Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 71 | 145 | 102 | 177 | 64 | 65 | 42 | – |
März 22 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
April 22 | 59 | 39 | 139 | 97 | 157 | 78 | 64 | 37 | 35 |
dynamisch | 60 | 49 | 143 | 102 | 159 | 84 | 76 | 32 | – |
Große politische Krisen führen dazu, dass Regierungen an Zustimmung gewinnen. Auch zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 trat dieser Rally-’round-the-flag-Effekt auf; in fast allen EU-Mitgliedstaaten legten die jeweils größten Regierungsparteien in den Umfragen zu. Und auch in der gesamteuropäischen Sitzprojektion machte sich dies bemerkbar – nämlich in Form eines kurzfristigen Anstiegs der beiden größten Fraktionen, der christdemokratischen EVP und der sozialdemokratischen S&D. Erst nach etwa einem Jahr hatte sich dieser Effekt wieder ausgewaschen.
Auch nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine stiegen zunächst in mehreren EU-Mitgliedstaaten die Umfragewerte ganz unterschiedlicher Regierungsparteien an. Allerdings war die Rally diesmal nur von sehr viel kürzerer Dauer. Gegenüber der letzten Europawahl-Sitzprojektion von Anfang März, die den Stand vor dem Krieg widerspiegelt, kann zwei Monate nach Kriegsausbruch kaum eine Regierungspartei nennenswerte Zugewinne verbuchen. Nur die polnische PiS (EKR), die tschechische ODS (EKR) und die estnische RE (RE) weisen heute deutlich bessere Umfragewerte auf als vor dem Krieg.
Russische Parteien schwächer
Negativ wirkte sich der Krieg auf verschiedene baltische Parteien aus, die als Vertretung russischer Minderheiten gesehen werden: Sowohl die lettische SDPS (S&D) als auch die estnische KE (RE) verloren in den letzten Wochen an Zustimmung, und die einzige Europaabgeordnete der kleinen lettischen LKS musste aufgrund des Ukraine-Kriegs die Fraktion der Grünen/EFA verlassen.
Auf die Umfragewerte der zahlreichen nationalen Parteien, die keine russische Minderheit repräsentieren, aber der russischen Regierung politisch nahestehen, hatte der Krieg hingegen keine klaren Folgen. Für Marine Le Pen (RN/ID), Matteo Salvini (Lega/ID) oder Viktor Orbán (Fidesz/–) brachte die Nähe zu Vladimir Putin zuletzt zwar einige peinliche Momente. Starke Veränderungen in den Umfragen waren damit allerdings nicht verbunden. Noch am stärksten verlor zuletzt die prorussische AUR (EKR) in Rumänien an Zustimmung.
Zerwürfnis der Rechten
Größere politische Auswirkungen könnte der Krieg allerdings auf die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen europäischen Rechtsparteien haben: Die Haltung gegenüber Russland zählte schon in der Vergangenheit zu den wichtigsten inhaltlichen Fragen, die die polnische PiS und die meisten anderen EKR-Mitgliedsparteien von den ID-Mitgliedern sowie der ungarischen Fidesz trennte.
Mit dem Krieg hat sich dieser Spalt stark vertieft. Das hat nicht nur Folgen für die ungarisch-polnische Zusammenarbeit im Rahmen der Visegrád-4, sondern auch für die mögliche Fusion von EKR und ID im Europäischen Parlament, über die seit Jahren spekuliert wird. Ein Anlauf für eine solche vereinigte Rechtsfraktion scheiterte zwar bereits im Herbst 2021. Das neue Zerwürfnis macht sie jedoch noch einmal unwahrscheinlicher. In der vergangenen Woche sprachen die beiden Putin-freundlichen Politiker Orbán und Salvini zwar noch einmal von der Gründung einer neuen europäischen Rechtspartei. Doch dass bei ihrem Treffen in Rom Giorgia Meloni (FdI/EKR) nicht anwesend war, deutet darauf hin, dass damit de facto kaum mehr als ein Beitritt der Fidesz zur ID gemeint sein dürfte.
EVP hält ersten Platz
Betrachtet man die Sitzprojektion im Einzelnen, so zeigten sich bei den meisten Fraktionen in den letzten acht Wochen nur wenig Veränderungen. Die Europäische Volkspartei kann sich weiterhin auf dem ersten Platz halten, wobei sich die Umfragen je nach Mitgliedstaat in den letzten acht Wochen recht unterschiedlich entwickelt haben.
