besonders die grüne G/EFA) zurückfallen.
Mittelfristig zeichnen sich im Europäischen Parlament indessen größere Veränderungen ab. Anfang Juli hat die Zusammenarbeit zwischen den großen europäischen Rechtsparteien mit der Verabschiedung eines gemeinsamen programmatischen Textes zur Zukunft Europas eine neue Stufe erreicht. Damit zeichnet sich nun auch ab, welche Parteien möglicherweise in einer neuen großen Rechtsfraktion vertreten sein könnten. Das dynamische Szenario der Sitzprojektion greift diese Möglichkeit deshalb erstmals auf – aber dazu gleich mehr.
EVP stabil
Werfen wir erst einmal einen Blick auf die großen Fraktionen der politischen Mitte, für die die letzten Wochen in den Umfragen eher unspektakulär verliefen. Die christdemokratisch-konservative EVP kann unter anderem in Deutschland zulegen, wo die Korruptionsaffären, die die CDU/CSU im Frühling erschütterten, an medialer Präsenz verloren haben. Auch in Polen verbesserte die PO nach der Rückkehr von Donald Tusk in die nationale Politik ihre Umfragewerte deutlich, vor allem zu Lasten der zentristischen Newcomer-Partei PL2050.
Anderswo verliert die EVP aber auch; in Rumänien etwa würde die UDMR nun wieder an der nationalen Sperrklausel scheitern. Alles in allem halten sich Gewinne und Verluste der EVP damit gegenüber der Mai-Projektion die Waage (167 Sitze/±0).
S&D und RE legen zu
Die sozialdemokratische S&D-Fraktion war in der Mai-Projektion vor allem wegen starker Verluste des rumänischen PSD abgesackt. Allerdings war schon damals erkennbar, dass es sich dabei wohl nur um einen Umfrage-Ausreißer handelte. Tatsächlich legen der PSD und die S&D nun wieder stark zu. Insgesamt kämen die europäischen Sozialdemokrat:innen nun auf 133 Sitze (+8) – deutlich mehr als im Mai, aber immer noch der drittschlechteste Wert in dieser Wahlperiode.
Auch die liberale RE-Fraktion kann sich leicht verbessern (97 Sitze / +2), was vor allem an Umfragegewinnen der französischen LREM liegt. Die spanischen Ciudadanos hingegen stürzen noch tiefer in die Krise und müssen nun darum kämpfen, eine faktische Übernahme durch den konservativen PP (EVP) zu verhindern. Interessanterweise setzen sie dabei vor allem auf den Begriff „liberal“ – womöglich ein Zeichen dafür, dass die Rhetorik des scheinbar unideologischen „Zentrismus“, die ausgehend von Emmanuel Macrons LREM vor einigen Jahren in vielen EU-Ländern Erfolge feierte, inzwischen an Zugkraft verliert.
Grüne schwächer
Die europäischen Grünen waren der große Gewinner der Mai-Projektion, vor allem dank des Höhenflugs der deutschen Grünen im Frühling. Inzwischen hat sich dies umgekehrt: Die Wahlkampfprobleme der deutschen Grünen ziehen auch die Werte der Gesamtfraktion nach unten. Aber auch die tschechischen Piráti waren zuletzt etwas schwächer, und die schwedische MP steht nun wieder knapp unterhalb der nationalen Vierprozenthürde. In den Niederlanden und Finnland konnten die Grünen in den letzten Wochen hingegen nach längerer Durststrecke wieder leicht dazugewinnen. Insgesamt kommt die Fraktion in der Projektion damit noch auf 45 Sitze (–5).
Die Linke, allgemein die Fraktion mit den geringsten Umfrage-Schwankungen, weist auch diesmal nur wenig Veränderungen auf. Die seit längerer Zeit schleichenden Verluste des portugiesischen BE machen sich jetzt auch in der Projektion bemerkbar. Zugewinne gibt es hingegen bei der italienischen Linken, die erstmals seit langem wieder hauchdünn über der nationalen Vierprozenthürde liegt. Insgesamt verbessert sich die Linksfraktion damit auf 52 Sitze (+2).
