09 Juni 2025

Erinnerungspolitik und historischer Groll: Nawrockis Sieg bei der polnischen Präsidentschaftswahl lässt für die Zukunft Stillstand und Streit erwarten

Von Cordelia Buchanan Ponczek
Karel Nawrocki at a 2025 campaign event
„Polen zuerst“: Karel Nawrocki eifert Donald Trumps MAGA-Bewegung nach.

Es war ein knapper Sieg. Die Wahlbeteiligung war die höchste jemals in einer polnischen Präsidentschaftswahl seit dem Zusammenbruch des Kommunismus. Karol Nawrocki, ein relativer Außenseiter in der polnischen Politik, gewann die Wahl mit 50,89% der Stimmen, gegen 49,11% für Rafał Trzaskowski, den Bürgermeister von Warschau.

Nawrocki war der handverlesene Kandidat von Lech Kaczyński, dem Chef der europaskeptischen Partei PiS (EKR), die in der Zeit von 2015 bis 2023, als PiS zuletzt Regierung und Präsidentschaft gleichzeitig kontrolliert hat, die Rechtsstaatlichkeit in Polen unterminiert hat. Seit 2023 hat der bisherige Präsident Andrzej Duda (PiS/EKR) regelmäßig Gesetzgebungsinitiativen der aktuellen Regierung unter Premierminister Donald Tusk (KO/EVP) blockiert. Das Ziel von PiS war, seinen Nachfolger in dieselbe Position zu bringen. Der polnische Präsident hat einige politische Macht unter anderem als Repräsentant der polnischen Außenpolitik, als Oberbefehlshaber der Streitkräfte und als Veto-Akteur im Gesetzgebungsverfahren. Zudem kann er unter bestimmten Umständen beide Kammern des nationalen Parlaments auflösen.

Die Folgen von Nawrockis Wahlsieg mögen sich auf einen unüberwindlichen Stillstand beschränken, aber er hat das Potenzial, vorgezogene Parlamentswahlen auszulösen und Polen wieder in eine Herrschaft der Rechtsaußen-Politik zu stürzen. Zudem festigt er in Polen die erfolgreiche Wahlstrategie, mit übertriebenen Behauptungen Kapital aus der nationalen Souveränität zu schlagen, historische Kränkungen zu instrumentalisieren und eine kräftige Dosis Populismus ins Spiel zu bringen – ein Ansatz, der letztlich die Saat der politischen Polarisierung ausbringt. Auch auf Polens internationale Beziehungen wird sich das Wahlergebnis stark auswirken, insbesondere gegenüber der EU, den USA, Deutschland und der Ukraine.

Wie wir hierher kamen

Einige Worte über Nawrocki: Er ist ein Historiker aus Gdańsk, mit einer Schwäche für das Amateurboxen. Während seines gesamten Wahlkampfes kultivierte er ein Macho-Image durch Auftritte im Boxring und auf dem Schießstand. Er hat am Zweiter-Weltkrieg-Museum und am Institut für Nationales Gedenken – Kommission zur Strafverfolgung von Verbrechen gegen das Polnische Volk (Instytut Pamięci Narodowej – Komisja Ścigania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu, kurz IPN) gearbeitet, dessen Aufgabe darin besteht, durch Nazi-Deutschland und das kommunistische Regime in Polen begangene Verbrechen aufzuarbeiten. Erinnerungspolitik ist wichtig in Polen, und Nawrockis Wahl zeigt, dass sie und die durch sie kanalisierten nationalen Ressentiments nicht so schnell verschwinden werden.

Nawrocki machte sich die Unzufriedenheit unter polnischen Landbewohner:innen zunutze, die er strategisch als seine Zielgruppe identifizierte. Zudem gelang es ihm, sich von früheren Fehltritten der PiS zu distanzieren, indem er sich selbst als Außenseiter, als Mann des Volkes präsentierte und seinen Gegenkandidaten als ein Mitglied der urbanen Eliten, abgekoppelt von den Sorgen und Nöten der echten, bodenständigen Pol:innen. Es war ein rechtspopulistisches Drehbuch, das schon in vielen anderen Wahlen weltweit funktioniert hat – man denke nur an die US-Präsidentschaftswahl 2024. Die Strategie hat sich wieder und wieder als erfolgreich erwiesen, und sie funktionierte auch hier.