Größere Verluste muss die EVP etwa in Frankreich hinnehmen (wo nach der nationalen Präsidentschaftswahl gerade die ersten Umfragen für die Parlamentswahl im Juni erscheinen). Auch in Polen, Tschechien und Portugal steht die EVP etwas schlechter da als Anfang März. Die spanische EVP-Mitgliedspartei PP hingegen konnte unter ihrem neuen Vorsitzenden Alberto Núñez Feijóo zuletzt hingegen wieder zulegen, ebenso wie die EVP-Mitglieder in Rumänien, Bulgarien und Finnland. Insgesamt kommt die EVP damit noch auf 157 Sitze (–1 im Vergleich zur März-Projektion).
S&D und RE kaum verändert
Ähnlich uneinheitlich ist die Entwicklung bei der sozialdemokratischen S&D-Fraktion. Hier liegt der französische PS wieder knapp über der nationalen Fünf-Prozent-Hürde, und auch die dänischen Sozialdemokrat:innen konnten zuletzt leicht dazugewinnen. Bei den beiden nationalen Parlamentswahlen in Ungarn und Slowenien blieben die S&D-Mitglieder im April hingegen deutlich unter den Erwartungen. Insgesamt kommt die Fraktion in der Sitzprojektion damit unverändert auf 139 Sitze (±0).
Die liberale RE-Fraktion schließlich musste zuletzt in Spanien und Deutschland Einbußen hinnehmen, und in Frankreich schneidet die Regierungspartei LREM in den Umfragen für die Parlamentswahl deutlich schlechter ab als ihr Vorsitzender Emmanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl. In Portugal hingegen erlebt die erst 2017 gegründete IL einen kleinen Höhenflug, und auch die niederländische Regierungspartei VVD, die seit Sommer 2021 stark in den Umfragen verloren hatte, konnte diesen Trend zuletzt umkehren. Insgesamt kommt die RE damit noch auf 97 Sitze (–1).
Linke und Grüne legen stark zu
Die wichtigsten Gewinner der aktuellen Sitzprojektion befinden sich im linken Bereich des politischen Spektrums: Die Linksfraktion im Europäischen Parlament erfährt vor allem durch die Wahl in Frankreich deutlichen Rückenwind. Zudem würden die beiden kleinen italienischen Linksparteien SI und Art.1 in einem Wahlbündnis nun wieder knapp die nationale Vier-Prozent-Hürde überwinden. Die krisengebeutelte Linke in Deutschland verliert hingegen. Insgesamt legt die europäische Linke jedoch deutlich zu und käme nun auf 59 Sitze (+6). Das ist ihr bester Wert in der laufenden Wahlperiode.
Auch die europäischen Grünen, die seit der Europawahl 2019 in den Umfragen einen fast kontinuierlichen Rückgang erfuhren, können in der aktuellen Sitzprojektion dazugewinnen (39/+3). Dies liegt zum einen an verbesserten Werten der deutschen und niederländischen Grünen, zum anderen an der französischen EELV, die in den Parlamentswahlumfragen deutlich besser abschneiden als bei der Präsidentschaftswahl. Etwas schlechter sind die Aussichten hingegen für die Fraktionspartner der Grünen: Sowohl die tschechischen Piráti als auch die niederländische Volt würden nach den aktuellen Umfragen keinen Sitz mehr im Europäischen Parlament erreichen.
Wenig Veränderungen bei den Rechtsfraktionen
Wenig Neues gibt es auf der rechten Seite des politischen Spektrums: Bei den rechtskonservativen EKR halten sich die Zugewinne der polnischen PiS und der tschechischenODS mit den Verlusten der rumänischen AUR und der spanischen Vox die Waage, sodass die Fraktion insgesamt auf unveränderte 78 Sitze kommt (±0).
In der rechtsextremen ID-Fraktion können vor allem das französische RN, aber auch die tschechische SPD zulegen, während die finnischen PS verlieren. Die dänische DF, vor einigen Jahren noch eine der stärksten Parteien ihres Landes, wäre nun überhaupt nicht mehr im Europäischen Parlament vertreten. Insgesamt verbessert sich die ID leicht auf 64 Sitze (+2).
Fraktionslose verlieren deutlich
Deutlich schwächer schneiden in der Sitzprojektion die fraktionslosen Parteien ab (37 Sitze/–8). Das liegt hauptsächlich an der französischen Rechtsaußenpartei Reconquête, die Éric Zemmour 2021 zur Unterstützung seiner Präsidentschaftskandidatur gegründet hatte. Dank einiger RN-Überläufer:innen ist Reconquête inzwischen auch im Europäischen Parlament vertreten. Nach dem Scheitern Zemmours bei der Präsidentschaftswahl stürzt die Partei nun jedoch in den Umfragen ab. Ob sie überhaupt bis zur Europawahl überleben wird, ist mindestens zweifelhaft.