Rechte durchwachsen
Auf dem rechten Teil des politischen Spektrums sind die Umfrageentwicklungen durchwachsen. Bei der rechtskonservativen EKR setzen die italienischen FdI ihren seit fast der Jahren anhaltenden Aufstieg fort und wären nun erstmals knapp die stärkste nationale Partei. Die französische DLF hingegen würde nach den jüngsten Umfragen wieder an der nationalen Fünf-Prozent-Sperrklausel scheitern. Insgesamt schneidet die EKR dadurch in der Basisprojektion etwas schwächer ab (71 Sitze/–3).
Umgekehrt kann bei der rechtsextremen ID das französische RN zulegen, während die italienische Lega, aber auch die finnischen PS verlieren. In der Summe liegt die ID damit jedoch knapp im Plus (74 Sitze/+1).
Fraktionslose und Sonstige verlieren
Bei den fraktionslosen Parteien schneidet vor allem das italienische M5S erneut etwas schwächer ab. Insgesamt kommen die Fraktionslosen noch auf 31 Sitze (–2).
Auch bei den „sonstigen Parteien“, die derzeit nicht im Europäischen Parlament vertreten sind und keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können, gibt es Verluste (35 Sitze/–3). Vor allem die zentristische PL2050 aus Polen fällt deutlich zurück und liegt nun wieder hinter der PO (EVP). Hingegen kann die bulgarische ITN, Wahlsieger bei der nationalen Parlamentswahl im Juli, zulegen.
Neu im Tableau ist schließlich die tschechische Přísaha, eine zentristisch-populistische Partei, die sich vor allem dem Kampf gegen die Korruption verschrieben hat. In der Vergangenheit schlossen sich vergleichbare Parteien (etwa die inzwischen verschwundene italienische IdV) oft den europäischen Liberalen an. Im Fall der Přísaha ist das allerdings kaum wahrscheinlich; schließlich ist ihr Hauptgegner, die tschechische Regierungspartei ANO, bereits Mitglied der RE. Plausibler erscheint ein Beitritt zur EVP, die in Tschechien bislang eher wenig profiliert ist.
Spekulationen über eine rechte Einheitsfraktion
Die interessanteste Entwicklung der letzten Wochen aber war, wie gesagt, die engere Zusammenarbeit der rechten Parteien. Die Spekulationen über eine mögliche rechte Einheitsfraktion im Europäischen Parlament dauern nun schon seit mehreren Jahren an, ohne sich bislang jemals konkretisiert zu haben. Nicht nur waren die politischen Unterschiede zwischen der russlandfreundlichen, rechtsextremen, strukturell oppositionellen ID und der NATO-loyalen, nationalkonservativen und regierungswilligen EKR zu groß. Auch strategisch haben viele Mitgliedsparteien beider Fraktionen ein Interesse daran, dass es nicht zu einer Vereinigung kommt – etwa weil sie auf nationaler Ebene mit einer Partei aus der anderen Fraktion konkurrieren.
In den letzten Jahren und Monaten ist der politische Abstand zwischen den beiden Fraktionen allerdings enger geworden. Durch den Austritt der britischen Tories und den Beitritt der italienischen FdI sowie anderer kleinerer Rechtsaußenparteien ist die EKR nach rechts gerückt. Zudem entfremdete sich die größte EKR-Mitgliedspartei, die polnische PiS, immer weiter von der proeuropäischen Mitte im Europäischen Parlament.
Gleichzeitig kamen verschiedene ID-Mitgliedsparteien – allen voran die italienische Lega – auf nationaler Ebene in Regierungspositionen und mäßigten daraufhin ihre hart europafeindliche Rhetorik. Statt eines Austritts aus der EU fordern sie nun eher antiföderalistische „Reformen“ wie die Entmachtung des Europäischen Parlaments oder den Erhalt nationaler Vetorechte. Auch zeigen sie heute nicht mehr demonstrativ ihre Nähe zur russischen Regierung.
