Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 37 | 72 | 141 | 101 | 178 | 66 | 60 | 50 | – |
Sept. 23 | 43 | 46 | 147 | 91 | 162 | 77 | 74 | 37 | 43 |
Nov. 23 | 43 | 43 | 137 | 90 | 170 | 78 | 76 | 38 | 45 |
dynamisch | 46 | 47 | 138 | 96 | 178 | 89 | 92 | 34 | – |
War es das schon? Die letzte Europawahl-Sitzprojektion vor zwei Monaten ließ erwarten, dass das Rennen um den ersten Platz im Europäischen Parlament noch einmal richtig spannend werden könnte: Seit rund einem Jahr war der Vorsprung der Europäischen Volkspartei (EVP) langsam, aber stetig gesunken, und allmählich kamen die europäischen Sozialdemokrat:innen (S&D) in Schlagdistanz. In den letzten Wochen hat sich die Lücke jedoch stark geöffnet und liegt nun wieder auf dem Niveau von Ende 2022. Die EVP hat damit beste Aussichten, auch 2024 wieder die stärkste Kraft im Europäischen Parlament zu werden.
Gleichzeitig verlieren auch die anderen Mitte-links-Fraktionen an Zustimmung, während die Rechtsaußenparteien weiter zulegen. Damit zeichnet sich ein historischer Rechtsruck im Europäischen Parlament ab: Wenn jetzt gewählt würde, wäre das Mitte-links-Bündnis aus Sozialdemokrat:innen, Liberalen, Grünen und Linken so schwach wie noch nie. Zugleich könnten die beiden Rechtsaußenfraktionen EKR und ID gemeinsam zum ersten Mal – wenn auch knapp – mehr als ein Viertel der Sitze erreichen.
EVP gewinnt deutlich hinzu
Der Reihe nach: Für die EVP hatten die Umfragen seit Anfang des Jahres wenig gute Nachrichten gebracht. Die Partei befand sich in einem langsamen Sinkflug, bei dem sie zwar in keinem Mitgliedstaat starke Verluste einfuhr, in der Sitzprojektion aber allmählich auf Rekord-Tiefstwerte zurückfiel.
In den letzten Wochen änderte sich diese Dynamik hingegen. In den großen Mitgliedstaaten Deutschland und Spanien konnten EVP-Mitgliedsparteien zuletzt deutlich zulegen; bei den nationalen Parlamentswahlen in Polen und Luxemburg im Oktober übertrafen sie jeweils die Umfrage-Erwartungen. Anderswo, etwa in Österreich, Portugal oder Lettland, läuft es zwar weiterhin nicht ganz rund für die EVP. Insgesamt käme die Fraktion nun aber wieder auf 170 Sitze in der Basisprojektion – ein deutlicher Zugewinn (+8) gegenüber September und der beste Wert seit über einem Jahr. Im dynamischen Szenario, das auch den möglichen Beitritt neuer Mitgliedsparteien zur Fraktion mit berücksichtigt, erreicht die EVP mit 178 Sitzen sogar wieder dieselbe Größe wie im aktuellen Parlament.
S&D ohne slowakische Mitglieder
Für die S&D hingegen geht es in der aktuellen Sitzprojektion steil abwärts: Nachdem die Sozialdemokrat:innen im Spätsommer in den Umfragen deutliche Zugewinne hatten, büßen sie diese nun wieder vollständig ein (137 Sitze / –10 gegenüber September). Dies liegt zum Teil an etwas schwächeren Umfragewerten, vor allem in den großen Mitgliedstaaten. Leicht zulegen konnten die Sozialdemokrat:innen zuletzt nur in wenigen Ländern, etwa Griechenland und Finnland.
Der größte Teil der sozialdemokratischen Verluste in der Sitzprojektion hat allerdings eine andere Ursache – nämlich die Suspendierung der beiden slowakischen S&D-Mitglieder Smer und Hlas. Die Smer hatte Ende September die slowakische Parlamentswahl gewonnen und daraufhin eine Koalition mit Hlas sowie der rechtsextremen SNS (ID-nah) eine Koalition gebildet, die sich vor allem durch eine sozialkonservative sowie russlandfreundliche Agenda auszeichnet. Die S&D reagierte prompt mit dem Ausschluss der beiden Parteien.