Werben um die Stimmen der Rechtsextremen

Nach der ersten Runde warben beide Kandidaten um die Stimmen der übrigen Kandidat:innen, insbesondere Sławomir Mentzen (Konfederacja/ESN), der für eine noch weiter rechtsstehende Partei als die PiS angetreten war und in der ersten Runde rund 3 Millionen Stimmen (15%) gewonnen hatte. Trzaskowski appellierte an die unternehmerischen Instinkte der Mentzen-Wähler:innen mit dem Versprechen, Bürokratie abzubauen. Nawrocki imitierte Mentzens nationalistische Rhetorik gegen die Ukraine und bekräftigte seine Vorliebe für Erinnerungspolitik sowie seine Unterstützung für traditionelle Familienwerte und Waffen. Zusätzlich versuchte er auch, die Anhänger:innen des äußerst umstrittenen rechtsradikalen Kandidaten Grzegorz Braun (KKP/–) an Bord zu holen.

Für Nawrocki ging es bei der Wahl um alles: Ähnlich wie US-Präsident Donald Trump bei der Wahl 2024 hätte er sich im Fall einer Niederlage rechtlichen Problemen aufgrund von Betrugsvorwürfen stellen müssen. Doch ebenfalls ähnlich wie Trump gelang es Nawrocki, diese Vorwürfe zu einem Nutzen zu wenden und in den Köpfen der polnischen Wähler:innen Zweifel zu säen, dass die Behauptungen übertrieben und politisch motiviert seien; PiS beschuldigte die KO-Regierung und die „liberalen Medien“, die Skandale erfunden zu haben, um Nawrockis Kandidatur zum Scheitern zu bringen. Jetzt, nach seinem Sieg, scheint es fraglich, ob irgendeine der Anschuldigungen weiterverfolgt wird.

Eine zerbrechliche Regierungskoalition der Mitte

Auch für Trzaskowski, der bereits bei der Präsidentschaftswahl 2020 knapp gegen Duda verloren hatte, stand viel auf dem Spiel. Was ihn persönlich betrifft, ist es unwahrscheinlich, dass KO noch ein drittes Mal seine Kandidatur unterstützen wird. Und für die polnische Politik insgesamt bedeutet seine Niederlage ebenfalls ein Debakel. Nachdem bei der polnischen Parlamentswahl 2023 die KO-geführte Koalition einen Sieg errungen hatte, bestand Hoffnung, dass ein Präsident der politischen Mitte – Trzaskowski – die Regierung endlich in die Lage versetzen würde, den polnischen Wähler:innen Ergebnisse zu liefern. Bis jetzt hatte Präsident Duda die meisten Initiativen der Koalition blockieren oder mit einem Veto belegen können.

Die Kontrolle der PiS über das Präsidentenamt ist jedoch nicht Tusks einzige Sorge. Seine Regierung wollte einen zentristischen Kurs verfolgen, doch in der Praxis machte sich dies vor allem als Unentschlossenheit bemerkbar. Niemand weiß so recht, wofür die Regierung eigentlich genau steht oder was sie zu erreichen versucht. Die Koalition ist zerbrechlich, von Spaltungen und Meinungsverschiedenheiten geplagt, und wird nur durch die gemeinsame Abneigung der Parteien gegenüber der PiS zusammengehalten, nicht durch eine gemeinsame Vision für Polen. Der Schlachtruf „Wir wollten Dinge erreichen, aber Präsident Duda hat uns daran gehindert!“ klingt nicht sehr überzeugend. Stattdessen sehen die polnischen Wähler:innen achtzehn Monate nach dem Regiernugswechsel wenig Fortschritt.

Nawrocki ist bereit, jedes Momentum zu verhindern

Angesichts dieser unhaltbaren Situation gerät die Position von Premierminister Tusk ins Wanken. Während er früher niemals einen falschen Tritt setzte, gibt es nun Anzeichen dafür, dass er sich zu einer politischen Belastung entwickelt. Selbst seine Wahlkampfhilfe für Trzaskowski könnte man im Nachhinein als strategischen Fehler werten. Um die Kontrolle wiederzuerlangen, hat Tusk im Parlament eine Vertrauensfrage gestellt, über die am kommenden Mittwoch abgestimmt wird. Doch selbst wenn er daraus als Sieger hervorgehen sollte, hat seine Koalition nun ein Verfallsdatum. Wenn sie nicht in der Lage ist, ihre Versprechen einzuhalten und echte Ergebnisse zu erzielen, werden die polnischen Wähler:innen die Geduld verlieren.