Ein gemeinsames programmatisches Dokument
Seitdem im März nun auch die ungarische Regierungspartei Fidesz die christdemokratische EVP-Fraktion verlassen und sich auf die Suche nach neuen Partnern begeben hat, gibt es nun neue Gespräche über eine Zusammenarbeit der großen europäischen Rechtsparteien. Anfang Juli führten diese zur Veröffentlichung eines zweiseitigen Dokument, in dem sechzehn Parteien gemeinsame Positionen zur Zukunft Europas bezogen. Diese Parteien gehören teils der ID, teils der EKR an, in einigen Fällen sind sie auch wie die Fidesz fraktionslos oder überhaupt nicht im Europäischen Parlament vertreten.
Inwiefern dieses Dokument das programmatische Vorspiel zur Gründung einer gemeinsamen Fraktion sein könnte, wurde von Beobachter:innen unterschiedlich bewertet: Zwar lässt das kurze Papier viele Fragen offen und die strategischen Interessengegensätze zwischen den unterzeichnenden Parteien nicht auf. Doch immerhin ist es Ausdruck einer konkreten inhaltlichen Zusammenarbeit – und bietet damit erstmals klare Hinweise darauf, welche Parteien genau sich an der gemeinsamen großen Fraktion beteiligen könnten.
Mit RN und FdI, ohne AfD und gemäßigte EKR-Parteien
So ist beispielsweise das französische RN (ID), das vielen EKR-Parteien lange als zu radikal galt, in der Liste der Unterzeichnenden vertreten. Auch die konkurrierenden italienischen Rechtsaußen-Parteien Lega (ID) und FdI (EKR) sind beide mit dabei. Eine Gruppe eher gemäßigter EKR-Parteien unterzeichnete das Papier hingegen nicht, sondern reagierte kurz darauf mit einer gemeinsamen Erklärung, in der sie sich zum Fortbestand einer eigenständigen EKR-Fraktion bekannte.
Und auch die deutsche AfD (ID) fehlte bei der neuen Rechtsaußen-Allianz – wenn auch eher unfreiwillig. Nicht nur dass der Geschichtsrevisionismus führender AfD-Politiker:innen gerade in Polen schlecht ankommt; mit ihrem jüngsten Bekenntnis zum „Dexit“ erscheint sie vielen anderen Rechtsparteien auch als zu unzuverlässig für ihre neue Strategie, aktiv auf den Kurs der EU Einfluss zu nehmen.
Die Rechtsfraktion im dynamischen Szenario
Im dynamischen Szenario der Sitzprojektion wird künftig die Möglichkeit einer großen Rechtsfraktion berücksichtigt. Dabei wurden folgende Zuordnungen vorgenommen:
- Die Parteien, die das gemeinsame Dokument zur Zukunft Europas unterzeichnet haben, erscheinen im dynamischen Szenario als ID-Fraktion. Die ID wächst damit in der Projektion auf 117 Mitglieder an. (In Wirklichkeit würde die fusionierte Rechtsfraktion wohl einen anderen, neuen Namen annehmen.)
- Die EKR-Parteien, die das gemeinsame Dokument nicht unterzeichnet haben, verbleiben in der EKR-Fraktion. Außerdem werden der EKR-Fraktion weiterhin einige „sonstige“ Parteien zugeordnet, die programmatisch gemäßigter sind oder aus strategischen Gründen wohl eher nicht mit der großen Rechtsfraktion zusammenarbeiten würden. Insgesamt käme die EKR damit in der Projektion noch auf 23 Abgeordnete aus neun Ländern und würde somit sehr knapp die Vorgaben in der Geschäftsordnung des Parlaments erfüllen, um als eigenständige Fraktion weiterexistieren zu können.
- Die ID-Parteien, die das gemeinsame Dokument nicht unterzeichnet haben, erscheinen im dynamischen Szenario als fraktionslos. Die Zahl der fraktionslosen Abgeordneten in der Projektion wächst damit auf 48.