Außer Reconquête verliert auch das italienische M5S, das weiterhin vor allem mit innerparteilichen Querelen beschäftigt ist: Zwar wurde die Parteispitze um Ex-Premierminister Giuseppe Conte jüngst im Amt bestätigt, doch die Gültigkeit dieser Wahl wird von Parteimitgliederngerichtlich angefochten.
Grün-liberale Newcomer gewinnen Wahl in Slowenien
Auch unter den „sonstigen Parteien“, die bislang nicht im Europäischen Parlament vertreten sind und keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können, gab es in den letzten Wochen einige Verlierer. Insbesondere die beiden bulgarischen Newcomer-Parteien PP und ITN, die im Dezember 2021 an die nationale Regierung kamen, müssen harte Umfragerückschläge hinnehmen. Dazugewinnen kann in Bulgarien hingegen die rechte Oppositionspartei Vazrazhdane.
Zudem legt auch die grün-liberale GS aus Slowenien deutlich zu, die die nationale Parlamentswahl im April mit überraschend großem Vorsprung gewann. Und der rechtsradikalen MHM aus Ungarn (die sich 2018 von der Partei Jobbik abgespalten hat, nachdem deren Führung einen Kurs der politischen Mäßigung eingeschlagen hatte) gelang bei der ungarischen Parlamentswahl erstmals der Sprung über die nationalen Fünf-Prozent-Hürde. Insgesamt kommen die „sonstigen Parteien“ damit noch auf 35 Sitze (–2).
Dynamisches Szenario
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion ordnet alle „sonstigen Parteien“ jeweils den Fraktionen zu, denen diese plausiblerweise am nächsten stehen. Zudem bezieht es auch mögliche künftige Fraktionswechsel einzelner nationaler Parteien ein. Gegenüber der März-Projektion gibt es dabei angesichts der jüngsten Verwerfungen innerhalb der europäischen Rechten zwei Veränderungen: Zum einen wird die Fidesz nun nicht mehr der EKR, sondern der ID zugeordnet. Zum anderen erscheint die (ebenfalls Putin-freundliche) Reconquête ebenfalls nicht mehr als mögliches EKR-Mitglied, sondern bleibt auch im dynamischen Szenario fraktionslos.
Die Zuordnungen im dynamischen Szenario sind im Einzelnen natürlich recht spekulativ, geben insgesamt jedoch vielleicht ein realistischeres Bild der Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl als das Basisszenario. Eine grundlegende Veränderung der Kräfteverhältnisse zeigt sich dabei allerdings nicht: Da die „sonstigen Parteien“ aus dem gesamten politischen Spektrum kommen, können im Vergleich zum Basisszenario alle Fraktionen leicht dazugewinnen. Besonders die beiden Rechtsfraktionen, aber auch Grüne/EFA und RE haben gute Aussichten, sich um neue Mitgliedsparteien zu erweitern.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem nationale Parteien in der Regel jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind und Parteien ohne klare Zuordnung als „sonstige Parteien“ ausgewiesen werden. Die Veränderungen im dynamischen Szenario gegenüber dem Basisszenario sind in der Tabelle durch farbige Schrift und durch einen Hinweis im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 39 | 71 | 145 | 102 | 177 | 64 | 65 | 42 | – |
März 22 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
April 22 | 59 | 39 | 139 | 97 | 157 | 78 | 64 | 37 | 35 |
dynamisch | 60 | 49 | 143 | 102 | 159 | 84 | 76 | 32 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
DE | 5 Linke | 17 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt |
23 SPD | 8 FDP 2 FW |
24 Union 1 Familie |
10 AfD | 2 Partei | 1 Tier | |
FR | 16 LFI | 6 EELV | 4 PS | 21 LREM | 6 LR | 20 RN | 6 Rec | ||
IT | 4 Sinistra | 18 PD | 4 Az-+E | 7 FI 1 SVP |
18 FdI | 14 Lega | 10 M5S | ||
ES | 7 UP 1 Bildu |
1 ERC | 17 PSOE | 1 Cʼs 1 PNV |
17 PP | 12 Vox | 1 JxC | 1 MP | |
PL | 4 Lewica | 7 PL2050 | 15 KO |
22 PiS | 4 Konf | ||||
RO | 14 PSD | 4 USR | 8 PNL 2 UDMR |
5 AUR | |||||
NL | 1 SP 2 PvdD |
3 GL |
2 PvdA | 7 VVD 4 D66 |
1 CDA 1 CU |
2 JA21 1 SGP |
3 PVV | 2 BBB | |
EL | 6 Syriza | 4 KINAL | 8 ND | 1 EL | 2 KKE | ||||
BE | 3 PTB | 1 Groen 1 Ecolo |
2 Vooruit 2 PS |
1 O-VLD 2 MR |
1 CD&V 1 LE 1 CSP |
3 N-VA | 3 VB | ||
PT | 1 BE 1 CDU |
10 PS | 2 IL | 6 PSD | 1 CH | ||||
CZ | 8 ANO | 2 STAN 1 TOP09 |
6 ODS | 4 SPD | |||||
HU | 3 DK |
2 MM | 1 KDNP | 12 Fidesz 2 Jobbik |
1 MHM | ||||
SE | 2 V | 7 S | 2 C | 5 M 1 KD |
4 SD | ||||
AT | 2 Grüne | 5 SPÖ | 2 Neos | 5 ÖVP | 4 FPÖ | 1 MFG | |||
BG | 2 BSP | 2 DPS | 5 GERB 1 DSB |
4 PP 2 V 1 ITN |
|||||
DK | 1 Enhl. | 1 SF | 5 S | 2 V 1 RV |
