Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 145 | 101 | 177 | 64 | 65 | 41 | – |
Jan. 22 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
März 22 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
dynamisch | 55 | 44 | 142 | 105 | 160 | 109 | 62 | 28 | – |
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dominiert in diesen Tagen die Schlagzeilen und beschäftigt die EU wie kein anderes Thema. Ob er sich auch auf die europäischen Wahlumfragen auswirken wird – etwa in Form eines Rally-’round-the-flag-Effekts, wie er zu Beginn der Corona-Pandemie auftrat –, lässt sich jedoch noch nicht sagen. In den meisten EU-Mitgliedstaaten wurden seit Beginn des Krieges noch keine Wahlumfragen durchgeführt. Die aktuelle Sitzprojektion stellt deshalb im Wesentlichen die Stimmung vor der „Zeitenwende“ dar, die viele Beobachter:innen in den letzten Tagen konstatiert haben.
Doch auch so spiegeln die europäischen Wahlumfragen unruhige Entwicklungen wider: Im Vergleich zur letzten Projektion von Anfang Januar büßen alle vier Mitte-Fraktionen – die christdemokratisch-konservative EVP, die sozialdemokratische S&D, die liberale RE und die Grünen/EFA – Sitze ein, während die Linke und die rechte EKR dazugewinnen.
Neugegründete Parteien legen zu
Vor allem aber legen die fraktonslosen und „sonstigen“ Parteien, die keiner Fraktion im Europäischen Parlament eindeutig zugeordnet werden können, in der Sitzprojektion stark zu. Bei vielen von ihnen handelt es sich um Parteien, die bei der letzten Europawahl entweder noch gar nicht existierten oder keine Chance auf einen Sitzgewinn hatten. Anders als vor einigen Jahren, als solche Neugründungen meist populistische oder extremistische Positionen vertraten, sind darunter allerdings auch viele grüne, liberale oder gemäßigt-konservative.
Aber ihre hohe Zahl lässt erkennen, dass die Parteienlandschaften in vielen europäischen Ländern im Fluss sind – bemerkenswerterweise sehr viel mehr als das gesamteuropäische Parteiensystem, das in den letzten Jahren nur am rechten Rand größere Umbildungen erlebt hat. Wie gut es den europäischen Parteien auch in Zukunft gelingt, Neugründungen auf nationaler Ebene zu absorbieren, dürfte zu einer wichtigen Frage der Europawahl 2024 werden. Dies gilt umso mehr, als sich zwischen EVP und S&D ein knappes Rennen abzeichnet und die Aufnahme neuer Parteien für die Mehrheitsverhältnisse unter den Fraktionen große Bedeutung gewinnen könnte.
Viele Rückschläge der EVP
Im Einzelnen erlebte die Europäische Volkspartei seit Anfang des Jahres in vielen Mitgliedstaaten Rückschläge. So blieb der portugiesische PSD bei der portugiesischen Parlamentswahl Ende Januar deutlich unter den Erwartungen. Im spanischen PP führten Ende Februar (auch unter dem Druck sinkender Umfragewerte) parteiinterne Machtkämpfe zum Rücktritt des nationalen Parteichefs. In Frankreich streiten sich die Républicains über den Rechtskurs ihrer Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse. Und auch in Griechenland setzt sich der Verschleiß der regierenden ND fort.
Das einzige Land, in dem die EVP seit Jahresbeginn nennenswert zulegen konnte, ist Deutschland. Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl 2021 war die CDU/CSU zunächst noch weiter zurückgefallen, konnte diesen Trend jedoch gegen Jahresende umkehren. Zuletzt lag sie in den Umfragen nun erstmals wieder knapp über ihrem Bundestagswahlergebnis. In der Summe erreicht die EVP aktuell trotzdem nur 158 Sitze (–7 gegenüber der letzten Sitzprojektion), ihr zweitschlechtester Wert seit Beginn der regelmäßigen Sitzprojektionen 2014.
S&D verliert in Deutschland
Der S&D wiederum macht vor allem die Lage in Deutschland zu schaffen, wo die SPD ihren Zustimmungsschub aus dem Bundestagswahlkampf wieder zu verlieren begonnen hat. Auch in Litauen und Slowenien mussten die Sozialdemokrat:innen in den letzten Wochen schlechtere Umfragewerte hinnehmen, in beiden Fällen bedingt durch den Aufstieg neuer Konkurrenzparteien in Mitte-links-Spektrum.