Damit gab die S&D einer kohärenten Linie in zentralen Wertefragen den Vorrang gegenüber dem Ziel, die größte Fraktion im Parlament zu werden und die Kommissionspräsidentschaft beanspruchen zu können. Nachdem die Sozialdemokrat:innen die EVP immer dafür kritisiert hatten, der ungarischen Fidesz zu lange die Stange gehalten zu haben, sahen sie nun offenbar ihre eigene Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Eine Rückkehr von Smer und Hlas scheint zwar nicht restlos ausgeschlossen – fürs Erste ist die Mitgliedschaft in der Fraktion nur „ausgesetzt“ –, dürfte aber kaum noch vor der Europawahl erfolgen.
RE im Dreijahrestief
Auch für die anderen Mitte-links-Fraktionen im Europäischen Parlament brachten die letzten zwei Monate schlechte Umfragen. Die liberal-zentristische Renew Europe (RE) konnte zuletzt zwar in einigen Ländern – etwa Tschechien, der Slowakei, Dänemark und den Niederlanden – zulegen. Mehrere besonders starke RE-Mitgliedsparteien verloren hingegen, insbesondere die Regierungsparteien in Frankreich, Slowenien und Estland.
Unter dem Strich steht die RE in der Projektion nun bei 90 Sitzen (–1) – ihr schlechtester Wert seit Sommer 2020. Sie hält damit den dritten Platz hinter EVP und S&D, allerdings nur noch mit knappem Vorsprung auf EKR und ID.
Durststrecke für Grüne und Linke
Auch die europäischen Grünen müssen erneut Rückschläge einstecken. Während die deutschen Grünen ihre Talfahrt fürs Erste gestoppt haben, fallen die lettischen Progresīvie nach einem Höhenflug im Sommer in den Umfragen wieder zurück. Auch die spanische Sumar schnitt zuletzt etwas schwächer ab. Die luxemburgischen Gréng erlebten bei der nationalen Wahl im Oktober ein Debakel und würden mit diesem Ergebnis gar nicht mehr ins Europäische Parlament einziehen. In Portugal hingegen kann sich die Tierschutzpartei PAN nun wieder Hoffnungen auf einen Sitz machen. Insgesamt kommt die Grüne/EFA-Fraktion damit noch auf 43 Abgeordnete (–3).
Die Linksfraktion wiederum erfährt in einigen Ländern, etwa Griechenland und den Niederlanden, leichte Verluste. In Frankreich hingegen liegt der kommunistische PCF in den letzten Umfragen knapp über der nationalen Fünf-Prozent-Hürde und würde deshalb mit mehreren Abgeordneten ins Parlament einziehen. Das genügt, um in der Sitzprojektion die Verluste in anderen Ländern zu kompensieren, aber nicht, um die seit Sommer anhaltende Durststrecke zu beenden: In der Summe bleibt die Linksfraktion unverändert bei 43 Sitzen (±0).
Rechte legen weiter zu
Auf der rechten Seite des politischen Spektrums hingegen konnten EKR und ID ihre Zugewinne der letzten Monate zuletzt weiter konsolidieren. Die EKR bleibt in den meisten Ländern stabil und gewinnt in Lettland leicht dazu, sodass sie nun insgesamt auf 78 Sitze kommt (+1).
Die ID wiederum kann in Frankreich und besonders in den Niederlanden zulegen; in Belgien fällt sie etwas zurück, wäre aber weiterhin stärkste Kraft. Insgesamt erreicht die ID damit 76 Sitze (+2). Schon im Basisszenario liegen beide Rechtsfraktionen damit deutlich über ihrem Stand im aktuellen Parlament.
Fraktionslose und „Sonstige“
Hinzu kommt, dass auch viele der fraktionslosen und „sonstigen“ Parteien (die derzeit nicht im Parlament vertreten sind und keiner Fraktion eindeutig zugeordnet werden können) eher rechtsgerichtet sind und nach der Europawahl der EKR oder ID beitreten könnten.
