GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 51 | 190 | 68 | 216 | 74 | 42 | 40 | 18 | – |
Juni 17 | 55 | 23* | 155 | 109 | 201 | 38 | 28* | 42 | 11 | 16 |
Aug. 17 | 57 | 24* | 149 | 108 | 196 | 42 | 29* | 44 | 12 | 17 |
Für
die Sozialdemokratische Partei Europas boten die Umfragen der letzten
Monate nur wenig Grund zur Freude. In Deutschland war der
Schulz-Effekt der SPD so schnell vorüber, wie er begonnen hatte. In
Frankreich implodierte der PS bei der nationalen Parlamentswahl im
Juni – ebenso wie kurz zuvor die PvdA in den Niederlanden. In
Italien konnte der PD seinen seit 2014 andauernden Niedergang zwar
bremsen, steht in den meisten Umfragen jedoch nur noch auf dem
zweiten Platz hinter Beppe Grillos populistischem M5S. Und
Großbritannien, wo die Labour Party zuletzt deutlich zulegen konnte,
wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 aus der EU austreten.
Krise
der Sozialdemokraten
Seit
Anfang des Jahres haben die europäischen Sozialdemokraten deshalb in
der Europawahl-Projektion enorm an Boden verloren. Und auch die
letzten acht Wochen brachten keine Kehrtwende: Gegenüber der letzten
Projektion von Ende Juni würden sie noch einmal um sechs Sitze
zurückfallen und kämen nun nur noch auf 149 Mandate im Europäischen
Parlament – ein neuer Negativrekord. Die Verluste verteilen sich
dabei recht breit über den ganzen Kontinent: In Deutschland,
Italien, den Niederlanden, aber auch in Polen, Belgien und Finnland
stehen die Sozialdemokraten heute schlechter da als vor zwei Monaten.
Einen
Hoffnungsschimmer bietet allerdings Spanien: Seitdem Pedro Sánchez hier Ende Mai zum Parteichef wiedergewählt wurde, konnte sich der PSOE in
den Umfragen verbessern. Wenigstens in Westeuropa zeichnet
sich damit ein Muster ab, nach dem Sozialdemokraten vor allem in
jenen Ländern zulegen können, in denen sie (wie in Großbritannien
unter Jeremy Corbyn oder in Spanien unter Sánchez) einen deutlichen
Linkskurs einschlagen oder (wie in Portugal) eine Linkskoalition
anführen. Schwierigkeiten haben sie hingegen dort, wo sie in eine
Große Koalition eingebunden sind oder sich aus anderen Gründen
nicht klar von den Mitte-Rechts-Parteien absetzen können. Ob dieses
Muster anhält und ob es sich auf andere Länder übertragen ließe,
ist aber natürlich eine andere Frage.
Auch
die EVP verliert
Allerdings
wäre es falsch, die Krise der Sozialdemokraten einfach als Vorteil
für die andere große Fraktion im Europäischen Parlament, die
christdemokratische Europäische Volkspartei, zu verstehen. Die EVP
profitiert zwar insofern, als ihr der erste Platz bei der nächsten
Europawahl (und damit auch die
nächste Kommissionspräsidentschaft) derzeit fast nicht zu
nehmen scheint. Doch auch sie ist in den aktuellen Umfragen ein gutes
Stück von ihrem Ergebnis von 2014 entfernt und muss gegenüber der
Juni-Projektion noch einmal Verluste hinnehmen. Wenn jetzt Europawahl
wäre, käme die EVP noch auf 196 Mandate (–5).
Dabei
können die Christdemokraten in einigen großen Ländern sogar leicht
zulegen – besonders in Deutschland, wo die CDU/CSU vor der
Bundestagswahl am 24. September nahezu unangreifbar scheint. In
zahlreichen kleineren Mitgliedstaaten, etwa in Schweden, Irland und
der Slowakei, würden sie hingegen Sitze verlieren; das lettische
EVP-Mitglied Vienotība
wäre überhaupt nicht mehr im Europäischen Parlament vertreten.
ALDE hält sich auf hohem Stand
Die
große Gewinnerin der letzten Jahre ist hingegen die liberale ALDE,
die in der Juni-Projektion erstmals über 100 Sitze im Parlament
sprang (jedenfalls unter der Annahme, dass sich ihr nach der nächsten
Europawahl auch die französische LREM unter Emmanuel Macron
anschließen wird). In den letzten Wochen konnten die Liberalen
diesen Stand nahezu halten; leichten Verlusten in Spanien und
Tschechien standen leichte Zugewinne in Irland und Polen gegenüber.
Insgesamt käme die ALDE nun auf 108 Sitze (–1).