Die Rechtsfraktion wäre stark, aber isoliert
Selbstverständlich beruht dieses dynamische Szenario zu einem großen Teil auf Spekulation. Schon ob es überhaupt zu der großen Rechtsfraktion kommt, ist zweifelhaft. Und natürlich könnte sich auch deren Zusammensetzung gegebenenfalls anders gestalten als die Unterzeichnerliste des gemeinsamen Dokuments.
Dennoch kann das dynamische Szenario einen Eindruck davon geben, wie das Europäische Parlament aussehen würde, wenn sich tatsächlich eine große Rechtsfraktion bildet. Bemerkenswert ist einerseits, wie groß diese wäre: Als drittstärkste Kraft im Parlament wäre sie – etwa bei der Besetzung von wichtigen Ausschusspositionen – kaum zu ignorieren. Andererseits käme es durch die neue Fraktion aber nicht unbedingt zu einer Konsolidierung des europäischen Parteiensystems käme: Auch in Zukunft könnten die geschrumpfte, aber womöglich weiter existenzfähige EKR sowie die Gruppe der rechten Fraktionslosen eine eigene Rolle spielen.
Und schließlich deutet die Mehrheitengrafik auch an, dass mit der großen Fraktion nicht unbedingt auch ein größerer Einfluss der Rechtsparteien auf die Mehrheitsbildung im Parlament verbunden ist. Im Gegenteil würde eine Zusammenarbeit zwischen Rechten und Liberalen sich wohl noch schwieriger gestalten als schon jetzt – und ohne die Liberalen ist es im Parlament sehr schwer, eine Mehrheit zu bilden. Am Ende könnte die Bildung einer großen Rechtsfraktion daher dazu führen, dass die Mitte-Links-Allianz (S&D, RE, Grüne/EFA, Linke) als einzige plausible Alternative zur großen Koalition (EVP, S&D, RE) an Bedeutung gewinnt.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet und Parteien ohne klare Zuordnung als „sonstige Parteien“ ausgewiesen werden. Demgegenüber geht das dynamische Szenario von stärkeren Annahmen aus, insbesondere der Entstehung einer neuen großen Rechtsfraktion. Zudem ordnet das dynamische Szenario die „sonstigen Parteien“ jeweils der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten stehen. Die Veränderungen gegenüber dem Basisszenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 146 | 98 | 178 | 63 | 71 | 37 | – |
Mai 21 | 50 | 50 | 125 | 96 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
Juli 21 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
dynamisch | 54 | 49 | 138 | 108 | 168 | 23 | 117 | 48 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
DE | 6 Linke | 18 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt |
15 SPD | 11 FDP 2 FW |
27 Union 1 Familie |
10 AfD | 2 Partei | 1 Tier | |
FR | 9 FI | 6 EELV | 6 PS | 25 LREM | 9 LR | 24 RN | |||
IT | 3 Sinistra | 17 PD | 6 FI 1 SVP |
18 FdI | 18 Lega | 13 M5S | |||
ES | 6 UP 1 Bildu |
1 ERC | 17 PSOE | 1 Cʼs 1 PNV |
19 PP | 10 Vox | 1 JxC | 2 MP | |
PL | 4 Lewica | 13 KO |
21 PiS | 10 PL2050 4 Konf |
|||||
RO | 13 PSD | 5 USR-PLUS | 10 PNL |
5 AUR | |||||
NL | 2 SP 1 PvdD |
2 GL 1 Volt |
2 PvdA | 8 VVD 5 D66 |
1 CDA 1 CU |
1 JA21 1 SGP |
4 PVV | ||
EL | 6 Syriza | 2 KINAL | 10 ND | 1 EL | 1 KKE | 1 MeRA25 | |||
BE | 3 PTB-PvdA | 1 Groen 1 Ecolo |
1 Vooruit 2 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 cdH 1 CSP |
3 N-VA | 4 VB | ||
PT | 1 BE 1 CDU |
10 PS | 1 IL | 6 PSD | 2 CH | ||||
CZ | 1 KSČM | 3 Piráti | 1 ČSSD | 6 ANO | 1 TOP09 2 STAN 1 KDU-ČSL |
3 ODS | 2 SPD | 1 Přísaha | |
HU | 4 DK |
2 MM | 1 KDNP | 3 Jobbik 11 Fidesz |
|||||
SE | 2 V | 6 S | 2 C | 5 M 1 KD |
5 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 5 SPÖ | 2 Neos | 7 ÖVP | 3 FPÖ | ||||
BG | 3 BSP | 2 DPS | 4 GERB 2 DB |
5 ITN 1 ISMV |
|||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 5 S | 2 V 1 RV |
2 K | 1 DF | 1 NB | ||
FI | 1 Vas | 2 Vihreät | 3 SDP | 2 Kesk | 3 Kok | 3 PS | |||
SK | 2 Smer-SD | 1 PS | 2 OĽANO 1 KDH 1 SMK-MKP |
2 SaS | 1 SR | 4 Hlas-SD | |||
IE | 5 SF | 3 FF | 5 FG | ||||||
HR | 4 SDP | 5 HDZ | 1 DPMŠ 1 Most 1 ZLK |
||||||
LT | 3 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS 1 LP 1 DP |