In anderen Ländern legen sozialdemokratische Parteien hingegen deutlich zu. So konnte der portugiesische PS bei der nationalen Parlamentswahl überraschend eine absolute Mehrheit gewinnen. Und auch die griechische KINAL, Nachfolgepartei der in der Eurokrise abgestürzten PASOK, konnte unter einem neuen Parteichef seit Ende 2021 stark zulegen. Insgesamt erreicht die S&D damit noch 139 Sitze (–3). Das ist ihr schlechtester Wert seit acht Monaten, liegt aber insgesamt im Durchschnitt der Sitzprojektionen der letzten vier Jahre.
Liberale etwas schwächer
Auch bei den europäischen Liberalen (die jüngst die Assoziierung der ukrainischen Regierungspartei Sluha Narodu ankündigten) fielen die Wochen seit Jahresbeginn durchwachsen aus. Gute Nachrichten erreichten sie vor allem aus Frankreich, wo Präsident Emmanuel Macron seine Position an der Spitze der Umfragen ausbauen kann, und aus Italien, wo sich die beiden linksliberal-proeuropäischen Parteien Più Europa und Azione zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben und nun gemeinsam die nationale Vierprozenthürde überwinden würden.
In den Niederlanden hingegen stürzt die Regierungspartei VVD weiter ab, und auch die deutsche FDP fiel in den Umfragen zuletzt zurück. Unter dem Strich verschlechtert sich die liberale RE-Fraktion in der Sitzprojektion damit minimal auf 98 Sitze (–1).
Grüne verlieren, Linke legen zu
Erneute Einbußen erleiden schließlich auch die europäischen Grünen, die in Österreich und Litauen leicht zurückfallen. In Frankreich müsste EELV mit den aktuellen Umfragewerten sogar um den Wiedereinzug ins Europäische Parlament bangen; allerdings beziehen sich die französischen Umfragen auf die nationale Präsidentschaftswahl, bei der kleinere Parteien wie EELV aufgrund des unterschiedlichen Wahlsystems strukturell weniger Stimmen gewinnen als bei der Europawahl. Insgesamt kommt die Grüne/EFA-Fraktion in der Projektion nur noch auf 36 Sitze (–3); das ist ihr schlechtester Wert seit Frühling 2018.
Leicht zulegen kann hingegen die Linksfraktion. Durch Zugewinne in Deutschland und Frankreich klettert sie auf 53 Sitze (+2). Für die in den Umfragen insgesamt sehr stabile Linke ist das der zweitbeste Wert in der laufenden Wahlperiode.
EKR baut Vorsprung vor ID aus – und rückt weiter nach rechts
Der wichtigste Gewinner unter den etablierten Fraktionen war in den letzten Wochen jedoch die rechte EKR. Sowohl die spanische Vox als auch die rumänische AUR konnten seit Jahresanfang deutlich zulegen und liegen in den Umfragen nun ungefähr gleichauf mit den jeweiligen nationalen EVP-Mitgliedsparteien PP und PNL. Auch die niederländische JA21 gewinnt in den Umfragen dazu (allerdings zulasten des zweiten niederländischen EKR-Mitglieds FvD, das in der aktuellen Projektion keinen Sitz mehr gewinnen würde).
Insgesamt erreicht die EKR in der Projektion damit 78 Sitze (+5) und kann seine Position als viertstärkste Kraft im Europäischen Parlament weiter ausbauen. Zugleich würde sich die Fraktion mit dem Aufstieg von Vox und AUR sowie den italienischen FdI weiter nach rechts bewegen. In der einst von den britischen Tories als europaskeptisch-konservative Fraktion mitgegründeten EKR sind heute vor allem rechtsextreme Parteien erfolgreich, deren Positionen nicht weniger radikal sind als jene der traditionellen Rechtsaußenfraktion ID.
Für die ID wiederum brachten die letzten Wochen vor allem Stagnation. Während das französische RN um Marine Le Pen in den Umfragen leicht aufstieg und nun wieder deutlicher den zweiten Platz belegt, fielen die italienische Lega und der niederländische PVV erneut zurück. Viele ID-Mitgliedsparteien stehen derzeit durch den Krieg in der Ukraine unter besonderem Erklärungsdruck – haben sie doch in der Vergangenheit besonders gern die Nähe zur russischen Regierung und zu Wladimir Putin gesucht. Ob sich dies letztlich auch in den Umfragen niederschlagen wird, bleibt abzuwarten. Vorerst verharrt die ID in der Projektion bei 62 Sitzen (±0).
Fraktionslose und „sonstige“ Parteien
Deutlich zulegen können in der Sitzprojektion die fraktionslosen Parteien (45 Sitze/+11). Dies liegt vor allem an der neugegründeten französischen Rechtsaußenpartei Reconquête, die dank einiger Überläufer:innen des RN seit Mitte Februar mit vier fraktionslosen Abgeordneten im Europäischen Parlament vertreten ist. In der Sitzprojektion erscheint die Partei deshalb nun nicht mehr unter den „sonstigen“, sondern unter den fraktionslosen Parteien. Davon abgesehen gibt es bei den Fraktionslosen hingegen kaum Veränderungen. Nur das italienische M5S, das in internen Machtkämpfen und juristischen Querelen versinkt, verlor in den Umfragen leicht.