Das Risiko vorgezogener Parlamentswahlen ist hoch, und eine zweite Amtszeit im Jahr 2027 zunehmend unwahrscheinlich. Zu denken geben dürfte einigen Koalitionspartnern allerdings, dass sie bei Neuwahlen an der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament scheitern könnten. Vielleicht könnte es für sie deshalb besser sein, zu warten und Zeit zu gewinnen.

Nawrockis Sieg ist jedenfalls ein durchschlagender Erfolg für die rechtsgerichtete PiS und eine bittere Niederlage für die Koalition von Premierminister Tusk. Tatsächlich haben die drei Rechtsaußenkandidaten, Nawrocki, Mentzen und der antisemitische Extremist Braun, zusammen in der ersten Rund 51% der Stimmen geholt. Nawrocki rief die Präsidentschaftswahl zum Referendum über die Tusk-Regierung aus. Er wird sich nun mit Sicherheit ermächtigt fühlen, jegliches Vorwärtsmomentum der KO-Regierung zu verhindern und alle Initiativen zum Scheitern zu bringen. Jegliche Hoffnung auf eine umfassende Justizreform, eine Aufhebung des Abtreibungsverbots oder die Förderung von LGBTQ+-Rechten ist erst einmal zunichte: Nawrocki kann einfach sein Veto einlegen oder sie an das von der PiS eingesetzte konservative Verfassungsgericht weiterleiten.

Außenpolitische Implikationen

Das Wahlergebnis wirkt sich auch auf Polens bilaterale Beziehungen und seine Position in der Europäischen Union aus. Duda folgte der PiS-Parteilinie in vielen, aber nicht allen Punkten. In dieser Hinsicht bedeutet Nawrocki eine Veränderung: Er hat sich bereit gezeigt, durchweg als ausführendes Organ für die Politik der PiS zu dienen. Seine Äußerungen im Wahlkampf lassen darauf schließen, dass er deutlich EU- und insbesondere Ukraine-feindlicher ist als frühere Präsidenten, einschließlich Duda. Nawrockis Fokus liegt auf der Souveränität Polens gegenüber externen Akteuren, einschließlich der EU, und er will Polens Stärke demonstrieren.

Für externe Beobachter:innen besteht eine der wichtigsten Folgen in der Wahrnehmung und den Erwartungen an Polen: Mit einem Sieg Trzaskowskis hätte Polen mit der PiS-Periode abgeschlossen und ein neues Kapitel aufgeschlagen. Jetzt aber fühlt es sich an, als ob das Pendel nach rechts zurückschlägt, und womöglich noch weiter als zuvor.

EU: Gegen die „immer engere Union“

Die PiS ist mit Stolz europaskeptisch, und Nawrocki bildet keine Ausnahme. Tusks Regierung hat daran gearbeitet hat, die Wogen in den Beziehungen mit der Europäischen Union zu glätten, zumal Polen gerade auch seine EU-Ratspräsidentschaft abschließt. Nawrocki hingegen wird wohl die meisten dieser Bemühungen wieder zunichte machen.

Tatsächlich läuft Polen nun Gefahr, Gelder aus dem Corona-Wiederaufbaufonds zu verlieren: Nachdem die Regierung Tusk Reformen eingeleitet hatte, um etwa die Disziplinarmaßnahmen gegen Richter:innen einzustellen und von der PiS-Regierung unrechtmäßig entfernte Richter:innen wieder in ihre Ämter einzusetzen, hatte die EU die für Polen vorgesehenen Gelder freigegeben. Nawrocki hat jedoch angedeutet, dass er diese Reformen stoppen und Dudas Veto aufrechterhalten wird. Die EU könnte deshalb möglicherweise beschließen, weitere Auszahlungen einzufrieren, wenn sie der Meinung ist, dass Polen die Reformen zur Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit nicht zum Abschluss bringen wird.

Nawrocki wird einige wichtige Ernennungen vornehmen können, etwa von Richter:innen. Er wird auch die Nachfolger:in des polnischen Zentralbankpräsidenten Adam Glapiński ernennen, dessen Amtszeit 2028 endet. Jede Ernennung erfordert die Zustimmung des Sejm, doch angesichts der derzeitigen Entwicklung der polnischen Politik ist es gut möglich, dass Nawrocki bald eine willfährige Kammer hat, die jede Kandidat:in absegnet. Das würde bedeuten, dass die euroskeptische Linie der polnischen Zentralbank um mindestens weitere sechs Jahre verlängert wird. Tatsächlich war einer von Nawrockis Wahlkampfslogans, dass eine Stimme für ihn eine Stimme für den Złoty sei – ein weiteres Hervorheben der (in diesem Fall währungspolitischen) nationalen Souveränität.