In den letzten Wochen schnitten diese fraktionslosen Rechtsparteien allerdings etwas schwächer ab als zuvor. Die französische Reconquête fällt leicht zurück, die ungarische Jobbik und die slowakische Republika würden aktuell überhaupt nicht mehr ins Parlament einziehen. Dass die Zahl der Fraktionslosen in der Projektion insgesamt leicht zunimmt (38 Sitze / +1), liegt nur an der slowakischen Smer.
Unter den eher rechtsgerichteten „sonstigen“ Parteien mussten zuletzt unter anderem Konfederacja aus Polen sowie BBB und NSC aus den Niederlanden Federn lassen, während die bulgarische Vazrazhdane dazugewinnen konnte. Zulegen können auch die zentristische ZZS aus Lettland sowie die linksgrüne MERA25 aus Griechenland. Ganz neu im Tableau sind die irischen Social Democrats, die erstmals einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen könnten. (Noch nicht in der Sitzprojektion enthalten ist hingegen das deutsche „Bündnis Sahra Wagenknecht“ – eine im Oktober angekündigte, aber noch nicht gegründete links-konservative Partei, für die es noch keine seriösen Umfragewerte gibt.)
Dynamisches Szenario: Rechte historisch stark …
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion ordnet die „sonstigen“ Parteien jeweils einer der bestehenden Fraktionen zu und berücksichtigt auch mögliche, aber noch nicht sichere Fraktionswechsel anderer nationaler Parteien. Das dadurch entstehende Bild kann im Einzelnen recht unsicher sein; in der Gesamtschau kann es jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der Europawahl liegen als das Basisszenario.
Im Ergebnis schneiden sämtliche Fraktionen im dynamischen Szenario etwas besser ab als im Basisszenario. Besonders stark zulegen können allerdings die beiden Rechtsfraktionen, die unter anderem durch die ungarische Fidesz (ID) und die französische Reconquête (EKR) verstärkt werden könnten. Mit 92 bzw. 89 Sitzen lägen ID und EKR dann fast gleichauf mit der liberalen RE (96).
Zusammengenommen würden die beiden Fraktionen sogar etwas mehr als ein Viertel des gesamten Parlaments ausmachen (181 von 720 Sitzen). Das wäre ein historischer Rekordwert: Selbst bei den Europawahlen 1979 und 1984 waren die Fraktionen rechts der EVP nicht so stark – obwohl dazu damals auch noch Parteien wie die britischen Tories oder die französischen Gaullist:innen zählten.
… aber pro-europäische Mehrheit ungefährdet
Wie viel sich durch den Aufstieg der Rechten in der Alltagspraxis des Parlaments ändern wird, bleibt allerdings abzuwarten. Bislang spielten die beiden Rechtsfraktionen nur eine eher untergeordnete Rolle: Für die meisten Entscheidungen im Europäischen Parlament ist eine informelle „Große Koalition der pro-europäischen Mitte“ verantwortlich, die sich aus EVP, S&D und RE zusammensetzt, häufig erweitert um die Grünen/EFA.
Dieses Bündnis wäre nach der Sitzprojektion zwar so schwach wie nie zuvor. Mit 412 von 720 Sitzen (einschließlich Grüne sogar 459 von 720) würde es aber nach wie vor über eine ungefährdete Mehrheit verfügen. Wie weit sich die politische Linie des Europäischen Parlaments in der nächsten Wahlperiode nach rechts verschiebt, hängt also weniger von den Rechtsparteien selbst ab – und mehr davon, ob die Parteien der Mitte deren inhaltliche Positionen übernehmen und sich für eine Zusammenarbeit nach rechts öffnen.