Die Neuzuordnung von Reconquête führt auch dazu, dass die Sitzzahl der „sonstigen Parteien“, die keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können, in der Projektion leicht zurückgeht (36 Sitze/–4). Sieht man von diesem Sondereffekt ab, konnten die Sonstigen seit Jahresbeginn hingegen stark zulegen – wobei je nach Land ganz unterschiedliche Akteure punkten konnten:
- Weit rechts gewann die polnische Konfederacja leicht hinzu.
- Im konservativen, gemäßigt-europaskeptischen Spektrum können sich die Agrarpartei BBB aus den Niederlanden sowie die nationalliberale Partei LT aus Litauen in den Umfragen verbessern.
- Mit einem ökologisch ausgerichteten Programm können die links-grüne Možemo aus Kroatien sowie besonders die grün-konservative DSVL aus Litauen und die grün-liberale GS aus Slowenien zulegen.
- In Estland lag die erst 2018 gegründete klassisch-liberale E200 zuletzt in einigen Umfragen auf dem ersten Platz.
- In Österreich könnte die während der Corona-Pandemie gegründete Impfgegner-Partei MFG nun mit einem Sitz im Europäischen Parlament rechnen.
Insgesamt bilden die fraktionslosen und sonstigen Parteien damit ein beachtliches Reservoir an Abgeordneten, deren Verteilung auf die unterschiedlichen Fraktionen auch die Mehrheitsverhältnisse im Parlament insgesamt beeinflussen könnte.
Dynamisches Szenario
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion ordnet deshalb alle „sonstigen Parteien“ der Fraktion zu, der diese plausiblerweise am nächsten stehen. Zudem bezieht es auch mögliche künftige Fraktionswechsel einzelner nationaler Parteien ein – insbesondere einen Beitritt von Reconquête sowie der derzeit ebenfalls fraktionslosen ungarischen Regierungspartei Fidesz zur EKR. Diese Zuordnungen sind im Einzelnen natürlich recht spekulativ, geben insgesamt jedoch vielleicht ein realistischeres Bild der Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl als das Basisszenario.
Im Einzelnen legt im dynamischen Szenario vor allem die EKR stark zu. Mit Reconquête und Fidesz sowie verschiedenen kleineren Parteien könnte sie bis auf 109 Sitze wachsen und damit die RE als drittstärkste Kraft im Parlament überholen. Zudem fällt der Abstand zwischen EVP und S&D im dynamischen Szenario noch etwas knapper aus als im Basisszenario. Auch für die Grünen bietet sich im dynamischen Szenario ein etwas rosigeres Bild: Mit 44 Sitzen könnten sie sich sogar leicht gegenüber der Januar-Projektion verbessern – allerdings nur, wenn es ihnen tatsächlich gelänge, die vielen neu gegründeten, im Einzelnen recht unterschiedlichen Parteien mit einem umweltpolitischen Schwerpunkt in ihrer Fraktion zu versammeln.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind und Parteien ohne klare Zuordnung als „sonstige Parteien“ ausgewiesen werden. Die Veränderungen im dynamischen Szenario gegenüber dem Basisszenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 73 | 145 | 101 | 177 | 64 | 65 | 41 | – |
Jan. 22 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
März 22 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
dynamisch | 55 | 44 | 142 | 105 | 160 | 109 | 62 | 28 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
DE | 6 Linke | 15 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt |
22 SPD | 9 FDP 2 FW |
25 Union 1 Familie |
10 AfD | 2 Partei | 1 Tier | |
FR | 11 LFI | 4 EELV | 24 LREM | 11 LR | 16 RN | 13 Rec | |||
IT | 19 PD | 4 Az-+E | 7 FI 1 SVP |
18 FdI | 15 Lega | 12 M5S | |||
ES | 7 UP 1 Bildu |
1 ERC | 18 PSOE | 2 Cʼs 1 PNV |
14 PP | 13 Vox | 1 JxC | 1 MP | |
PL | 4 Lewica | 6 PL2050 | 15 KO 2 KP |
20 PiS | 5 Konf | ||||
RO | 14 PSD | 4 USR | 5 PNL 2 UDMR |
8 AUR | |||||
NL | 2 SP 2 PvdD |
2 GL 1 Volt |
2 PvdA | 6 VVD 4 D66 |
1 CDA 1 CU |
2 JA21 1 SGP |
3 PVV | 2 BBB | |
EL | 6 Syriza | 4 KINAL | 8 ND | 1 EL | 1 KKE | 1 MeRA25 | |||
BE | 3 PTB | 1 Groen 1 Ecolo |
2 Vooruit 3 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 CSP |
3 N-VA | 3 VB | ||
PT | 1 BE 1 CDU |
10 PS | 1 IL | 7 PSD | 1 CH | ||||
CZ | 1 Piráti | 8 ANO | 3 STAN 1 TOP09 1 KDU-ČSL |
4 ODS | 3 SPD | ||||
HU | 4 DK 1 MSZP |
1 MM | 1 KDNP | 12 Fidesz 2 Jobbik |
|||||
SE | 2 V | 7 S | 2 C | 5 M 1 KD |
4 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 5 SPÖ | 2 Neos | 5 ÖVP | 4 FPÖ | 1 MFG | |||
BG | 2 BSP | 2 DPS | 4 GERB 1 DSB |
5 PP 2 ITN 1 V |
|||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 4 S | 2 V 1 RV |
3 K | 1 DF | 1 NB | ||
FI | 1 Vas | 1 Vihreät | 3 SDP | 2 Kesk | 4 Kok | 3 PS | |||