Und
auch auf nationaler Ebene stehen die Liberalen vor nennenswerten
Machtzuwächsen: Bei der deutschen Bundestagswahl am 24. September
wird die FDP nach vierjähriger Abstinenz aller Voraussicht nach
wieder ins Parlament einziehen und hat Chancen auf eine
Regierungsbeteiligung. Und bei der tschechischen Parlamentswahl am
20./21. Oktober dürfte das ALDE-Mitglied ANO sogar die stärkste
Kraft werden und das Amt des Premierministers übernehmen. Damit
würde die ALDE (auch ohne Macron) acht Staats- und Regierungschefs
stellen und im
Europäischen Rat wieder mit der EVP gleichziehen.
Linke so stark wie zuletzt 2015
Vor
allem aber brachten die vergangenen Wochen Zugewinne für die
kleineren Parteien, die alle gegenüber der Juni-Projektion leicht
zulegen können. Im linken Teil des politischen Spektrums kann sich
die Linksfraktion GUE/NGL auf 57 Sitze (+2) verbessern – ihr bester
Wert seit der Grexit-Krise
im Sommer 2015. Während ihre großen Mitgliedsparteien in
Deutschland und Spanien leicht an Zustimmung verlieren, gewinnt die
belgische PTB-PvdA kräftig hinzu und überholt in der Region
Wallonien die Sozialdemokraten als stärkste Kraft.
Neu
im Tableau ist außerdem die Liste
Peter Pilz, die sich Ende Juli 2017 von den österreichischen
Grünen abspaltete und bei der Nationalratswahl im kommenden Oktober
erstmals antreten wird. Die Liste Pilz hat kein offizielles
Wahlprogramm und ist auch kein Mitglied der Europäischen Linken.
Pilzʼ
bekannte Positionen
haben jedoch einige
Ähnlichkeiten mit linken Parteien in anderen europäischen
Ländern, sodass sie in
der Projektion bei der GUE/NGL eingeordnet wurde.
Hoffnungsschimmer für die Grünen
Die österreichischen Grünen erleiden durch die neue Konkurrenz der
Liste Pilz gewisse Umfrageeinbußen, kämen allerdings unverändert
auf einen Sitz im Europäischen Parlament. Allgemein geht es für die
europäischen Grünen in diesem Sommer leicht aufwärts: Vor allem
die finnischen Vihreät erleben einen Höhenflug, durch den sie in
den letzten Umfragen sogar an Sozialdemokraten und Liberalen
vorbeiziehen konnten und landesweit hinter den Konservativen auf dem
zweiten Platz stehen.
Außerdem
könnte nach den letzten Umfragen auch die tschechische Piratenpartei
erstmals knapp den Sprung über die nationale Fünf-Prozent-Hürde
schaffen und einen Abgeordneten im Europäischen Parlament gewinnen.
Für die Projektion gehen
wir davon aus, dass dieser sich (ebenso wie die bisherigen
Piraten-Europaabgeordneten aus Schweden und Deutschland) der
Grüne/EFA-Fraktion
anschließen würde.
Insgesamt
kämen die europäischen
Grünen und ihre
Verbündeten damit auf 24 Sitze (+1). Das wäre zwar
immer noch zu wenig, um
den Fraktionsstatus zu erhalten, wozu nach der Geschäftsordnung
des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus sieben
verschiedenen Mitgliedstaaten notwendig sind. Dennoch
dürfte die
leichte Verbesserung Grund zur Hoffnung für die zuletzt sonst
wenig erfolgsverwöhnten
Grünen sein.
Rechtsfraktionen
erholen sich
Ebenfalls
dazugewinnen können die drei
Fraktionen auf der rechten
Seite des
Plenarsaals im
Europäischen Parlament.
Nachdem der
kontinuierliche Anstieg von EKR,
EFDD und ENF etwa Mitte
2016 zum Stillstand gekommen war, erfuhren sie seit Frühjahr 2017
teils deutliche Einbußen. EKR
und EFDD leiden dabei besonders unter dem angekündigten Brexit, da zwei ihrer wichtigsten Mitgliedsparteien (Conservative Party
und UKIP) aus Großbritannien stammen. Die ENF rutschte
in der Projektion ab, nachdem sie bei der französischen
Parlamentswahl im Juni hinter den Erwartungen zurückblieb. In
der Juni-Projektion vor acht Wochen erfuhren
die drei Rechtsfraktionen
zusammen den
schlechtesten Wert in
dieser Wahlperiode.
Nun
aber können sich alle drei wieder etwas erholen:
Die EKR käme aktuell auf
42 Sitze (+4), die EFDD auf 29 (+1), die ENF auf 44 (+2). Die
Zugewinne sind dabei jeweils breit gestreut: Die EKR verbessert sich
in Polen, Belgien und Litauen; die EFDD in Schweden, die ENF in
Deutschland, Italien und Tschechien. Nur das österreichische
ENF-Mitglied FPÖ würde
als einzige europäische
Rechtspartei gegenüber
der letzten Projektion einen Sitz verlieren.