Schlüsselrolle der EVP
Noch wichtiger als die Zugewinne der Rechten könnte deshalb der Niedergang der Mitte-links-Fraktionen sein: Wenn sich die Sitzprojektion bewahrheitet, so wären Sozialdemokrat:innen, Liberale, Grüne und Linke zusammen so schwach wie noch nie zuvor – und mit 327 von 720 Sitzen weit von einer gemeinsamen Mehrheit entfernt. Entscheidungen im Europäischen Parlament wären damit künftig de facto nur noch mit der EVP möglich, der ihrerseits gleich drei verschiedene Machtoptionen zur Verfügung stünden: mit S&D und RE (459 Sitze), mit RE und EKR (363) oder sogar mit EKR und ID (359).
Ob es wirklich dazu kommt, bleibt aber natürlich den europäischen Wähler:innen überlassen. Umfragen und Sitzprojektionen sind nur Momentaufnahmen der politischen Stimmung, und der Europawahlkampf 2024 steht erst ganz am Anfang.
Die Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Sitzverteilung der Projektion nach nationalen Einzelparteien auf. Die Tabelle folgt dem Basisszenario, in dem die nationalen Parteien jeweils ihrer aktuellen Fraktion (bzw. der Fraktion ihrer europäischen Dachpartei) zugeordnet sind. Parteien, die weder im Parlament vertreten sind noch einer europäischen Partei angehören, verbleiben in der Spalte „Sonstige“.
Das dynamische Szenario der Sitzprojektion baut auf dem Basisszenario auf, ordnet jedoch auch alle „sonstigen Parteien“ jeweils den Fraktionen zu, denen diese plausiblerweise am nächsten stehen. Zudem bezieht das dynamische Szenario auch mögliche künftige Fraktionswechsel einzelner nationaler Parteien ein, die schon jetzt im Parlament vertreten sind. In der Tabelle sind die Veränderungen im dynamischen Szenario gegenüber dem Basisszenario durch farbige Schrift und durch Hinweise im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht, ist im Kleingedruckten unter den Tabellen erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
EP heute | 37 | 72 | 141 | 101 | 178 | 66 | 60 | 50 | – |
Sept. 23 | 43 | 46 | 147 | 91 | 162 | 77 | 74 | 37 | 43 |
Nov. 23 | 43 | 43 | 137 | 90 | 170 | 78 | 76 | 38 | 45 |
dynamisch | 46 | 47 | 138 | 96 | 178 | 89 | 92 | 34 | – |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
DE | 4 Linke | 13 Grüne 1 Piraten 1 ÖDP 1 Volt |
15 SPD | 5 FDP 3 FW |
29 Union 1 Familie |
20 AfD | 2 Partei | 1 Tier | |
FR | 8 LFI 4 PCF |
7 EELV | 8 PS | 17 Ens | 7 LR | 25 RN | 5 Rec |
||
IT | 17 PD | 5 Az-+EU |
7 FI 1 SVP |
25 FdI | 8 Lega | 14 M5S | |||
ES | 5 Sumar 1 Bildu |
2 Sumar 1 ERC |
20 PSOE | 24 PP | 7 Vox | 1 Junts |
|||
PL | 3 Lewica | 2 PL2050 |
20 KO 2 KP |
22 PiS | 4 Konf | ||||
RO | 13 PSD | 5 USR | 8 PNL |
7 AUR | |||||
NL | 1 PvdD | 3 GL | 3 PvdA | 7 VVD 2 D66 |
5 PVV |
7 NSC 3 BBB |
|||
BE | 3 PTB |
1 Groen 1 Ecolo |
2 Vooruit 2 PS |
1 O-VLD 2 MR |
2 CD&V 1 LE 1 CSP |
3 N-VA | 3 VB | ||
CZ | 2 Piráti |
10 ANO |
1 STAN 1 TOP09 1 KDU-ČSL |
3 ODS | 3 SPD | ||||
EL | 3 Syriza | 3 PASOK | 8 ND | 1 EL | 2 KKE | 1 PE 1 MERA25 1 NIKI 1 Spart |