Unterdessen befindet sich die Europäische Kommission in einer schwierigen Position mit dem Artikel-7-Verfahren, das sie 2019 wegen der Rechtsstaatsverletzungen der damaligen PiS-Regierung gegen Polen eröffnet hatte. Nachdem die KO die Wahl gewonnen und eine Regierung gebildet hatte, ließ die Kommission dieses Verfahren 2024 fallen, obwohl es noch zu keinen substanziellen Verbesserungen im polnischen Justizsystem gekommen war. Da Nawrocki jetzt jede Reform mit einem Veto belegen hann, wird es solche Verbesserungen auch in der Zukunft kaum geben. Jetzt bei einem unveränderten Status quo ein neues Artikel-7-Verfahren einzuleiten, wäre jedoch politisch und prozedural fragwürdig.

Es ist nur wenige Wochen her, dass der Economist einen Artikel über Polens wirtschaftliche Stärke veröffentlichte – eine der leistungsfähigsten Volkswirtschaften in Europa. Die Ironie besteht darin, dass viel von Polens Wachstum auf der finanziellen Unterstützung durch die EU und auf Polens zuverlässigstem Handelspartner Deutschland beruht. Mit beiden will Nawrocki sich nun anlegen.

USA: Eine Blaupause zur Nachahmung

Trotz Uneinigkeit über die Innenpolitik und das Verhältnis zur EU war die polnische Außenpolitik in den vergangenen Jahren von einer überraschenden Übereinstimmung der beiden wichtigsten Parteien in einigen zentralen außenpolitischen Fragen geprägt, etwa der militärischen Aufrüstung und der starken transatlantischen Beziehung. Doch unter der Trump-Regierung hat es angesichts der EU-feindlichen Haltung Trumps in Bezug auf Zölle und Militärausgaben zuweilen den Anschein, als würden sich gute Beziehungen Polens zu den USA und zur EU gegenseitig ausschließen.

Nawrocki lässt keinen Zweifel daran, welchen davon er selbst den Vorrang gibt. Dies ist teilweise nachvollziehbar. Polen ist mit einer existenziellen Bedrohung durch Russland konfrontiert. Kurzfristig ist eine sinnvolle territoriale Verteidigung am ehesten in Zusammenarbeit mit den USA und durch fortgesetzte Unterstützung der USA in der NATO möglich. Hingegen scheint die EU – und selbst die Koalition der Willigen – im Moment nicht die Kraft zu haben, Polen in einem hypothetischen kinetischen Konflikt zu verteidigen. Polen ist stolz darauf, dass die Trump-Regierung und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Polen im Vergleich zu anderen europäischen NATO-Mitgliedern als Musterbeispiel für exzellente Verteidigungsausgaben hervorgehoben haben.

Nawrocki ist mit den Vereinigten Staaten von Donald Trump eng verbandelt. Die beiden Männer trafen sich im Mai 2025 im Weißen Haus, als Nawrocki dort anlässlich des National Day of Prayer zu Besuch war. Trump gab Nawrocki ein Zeichen der Unterstützung und ermunterte ihn angeblich mit den Worten: „You will win.“ Auch der MAGA-Bewegung eifert Nawrocki nach: „MPGA“ klingt zwar nicht ganz so gut wie „MAGA“, aber Nawrocki war mehr als glücklich, Trumps „America First“ in „Polen zuerst“ zu übersetzen „Po pierwsze Polska; po pierwsze Polacy“.

Nur eine Woche vor der zweiten Runde der polnischen Wahl organisierte das Conservative Political Action Committee (CPAC) eine Großveranstaltung in Polen – zum ersten Mal überhaupt und als Ergänzung zu CPAC Hungary. Bei jener polnischen CPAC, die in Rzeszow nahe der ukrainischen Grenze stattfand, traf Nawrocki Kristi Noem, Trumps Heimatschutzministerin, die ebenfalls die Pol:innen zu einer Wahl Nawrockis aufrief.

Nawrockis Nachahmung Trumps steht allerdings im Gegensatz zur öffentlichen Meinung in Polen. Laut einer Umfrage vom März 2025 hielten 46 % der polnischen Befragten Trumps Handeln für schlecht für Polen; nur 29 % sahen sein Handeln als positiv an.