Wenig
Änderungen bei Fraktionslosen und Weiteren
Wenig
Änderungen gibt es schließlich bei den fraktionslosen und weiteren
(d. h. Nicht im Parlament vertretenen und keiner Fraktion
eindeutig zuzuordnenden) Parteien. Bei
den Fraktionslosen kann sich die slowakische Rechtsaußenpartei ĽSNS
um einen Sitz verbessern (12/+1).
Unter
den weiteren Parteien würden die rechtspopulistische Partei FvD aus
Belgien sowie die konservative JKP aus Lettland neu ins Parlament
einziehen. Für die litauische LCP würde es nun hingegen knapp nicht
mehr für einen Sitz ausreichen.
Insgesamt kämen die
weiteren Parteien damit auf 17 Abgeordnete (+1).
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Die Werte für das Vereinigte Königreich werden zwar in der Tabelle angegeben, gehen jedoch nicht in die Gesamtsitzzahl ein.
Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht und nach welchen Kriterien die nationalen Parteien den europäischen Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der Tabelle erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 51 | 190 | 68 | 216 | 74 | 42 | 40 | 18 | – |
Juni 17 | 55 | 23* | 155 | 109 | 201 | 38 | 28* | 42 | 11 | 16 |
Aug. 17 | 57 | 24* | 149 | 108 | 196 | 42 | 29* | 44 | 12 | 17 |
DE | 8 Linke 1 Tier |
7 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
22 SPD | 8 FDP 1 FW |
36 Union | 1 Familie | 8 AfD | 1 Partei 1 NPD | ||
FR | 9 FI | 6 PS | 31 LREM-MD | 19 LR | 9 FN | |||||
GB | 1 SF | 3 Greens 4 SNP 1 PC |
28 Lab | 26 Cons 1 UUP |
8 UKIP | 1 DUP | ||||
IT | 22 PD | 11 FI 1 SVP |
23 M5S | 12 LN 4 FdI |
||||||
ES | 9 UP | 1 ERC 1 Comp 1 ICV |
15 PSOE | 8 Cʼs 1 PDeCAT |
18 PP | |||||
PL | 3 SLD | 5 .N | 13 PO | 24 PiS | 6 Kʼ15 | |||||
RO | 16 PSD | 2 ALDE | 10 PNL 1 UDMR |
3 USR | ||||||
NL | 2 SP 1 PvdD |
2 GL | 1 PvdA | 7 VVD 4 D66 |
3 CDA | 1 CU | 4 PVV | 1 FvD | ||
EL | 5 Syriza | 2 Pasok | 1 EK | 8 ND | 1 ANEL | 2 XA 2 KKE |
||||
BE | 4 PTB | 1 Groen 1 Ecolo |
1 sp.a 1 PS |
2 OpenVLD 2 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | |||
PT | 1 CDU 2 BE |
10 PS | 8 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 3 ČSSD | 8 ANO | 1 TOP09 2 KDU-ČSL |
2 ODS | 1 SPD | ||||
HU | 4 MSZP 1 DK |
12 Fidesz | 4 Jobbik | |||||||
SE | 2 V | 6 S | 3 C 1 L |
3 M | 5 SD | |||||
AT | 1 Pilz | 1 Grüne | 5 SPÖ | 1 Neos | 6 ÖVP | 4 FPÖ | ||||
BG | 6 BSP | 1 DPS | 8 GERB | 2 OP | ||||||
DK | 1 FmEU | 4 S | 3 V 1 RV 1 LA |
3 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 3 Vihr | 2 SDP | 3 Kesk | 3 Kok | 1 PS | ||||
SK | 4 SMER | 1 KDH 1 M-H |
1 OĽ-NOVA 2 SaS |
1 SNS | 2 ĽSNS | 1 SR | ||||
IE | 3 SF | 4 FF | 4 FG | |||||||
HR | 1 ŽZ | 3 SDP | 6 HDZ | 1 Most | ||||||
LT | 3 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS | 3 TS-LKD | 1 LLRA | 1 TT | ||||
LV | 3 SDPS | 2 ZZS | 1 NA | 1 LRA 1 JKP |
||||||
SI | 1 Levica | 1 SD | 1 SMC 1 DeSUS |
3 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 2 KE 2 RE |
1 EKRE | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO | 3 DISY | |||||||
LU | 1 LSAP | 1 DP | 4 CSV | |||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
22.08.2017 | 57 | 24 | 149 | 108 | 196 | 42 | 29 | 44 | 12 | 17 |
27.06.2017 | 55 | 23 | 155 | 109 | 201 | 38 | 28 | 42 | 11 | 16 |
02.05.2017 | 46 | 28 | 170 | 82 | 198 | 35 | 27 | 59 | 12 | 21 |
mit GB | 47 | 35 | 186 | 88 | 198 | 68 | 36 | 59 | 13 | 21 |
06.03.2017 | 50 | 35 | 182 | 80 | 191 | 69 | 48 | 60 | 14 | 22 |
16.01.2017 | 48 | 40 | 180 | 82 | 191 | 63 | 48 | 68 | 14 | 17 |
14.11.2016 | 48 | 38 | 182 | 91 | 194 | 65 | 47 | 61 | 13 | 12 |
13.09.2016 | 47 | 38 | 181 | 91 | 189 | 62 | 53 | 63 | 14 | 13 |
26.07.2016 | 48 | 39 | 185 | 90 | 192 | 59 | 54 | 61 | 13 | 10 |
25.05.2016 | 55 | 40 | 174 | 85 | 187 | 63 | 51 | 70 | 14 | 12 |
05.04.2016 | 52 | 37 | 179 | 85 | 192 | 72 | 50 | 53 | 15 | 16 |
07.02.2016 | 51 | 34 | 183 | 82 | 196 | 70 | 51 | 55 | 12 | 17 |
14.12.2015 | 52 | 33 | 185 | 87 | 192 | 68 | 52 | 53 | 12 | 17 |
17.10.2015 | 51 | 33 | 193 | 75 | 204 | 66 | 51 | 54 | 12 | 12 |
21.08.2015 | 56 | 35 | 190 | 74 | 204 | 70 | 47 | 49 | 11 | 15 |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 |
15
| – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Bis März 2017 sind die Werte der Sitzprojektion einschließlich dem Vereinigten Königreich angegeben, ab Mai 2017 ohne das Vereinigte Königreich. Die Zeile „mit GB“ kennzeichnet die Werte für Mai 2017 mit dem Vereinigten Königreich. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (BENF) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für
die Projektion werden Parteien, die
bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer
derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben
ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach
der nächsten Wahl erklärt oder ein Fraktionswechsel erscheint aus
anderen Gründen sehr wahrscheinlich. Nationale Parteien, die derzeit
nicht im
Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen
Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe
stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei
zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen
Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen
werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung
zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament
vertreten sind und bei
denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als
„Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil
natürlich auch einer
subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien.
Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie
nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion wurden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt. Insbesondere werden für Spanien folgende Listenverbindungen angenommen: Unidos Podemos, Compromís und ICV (mit Compromís auf dem 3., ICV auf dem 6. Listenplatz); PDeCAT, PNV und CC (mit PNV auf dem 2., CC auf dem 4. Listenplatz).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD).
In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 8.-21.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl (1. Runde), 11.6.2017.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 11.-18.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Umfragen für Regionalwahl, 21.5.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Umfragen für Regionalwahl, 14.3.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: Ergebnis der Regionalwahl, 2.3.2017.
Italien: nationale Umfragen, 31.7.-9.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 31.7.-7.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 4.-17.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 22.6.2017, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 10.-20.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 23.6.-5.7.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 27.6.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 27.6.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 2.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 26.7.-7.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 19.-25.7.2017, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 6.-17.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 3.-16.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 22.6.2017, Quelle: Novinite.
Dänemark: nationale Umfragen, 10.-21.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 15.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 16.-24.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 11.-21.7.2017, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 26.6.-5.7.2017, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 9.7.2017, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, Juli 2017, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 21.7.-2.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 17.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 22.5.2016.
Luxemburg: nationale Umfragen, 4.12.2016, Quelle: Electograph.
Malta: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 3.6.2017.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion wurden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt. Insbesondere werden für Spanien folgende Listenverbindungen angenommen: Unidos Podemos, Compromís und ICV (mit Compromís auf dem 3., ICV auf dem 6. Listenplatz); PDeCAT, PNV und CC (mit PNV auf dem 2., CC auf dem 4. Listenplatz).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD).
In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 8.-21.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl (1. Runde), 11.6.2017.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 11.-18.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Umfragen für Regionalwahl, 21.5.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Umfragen für Regionalwahl, 14.3.2017, Quelle: Wikipedia.
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Kroatien: nationale Umfragen, 26.6.-5.7.2017, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 9.7.2017, Quelle: Vilmorus.
Lettland: nationale Umfragen, Juli 2017, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 21.7.-2.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 17.8.2017, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 22.5.2016.
Luxemburg: nationale Umfragen, 4.12.2016, Quelle: Electograph.
Malta: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 3.6.2017.
Bilder: Eigene Grafiken.
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