|||
HU | 5 DK |
2 MM | 1 KDNP | 10 Fidesz |
2 MHM 1 MKKP |
||||
PT |
1 BE 1 CDU |
1 PAN | 7 PS | 2 IL | 6 PSD | 3 CH | |||
SE | 2 V | 1 MP | 8 S | 1 C |
4 M |
5 SD | |||
AT | 2 Grüne | 5 SPÖ | 2 Neos | 4 ÖVP | 7 FPÖ | ||||
BG | 2 BSP | 3 DPS | 5 GERB |
4 PP-DB 3 V |
|||||
DK | 1 Enhl. | 2 SF | 4 S | 3 V 2 LA 1 M |
1 K | 1 DD | |||
SK | 3 PS |
2 OĽANO 1 D 1 KDH |
4 Smer-SSD |
3 Hlas-SD 1 SNS |
|||||
FI | 1 Vas | 1 Vihreät | 4 SDP | 2 Kesk | 4 Kok | 3 PS | |||
IE | 6 SF | 3 FF | 4 FG | 1 SD |
|||||
HR | 3 SDP | 5 HDZ | 2 Možemo 1 Most 1 DP |
||||||
LT | 2 LVŽS | 4 LSDP | 1 LRLS |
2 TS-LKD | 2 DSVL | ||||
LV | 1 Prog |
2 JV |
2 NA |
2 ZZS 1 LRA 1 S! |
|||||
SI | 1 SD | 3 GS | 4 SDS 1 NSi |
||||||
EE | 1 SDE |
1 RE 1 KE |
2 Isamaa | 2 EKRE | |||||
CY | 2 AKEL |
1 EDEK 1 DIKO |
2 DISY | ||||||
LU | 2 LSAP | 1 DP | 3 CSV | ||||||
MT | 3 PL | 3 PN |
Linke | G/EFA | S&D | RE | EVP | EKR | ID | fʼlos | Sonst. | |
06.11.2023 | 43 | 43 | 137 | 90 | 170 | 78 | 76 | 38 | 45 |
11.09.2023 | 42+1 | 46 | 144+3 | 90+1 | 157+5 | 77 | 72+2 | 36+1 | 41+2 |
17.07.2023 | 41 | 48 | 136 | 94 | 160 | 79 | 70 | 36 | 41 |
22.05.2023 | 49 | 50 | 137 | 92 | 162 | 79 | 67 | 33 | 36 |
27.03.2023 | 44 | 42 | 137 | 94 | 162 | 78 | 68 | 38 | 42 |
01.02.2023 | 50 | 42 | 135 | 96 | 168 | 78 | 65 | 37 | 34 |
06.12.2022 | 51 | 44 | 136 | 93 | 166 | 79 | 64 | 37 | 35 |
12.10.2022 | 52 | 42 | 127 | 100 | 169 | 79 | 63 | 35 | 38 |
20.08.2022 | 52 | 47 | 134 | 98 | 170 | 75 | 63 | 27 | 39 |
22.06.2022 | 54 | 44 | 133 | 101 | 165 | 77 | 64 | 31 | 36 |
25.04.2022 | 59 | 39 | 139 | 97 | 157 | 78 | 64 | 38 | 34 |
01.03.2022 | 53 | 36 | 139 | 98 | 158 | 78 | 62 | 45 | 36 |
04.01.2022 | 51 | 39 | 142 | 99 | 165 | 73 | 62 | 34 | 40 |
08.11.2021 | 50 | 42 | 144 | 96 | 155 | 75 | 72 | 36 | 35 |
13.09.2021 | 54 | 42 | 141 | 98 | 160 | 70 | 75 | 33 | 32 |
21.07.2021 | 52 | 45 | 133 | 97 | 167 | 71 | 74 | 31 | 35 |
24.05.2021 | 50 | 50 | 125 | 95 | 167 | 74 | 73 | 33 | 38 |
29.03.2021 | 52 | 46 | 136 | 96 | 164 | 71 | 73 | 34 | 33 |
02.02.2021 | 52 | 45 | 135 | 94 | 184 | 70 | 71 | 21 | 33 |
09.12.2020 | 52 | 47 | 136 | 93 | 188 | 67 | 73 | 20 | 29 |
12.10.2020 | 51 | 49 | 127 | 96 | 193 | 67 | 71 | 21 | 30 |
14.08.2020 | 50 | 53 | 145 | 88 | 196 | 65 | 64 | 20 | 24 |
25.06.2020 | 48 | 55 | 143 | 91 | 203 | 64 | 63 | 20 | 18 |
26.04.2020 | 47 | 53 | 151 | 88 | 202 | 66 | 66 | 19 | 13 |
10.03.2020 | 51 | 58 | 138 | 88 | 188 | 67 | 82 | 21 | 12 |
09.01.2020 | 49 | 58 | 135 | 93 | 186 | 65 | 82 | 24 | 13 |
23.11.2019 | 48 | 57 | 138 | 99 | 181 | 62 | 82 | 22 | 16 |
23.09.2019 | 49 | 61 | 139 | 108 | 175 | 56 | 82 | 24 | 11 |
30.07.2019 | 47 | 64 | 138 | 108 | 180 | 57 | 82 | 22 | 7 |
Wahl 2019 | 40 | 68 | 148 | 97 | 187 | 62 | 76 | 27 | – |
Die Zeile „Wahl 2019“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 2. Juli 2019, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2019.