Deutschland: Reparationsforderungen und Zwietracht

Neben den Vereinigten Staaten ist Deutschland einer der wichtigsten außenpolitischen Partner Polens. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Polens, das dabei einen erheblichen Überschuss erzielt. Im Jahr 2024 entfielen auf Deutschland etwa 19,5 % der gesamten polnischen Importe – im Wert von etwa 74 Milliarden Dollar. Im selben Jahr beliefen sich die polnischen Exporte nach Deutschland auf etwa 102,93 Milliarden Dollar, etwa 27,3 % der gesamten polnischen Exporte des Jahres. (Für Deutschland ist Polen sowohl bei den Aus- als auch bei den Einfuhren der viertwichtigste Partner.)

Dennoch hat Polen, und insbesondere die PiS, eine komplizierte Beziehung zu Deutschland, die geprägt ist von historischen Erinnerungen und Groll. Das offizielle PiS-Wahlprogramm beschimpfte Deutschland und versuchte, „pro-deutsche“ oder „in deutschem Besitz befindliche“ Medien in Polen zu diskreditieren. Selbst Politiker:innen, die nicht der PiS angehören, finden es oft schwierig, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Anerkennung der realen Bedeutung der Beziehungen und dem Wunsch, politischen Anfeindungen aus dem Weg zu gehen. So ist auch Premierminister Tusk immer wieder bemüht, seine freundschaftlichen Beziehungen zur Regierung in Berlin herunterzuspielen – PiS-Chef Kaczyński hat Tusk wiederholt als „deutschen Agenten“ bezeichnet, um ihn zu diskreditieren.

In diesem Sinne folgt Nawrocki der deutschlandfeindlichen Parteilinie der PiS. Zum Teil ist dies auch auf seine Arbeit zum historischen Gedenken und zur Forderung nach Reparationen zurückzuführen. Nawrocki hat öffentlich verlangt, dass Deutschland Polen 6,2 Billionen Złoty (etwa 1,3 Billionen Euro) an Reparationen für die Zerstörungen und Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs zahlen solle. Diese Zahl basiert auf einem 2022 von dem PiS-Abgeordneten Arkadiusz Mularczyk erstellten „Bericht über die von Polen infolge der deutschen Aggression und Besatzung 1939-1945 erlittenen Verluste“. Zudem deutete Nawrocki an, dass er in verschiedenen anderen Fragen die Konfrontation mit der deutschen Regierung suchen werde. Angesichts der Unruhe im transatlantischen Bündnis sind solche internen Konfrontationen zwischen EU- und europäischen NATO-Mitgliedern besorgniserregend.

Ukraine: Anfeindungen über historische Kränkungen

Am bemerkenswertesten ist Nawrockis Anti-Ukraine-Haltung. Im Vorfeld der Wahl beschuldigte PiS die Ukraine, sich in die polnischen Wahlen einzumischen, eine Behauptung, der Nawrocki nicht widersprach. Zudem hat Nawrocki historische Kriegsverbrechen in Wolyn thematisiert und als Argument angeführt, um den Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO abzulehnen: Das Land habe keinen Platz in diesen Organisationen, solange es seine Geschichte nicht aufarbeite. Schließlich hat Nawrocki auch eine von Mentzen vorgelegte Liste mit acht Forderungen unterzeichnet, die unter anderem das Versprechen enthält, kein Gesetz zur Ratifikation der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu unterzeichnen, und er ging auf Brauns Aufruf ein, die „Ukrainisierung“ Polens zu unterbinden.

Eine solche anti-ukrainische Haltung ist neu für einen polnischen Mainstream-Politiker, insbesondere für einen von der PiS. Zuvor unterstützte die PiS-Partei eine beschleunigte Mitgliedschaft der Ukraine in der EU und der NATO. Dies änderte sich im Vorfeld der Parlamentswahlen 2023: Unter dem Druck der Konfederacja auf der rechten Flanke begann die PiS, sich stärker auf Ukraine-kritische Narrative einzulassen und politische Maßnahmen wie die Beschränkung von Agrarimporten aus der Ukraine umzusetzen, um die polnische Landbevölkerung zu erreichen. Nawrockis Haltung geht jedoch noch einen Schritt weiter und liegt eher auf einer Linie mit der ungarischen Regierung. Anders als andere seiner europäischen Rechtsaußen-Kollegen, etwa Robert Fico (SMER/–) aus der Slowakei oder Viktor Orbán (Fidesz/P) aus Ungarn, steht Nawrocki allerdings weiterhin zur Militärhilfe für die Ukraine.