3 K | 1 NB | |||
FI | 1 Vas | 1 Vihreät | 3 SDP | 2 Kesk | 5 Kok | 2 PS | |||
SK | 3 Smer-SSD | 1 PS | 2 OĽANO 1 KDH |
2 SaS | 1 SR | 1 REP | 3 Hlas-SD | ||
IE | 6 SF | 3 FF | 4 FG | ||||||
HR | 3 SDP | 5 HDZ | 2 Most 2 Možemo |
||||||
LT | 1 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS |
2 TS-LKD | 1 DP | 2 DSVL 1 LT 1 LRP |
|||
LV | 1 SDPS | 1 AP! 1 ZZS |
2 JV 1 K |
1 NA | 1 Prog |
||||
SI | 3 SDS 1 NSi |
4 GS |
|||||||
EE | 3 RE 1 KE |
2 EKRE | 1 E200 | ||||||
CY | 2 AKEL | 1 EDEK | 3 DISY | ||||||
LU | 1 Gréng 1 PPLU |
1 LSAP | 1 DP | 1 CSV | 1 ADR | ||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
25.04.2022 | 59 | 39 | 139 | 97 | 157 | 78 | 64 | 38 | 34 |
01.03.2022 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
04.01.2022 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
08.11.2021 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
13.09.2021 | 54 | 42 | 141 | 98 | 160 | 70 | 75 | 33 | 32 |
21.07.2021 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
24.05.2021 | 50 | 50 | 125 | 95 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
29.03.2021 | 52 | 46 | 136 | 96 | 164 | 71 | 73 | 34 | 33 |
02.02.2021 | 52 | 45 | 135 | 94 | 184 | 70 | 71 | 21 | 33 |
09.12.2020 | 52 | 47 | 136 | 93 | 188 | 67 | 73 | 20 | 29 |
12.10.2020 | 51 | 49 | 127 | 96 | 193 | 67 | 71 | 21 | 30 |
14.08.2020 | 50 | 53 | 145 | 88 | 196 | 65 | 64 | 20 | 24 |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. Dies betrifft folgende Parteien: Spanien: Más País (1.-2. Listenplatz), Compromís (3.) und Equo (4.); ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Niederlande: CU (1., 3.-4.) und SGP (2., 5.); Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.); Bulgarien: DSB (1.-2.) und ZD (3.); Slowakei: PS (1.) und Spolu (2.).
In Ungarn hatten sich für die nationale Parlamentswahl 2022 fast alle Oppositionsparteien (DK, MSZP, MM, LMP, Jobbik) zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dieses Wahlbündnis auch bei der nächsten Europawahl Bestand hat. In der Projektion wurde das Wahlergebnis für das Oppositionsbündnis auf die einzelnen Parteien aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen Umfragewerte der Parteien in den letzten Umfragen, die diese einzeln ausweisen.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion in der Regel jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei). Nur falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert herangezogen.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 13.-25.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Umfragen für die nationale Parlamentswahl, 25.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 14.-24.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 9.-22.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 7.-23.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 11.-20.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 14.-24.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 5.-15.4.2022, Quelle: Europe Elects.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 22.3.2022, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 22.3.2022, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Portugal: nationale Umfragen, 18.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 20.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 3.4.2022, Quelle: Wikipedia; für die Verteilung zwischen den Mitgliedsparteien des Oppositionsbündnisses: nationale Umfragen, 5.-11.3.2022, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 3.-5.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 27.3.-9.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 8.-14.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 24.3.-4.4..2022, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 5.-13.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 6.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 23.3.-1.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 10.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, 31.3.2022, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 24.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 18.-20.4.2022, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 30.5.2021.
Luxemburg: nationale Umfragen, 24.11.2021, Quelle: Europe Elects.
Malta: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 26.3.2022, Quelle: Wikipedia.