Wie betreibt man einen grenzüberschreitenden Wahlkampf? Wie wird in der Öffentlichkeit über die europäischen Spitzenkandidat:innen diskutiert? Welche Auswirkungen hat das europäische Wahlrecht auf die Sitzverteilung im Europäischen Parlament? Worin unterscheidet sich das Wahlverhalten verschiedener europäischer Bevölkerungsgruppen? Welche Wahlkampfthemen sind in der gesamten EU von Bedeutung? Und wie geht es mit der ewigen Großen Koalition im Europäischen Parlament in Zukunft weiter?
Sammelband in zwei Sprachversionen
Es werden Vorschläge erbeten für Beiträge zu einem Konzeptband, der unterschiedliche Aspekte der Europawahl 2024 analysiert und im Frühjahr 2025 bei Springer VS in zwei Sprachversionen (Englisch und Deutsch) erscheinen wird.
Der Sammelband wird von Univ.-Prof. Michael Kaeding und Dr. Alex Hoppe (Jean-Monnet-Lehrstuhl für Europäische Integration und Europapolitik der Universität Duisburg-Essen) sowie von Dr. Manuel Müller (Finnish Institute of International Affairs, Betreiber des Blogs „Der (europäische) Föderalist“) gemeinsam konzipiert und herausgegeben. Er schließt an „Die Europawahl 2014 – Spitzenkandidaten, Protestparteien, Nichtwähler“ und „Die Europawahl 2019 – Ringen um die Zukunft Europas“ (beide Springer VS) an und baut auf deren Erfahrungen auf.
Zeitnahe Analyse der Europawahl
Hauptziel ist eine zeitnahe Analyse verschiedener Facetten der Europawahl, zum Beispiel Wahlsysteme, Wahlkampagnen, die öffentliche Wahrnehmung der Wahl, die Rolle der europäischen Parteien, Determinanten der Wahlentscheidung sowie Konsequenzen des Wahlergebnisses für das Regieren auf europäischer Ebene nach der Wahl. Über Analysen der Europaforschung hinaus sind Perspektiven aus anderen (Sub-)Disziplinen, wie der Wahl-, Parteien-, Kommunikations- oder Regierungsforschung, ausdrücklich willkommen.
Besonders erwünscht sind die Beschäftigung mit gesamteuropäischen Themenkomplexen und die Analyse länderübergreifender Muster. Beiträge können beispielsweise
- die europäische Ebene in den Blick nehmen oder
- einen Vergleich mehrerer Länder oder Ländergruppen ausarbeiten oder
- den Fokus auf Zusammenhänge im Mehrebenensystem legen.
Mögliche Themenfelder
Den Herausgebern schweben beispielsweise folgende Themenkomplexe und Fragestellungen vor, wobei Beiträge durchaus auch mehrere der aufgeführten Aspekte umfassen oder zusätzliche Aspekte beinhalten können:
Europäische und nationale Wahlsysteme
- Analyse der unterschiedlichen nationalen Wahlsysteme, europäische Wahlrechtsreform
- Repräsentation im Europäischen Parlament, Stimmanteil vs. Sitzanteil der Parteien
- Wählerverhalten, Wahlbeteiligung, Wechselwähler:innen
- Europawahlen als Second-Order-Elections
Europäische und nationale Parteien
- Kandidaten- und Listenaufstellung, Auswahl der europaweiten Spitzenkandidaturen
- Entstehung und Formulierung von Wahlprogrammen, programmatische Kohärenz der europäischen Parteien
- Fraktions(um)bildungen im Europäischen Parlament
- Verhältnis zwischen europäischen und nationalen Parteien
- Europawahl 2024 aus Sicht einzelner europäischer Parteienfamilien (EVP, SPE etc.)
Europäische Öffentlichkeit
- Gesamteuropäische Wahlkampfthemen (Klima/Energie, Wirtschaft, Migration, Krieg in der Ukraine, Erweiterungspolitik u.a.)
- Wahlkampforganisation und -strategie im Mehrebenensystem
- Wahlplakate, Fernsehspots und Webseiten der Kampagnen (nationale vs. europäische Inhalte)
- Berichterstattung in der Presse, im Fernsehen, Rolle und Einfluss neuer Medien; TV-Debatten der Spitzenkandidat:innen
Regieren im politischen System der EU
- Profile neuer Abgeordneter, Leadership-Strukturen, Fraktionsbildung und Ausschusswesen im Europäischen Parlament
- Mehrheitsverhältnisse im neuen Europäischen Parlament (Zukunft der „informellen großen Koalition“, Polarisierung, „cordon sanitaire“)
- Einfluss des Europäischen Parlaments auf die Wahl der Kommissionspräsident:in und die Zusammensetzung der Kommission
- Demokratie- und Legitimitätsdefizit
Interesse?
Die Abstracts sollten kurz und präzise den angedachten Beitrag skizzieren und nicht länger als 300 Wörter sein. Die Abstracts sollten bis zum 1. Dezember 2023 bei den Herausgebern eingehen (Kontaktdaten unten).
Die finalen Beiträge für den Band sollten max. 25.000 Zeichen (ca. 8 Seiten) umfassen und in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden. Nach der Abgabe werden die Beiträge vom Verlag (im Rahmen eines Kooperationsvertrags mit DeepL) in die jeweils andere Sprache übersetzt. Anschließend lesen die Autor:innen die übersetzte Fassung Korrektur und können sie überarbeiten. (Für Autor:innen, die eine der Sprachen nicht beherrschen, übernehmen die Herausgeber die Korrekturschleife).
Geplant ist zudem am 11. Oktober 2024 eine eintägige Autorenkonferenz an der Universität Duisburg-Essen, bei der die Autor:innen die Ergebnisse ihrer Beiträge zur Diskussion stellen und Anregungen für Überarbeitungen mitnehmen.
Die Zeitplanung für das Buchprojekt gestaltet sich wie folgt:
Frist für Einreichen der Beitragsvorschläge | 1. Dezember 2023 |
Rückmeldung der Herausgeber | 1. Februar 2024 |
Abgabe einer ersten Komplettversion der Kapitel mit anschließendem Feedback der Herausgeber |
1. September 2024 |
Autorenkonferenz | 11. Oktober 2024 |
Abgabe der finalen Kapitel | 1. November 2024 |
Übersetzung durch Springer VS, Kontrolle der Übersetzung durch die Autor:innen |
Winter/Frühjahr 2024 |
Veröffentlichung | Frühjahr/Sommer 2025 |
Nachfragen zur inhaltlichen Konzeption und zum formalen Ablauf der Bucherstellung beantwortet Ihnen gerne Dr. Alex Hoppe (alexander.hoppe <at> uni-due.de).
Wie freuen uns auf Ihre Einreichungen!
Bitte schicken Sie Ihre Abstracts an:
michael.kaeding <at> uni-due.de
alexander.hoppe <at> uni-due.de
manuel.mueller <at> foederalist.eu
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare sind hier herzlich willkommen und werden nach der Sichtung freigeschaltet. Auch wenn anonyme Kommentare technisch möglich sind, ist es für eine offene Diskussion hilfreich, wenn Sie Ihre Beiträge mit Ihrem Namen kennzeichnen. Um einen interessanten Gedankenaustausch zu ermöglichen, sollten sich Kommentare außerdem unmittelbar auf den Artikel beziehen und möglichst auf dessen Argumentation eingehen. Bitte haben Sie Verständnis, dass Meinungsäußerungen ohne einen klaren inhaltlichen Bezug zum Artikel hier in der Regel nicht veröffentlicht werden.