SK | 3 Smer-SSD | 1 PS | 1 OĽANO 1 KDH 1 Spolu |
2 SaS | 1 SR | 1 REP | 3 Hlas-SD | ||
IE | 6 SF | 3 FF | 4 FG | ||||||
HR | 2 SDP | 5 HDZ | 2 Most 2 Možemo 1 DP |
||||||
LT | 1 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS 1 LP |
2 TS-LKD | 1 DP | 2 DSVL 1 LT |
|||
LV | 2 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
1 JV 1 JKP |
1 NA | 1 Prog |
||||
SI | 1 Levica | 1 SD | 3 SDS 1 NSi |
2 GS |
|||||
EE | 2 RE 1 KE |
2 EKRE | 2 E200 | ||||||
CY | 2 AKEL | 1 EDEK | 3 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng 1 PPLU |
1 LSAP | 1 DP | 1 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
01.03.2022 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
04.01.2022 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
08.11.2021 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
13.09.2021 | 54 | 42 | 141 | 98 | 160 | 70 | 75 | 33 | 32 |
21.07.2021 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
24.05.2021 | 50 | 50 | 125 | 95 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
29.03.2021 | 52 | 46 | 136 | 96 | 164 | 71 | 73 | 34 | 33 |
02.02.2021 | 52 | 45 | 135 | 94 | 184 | 70 | 71 | 21 | 33 |
09.12.2020 | 52 | 47 | 136 | 93 | 188 | 67 | 73 | 20 | 29 |
12.10.2020 | 51 | 49 | 127 | 96 | 193 | 67 | 71 | 21 | 30 |
14.08.2020 | 50 | 53 | 145 | 88 | 196 | 65 | 64 | 20 | 24 |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1.-2. Listenplatz), Compromís (3.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.); Bulgarien: DSB (1.-2.) und ZD (3.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
In Ungarn haben sich mit Blick auf die nationale Parlamentswahl 2022 fast alle Oppositionsparteien (DK, MSZP, MM, LMP, Jobbik) zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen, sodass einige nationale Umfragen nur noch einen gemeinsamen Wert für sie ausweisen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Wahlbündnis auch bei der nächsten Europawahl Bestand hat. Für die Sitzprojektion werden deshalb bevorzugt Umfragen berücksichtigt, die die Umfragewerte der Oppositionsparteien einzeln ausweisen. Sofern die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, werden stattdessen aktueller Umfragen herangezogen, die einen gemeinsamen Wert für das Oppositionsbündnis ausweisen. In diesem Fall wird der Wert für das Oppositionsbündnis auf die einzelnen Parteien aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen Umfragewerte der Parteien in den letzten Umfragen, die diese einzeln ausweisen.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion in der Regel jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei). Nur falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert herangezogen.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 17.-28.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Umfragen für die nationale Präsidentschaftswahl, 22.-28.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 15.-26.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 10.-25.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 10.-21.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 19.-21.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 18.-27.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 18.-28.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 8.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 8.12.2021, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 30.1.2022, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 26.1.-Februar 2022, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 9.-10.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 30.1.-8.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 26.-27.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 4.11.2021.
Dänemark: nationale Umfragen, 16.-27.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 1.-11.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 1.-14.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 26.1.-8.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 25.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, Januar-2.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 16.-24.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 18.-21.2.2022, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 30.5.2021.
Luxemburg: nationale Umfragen, 24.11.2021, Quelle: Europe Elects.
Malta: nationale Umfragen, 4.2.2022, Quelle: Wikipedia.
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