Angegeben sind jeweils die Werte im Basisszenario ohne das Vereinigte Königreich. Bis September 2023 basiert die Sitzprojektion auf 705 Sitzen, danach auf 720 Sitzen. Bei den Angaben für September 2023 ist der Übergang durch hochgestellte Zahlen markiert.
Eine Übersicht der Werte mit dem Vereinigten Königreich für die Zeit bis Januar 2020 ist hier zu finden. Eine Übersicht älterer Projektionen aus der Wahlperiode 2014-2019 gibt es hier.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Sofern eine Partei im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet ist als im Basisszenario, ist dies ebenfalls im Mouseover-Text gekennzeichnet.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens einem Viertel der Mitgliedstaaten erforderlich. Gruppierungen, die diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen würde, sind mit einem Asterisk (*) gekennzeichnet. Sie müssten gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Dynamisches Szenario: Im dynamischen Szenario werden alle „sonstigen“ Parteien einer schon bestehenden Fraktion (oder der Gruppe der Fraktionslosen) zugeordnet. Außerdem werden gegebenenfalls Fraktionsübertritte von bereits im Parlament vertretenen Parteien berücksichtigt, die politisch plausibel erscheinen, auch wenn sie noch nicht öffentlich angekündigt wurden. Um diese Veränderungen gegenüber dem Basisszenario deutlich zu machen, sind Parteien, die im dynamischen Szenario einer anderen Fraktion zugeordnet werden, in der Tabelle mit der Farbe dieser Fraktion gekennzeichnet; zudem erscheint der Name der möglichen künftigen Fraktion im Mouseover-Text. Die Zuordnungen im dynamischen Szenario basieren auf einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung und Strategie der Parteien und können daher im Einzelnen recht unsicher sein. In der Gesamtschau kann das dynamische Szenario jedoch näher an der wirklichen Sitzverteilung nach der nächsten Europawahl liegen als das Basisszenario.
Für Länder, in denen es keine spezifischen Europawahlumfragen gibt oder die letzte solche Umfrage mehr als zwei Wochen zurückliegt, wird stattdessen die jüngste verfügbare Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament bzw. der Durchschnitt aller Umfragen für das nationale oder das Europäische Parlament aus den letzten zwei Wochen vor der jüngsten verfügbaren Umfrage verwendet. Für Länder, in denen es keine aktuellen Umfragen für Parlamentswahlen gibt, wird stattdessen gegebenenfalls auf Umfragen zu Präsidentschaftswahlen zurückgegriffen, wobei die Umfragewerte der Präsidentschaftskandidat:innen jeweils den Parteien der Kandidat:innen zugeordnet werden (dies kann insbesondere Frankreich und Zypern betreffen). Für Mitgliedstaaten, für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wird auf die Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl zurückgegriffen.
In der Regel werden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. Für Länder, in denen die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (aktuell Belgien und Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion werden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (1 Sitz für CSP).