3 TS-LKD | |||||
LV | 2 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
1 JV 1 JKP |
1 NA | 1 Prog |
||||
SI | 1 Levica | 2 SD | 1 LMŠ | 3 SDS-SLS 1 NSi |
|||||
EE | 3 RE 1 KE |
2 EKRE | 1 E200 | ||||||
CY | 2 AKEL | 1 EDEK | 3 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng | 1 LSAP | 2 DP | 2 CSV | |||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
21.07.2021 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
24.05.2021 | 50 | 50 | 125 | 95 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
29.03.2021 | 52 | 46 | 136 | 96 | 164 | 71 | 73 | 34 | 33 |
02.02.2021 | 52 | 45 | 135 | 94 | 184 | 70 | 71 | 21 | 33 |
09.12.2020 | 52 | 47 | 136 | 93 | 188 | 67 | 73 | 20 | 29 |
12.10.2020 | 51 | 49 | 127 | 96 | 193 | 67 | 71 | 21 | 30 |
14.08.2020 | 50 | 53 | 145 | 88 | 196 | 65 | 64 | 20 | 24 |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Sonstige“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein; in der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1., 3. Listenplatz), Compromís (2.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Tschechien: ODS (1., 3., 5., 7.), KDU-ČSL (2., 6.) und TOP09 (4., 8.); Piráti (1., 3.-4., 6.-7.) und STAN (2., 5., 8.); Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
In Ungarn haben sich mit Blick auf die nationale Parlamentswahl 2022 fast alle Oppositionsparteien (DK, MSZP, MM, LMP, Jobbik) zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen, sodass einige nationale Umfragen nur noch einen gemeinsamen Wert für sie ausweisen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Wahlbündnis auch bei der nächsten Europawahl Bestand hat. Für die Sitzprojektion werden deshalb bevorzugt Umfragen berücksichtigt, die die Umfragewerte der OPpositionsparteien einzeln ausweisen. Falls die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, werden auch Umfragen berücksichtigt, die einen gemeinsamen Wert für das Oppositionsbündnis ausweisen. Dabei werden die Umfragewerte für das Oppositionsbündnis auf die einzelnen Parteien aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen Umfragewerte der Parteien in den Umfragen, die diese einzeln ausweisen.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei).
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 16.-21.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: nationale Umfragen, 21.6.2021, Quelle: Europe Elects.
Italien: nationale Umfragen, 12.-19.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 15.-19.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 5.-14.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 15.-18.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 15.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 7.-17.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 1.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 1.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 8.-12.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 18.-30.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 4.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 27.6.-7.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 5.-15.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 11.7.2021.
Dänemark: nationale Umfragen, 27.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 6.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 12.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 15.-26.6.2021, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 6.5.2021, Quelle: Europe Elects.
Lettland: nationale Umfragen, Juni 2021, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, Juli 2021, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 12.7.2021, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 30.5.2021.
Luxemburg: nationale Umfragen, 24.11.2020, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 6.7.2021, Quelle: Wikipedia.
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