In Ländern, in denen es üblich ist, dass mehrere Parteien als Wahlbündnis auf einer gemeinsamen Liste antreten, werden der Projektion plausibel erscheinende Listengemeinschaften zugrunde gelegt. In der Tabelle sind diese in der Regel unter der Bezeichnung des Wahlbündnisses oder der größten dazugehörigen Partei zusammengefasst. Manchmal gehören die Parteien eines Wahlbündnisses im Europäischen Parlament jedoch unterschiedlichen Fraktionen an. In diesem Fall werden die Parteien einzeln aufgeführt und eine Plausibilitätsannahme über die Verteilung der Sitze auf der gemeinsamen Liste getroffen. Dies betrifft folgende Parteien: Italien: SI (1., 3. Listenplatz) und EV (2., 4.); Spanien: ERC (1., 3.-4.), Bildu (2.) und BNG (5.); PNV (1.) und CC (2.); Polen: PL2050 (1., 3., 5. etc.), KP (2., 4., 6. etc.); Niederlande: GL (1., 3., 5. etc.) und PvdA (2., 4., 6. etc.); Ungarn: Fidesz (1.-6., ab 8.) und KDNP (7.); Slowakei: PS (1.) und D (2.). In Tschechien treten ODS, TOP09 und KDU-ČSL zur Europawahl mit einer gemeinsamen Liste an, werden in nationalen Umfragen jedoch getrennt ausgewiesen Die Sitzprojektion weist deshalb jeder der drei Parteien die Sitzzahl zu, die sie einzeln erreichen würde, lässt jedoch die nationale Sperrklausel für sie außer Acht. In Spanien wird für die Mitglieder des Parteienbündnisses Sumar angenommen, dass sie sich zu zwei Dritteln der Linksfraktion, zu einem Drittel der Fraktion Grüne/EFA anschließen.
In Frankreich hatten sich für die nationale Parlamentswahl 2022 mehrere Mitte-links-Parteien (LFI, PS, EELV, PCF) zu dem Wahlbündnis NUPES zusammengeschlossen, das teilweise auch in späteren Umfragen noch vorkommt. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass dieses Bündnis auch bei der Europawahl in dieser Form Bestand hat. In der Projektion werden deshalb die Umfragewerte des Bündnisses jeweils auf die einzelnen Parteien aufgeteilt, und zwar entsprechend dem Verhältnis der durchschnittlichen Umfragewerte der Parteien in den letzten Umfragen, die diese einzeln ausweisen.
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Da deutsche Umfrageinstitute für Kleinparteien jedoch in der Regel keine Werte ausweisen, wird in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 2 Sitze für PARTEI und FW, je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, Volt und Familienpartei). Nur falls eine Kleinpartei in aktuellen Umfragen einen besseren Wert erreicht als bei der letzten Europawahl, wird stattdessen dieser Umfragewert genutzt.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb stets mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf. Die Daten beziehen sich auf den letzten Tag der Durchführung; falls dieser nicht bekannt ist, auf den Tag der Veröffentlichung der Umfragen:
Deutschland: nationale Umfragen, 25.10.-4.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Europawahl-Umfragen, 12.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Italien: nationale Umfragen, 26.10.-3.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 22.10.-4.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 22.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, 22.-25.9.2023, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 24.10.-4.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 25.9.-9.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 25.9.-9.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnis der Europawahl, 26.5.2019.
Tschechien: nationale Umfragen, 29.9.-2.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 24.10.-2.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 13.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Portugal: nationale Umfragen, 23.-24.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 20.10.-2.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Österreich: nationale Umfragen, 30.10.-3.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Bulgarien: nationale Umfragen, 8.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Dänemark: nationale Umfragen, 5.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 30.9.2023, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 31.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 25.10.-3.11.2023, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 20.-25.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 21.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Lettland: nationale Umfragen, Oktober 2023, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 11.-19.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 18.-20.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnisse der ersten Runde der nationalen Präsidentschaftswahl, 5.2.2023, Quelle: Wikipedia.
Luxemburg: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 8.10.2023, Quelle: Wikipedia.
Malta: nationale Umfragen, 26.10.2023, Quelle: Wikipedia.
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