In der polnischen Bevölkerung sinkt die Unterstützung für die Ukraine. Viele Pol:innen sind frustriert mit dem Zustrom an Migrant:innen, Luxus-SUVs mit ukrainischen Kennzeichen, die den Verkehr verstopfen und durch ihre Straßen rasen, sowie über landwirtschaftliche Probleme. Nawrocki hat sich diese Frustration, vor allem unter der Landbevölkerung, erfolgreich zunutze gemacht und sich an rechtsextremen Strategien orientiert, angesichts der wachsenden polnischen Besorgnis über Migration und Lebenshaltungskosten Ängste zu schüren.

Was wird die Zukunft bringen?

Die gute Nachricht ist, dass es Nawrocki trotz allem schwer fallen wird, seine radikale außenpolitische Agenda durchzusetzen. So wie Nawrocki versuchen wird, die Regierung zu blockieren, wird umgekehrt auch die Regierung alles tun, um mit ihrer Parlamentsmehrheit den Einfluss des Präsidenten zu vermindern und die außenpolitischen Beziehungen im Bereich des Normalen zu halten. Zudem könnte es auch sein, dass Nawrocki jetzt, nach dem Ende des Wahlkampfs, seine Wortwahl und seine Forderungen etwas zurückfährt. Doch die neue Rhetorik, die er in die polnische Politik gebracht hat, bleibt relevant.

Innenpolitisch scheint ein sicheres Verhängnis bevorzustehen. Präsident Nawrocki wird bis mindestens 2030 im Amt sein. Die nächsten Parlamentswahlen stehen turnusmäßig 2027 an, aber vorgezogene Wahlen scheinen immer wahrscheinlicher. Das Bild einer wiederauferstandenen PiS und der gestärkten rechtsextremen Konfederacja drohen am Horizont und könnten weiteres Ungemach bringen, wenn durch sie noch radikalere Stimmen ermutigt werden. Die Pol:innen wollen einen Wandel sehen, aber das Wechselspiel aus schwachen Botschaften einer scheinbar ineffektiven und zum Stillstand gekommenen Linken und einer revanchistischen Rechten, die stolz darauf ist, zu blockieren und zu behindern, anstatt zu führen, könnte den polnischen Rechtsstaat in eine weitere Talfahrt stürzen.

Man hatte bei dieser Wahl das Gefühl, dass die Pol:innen nicht für etwas stimmten, was sie wollten, sondern eher gegen das, was sie nicht wollten. Wie mir jemand bei einem Abendessen in Warschau am Samstag vor der Wahl sagte, profitieren die Rechtsextremen immer davon, wenn Hass und Ablehnung die Wahlbeteiligung bestimmt. Für einen kurzen Moment am Sonntagabend schien es mir, dass diese Einschätzung ein Irrtum sein könnte. Doch der Montagmorgen brachte andere Nachrichten.


Übersetzung: Manuel Müller.
Bilder: Karel Nawrocki: Aawiosnaa [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons; Porträt Cordelia Buchanan Ponczek: Finnish Institute of International Affairs [alle Rechte vorbehalten].

Memory Politics and Historical Grievances: Nawrocki’s Presidency Win Portends Gridlock and Animosity Ahead

By Cordelia Buchanan Ponczek
Karel Nawrocki at a 2025 campaign event
“Poland First”: Karel Nawrocki aims to emulate Donald Trump’s MAGA movement.

It was a narrow victory. The turnout was the highest ever in any Polish presidential election since the collapse of communism. Karol Nawrocki, a relative outsider to Polish politics, won Poland’s presidential election with 50.89% of the votes to the 49.11% for Rafał Trzaskowski, the mayor of Warsaw.

Nawrocki was hand-picked by Lech Kaczyński, the leader of the Euroskeptic PiS party (ECR), which has been eroding the rule of law in Poland through the previous PiS government-presidential alliance from 2015 to 2023. Since 2023, outgoing President Andrzej Duda (PiS/ECR) has regularly blocked legislation and policy initiatives of the current government led by Prime Minister Donald Tusk (KO/EPP): PiS was looking for its new stand-in to serve the same position. The Polish president has some authority, including representation of Polish foreign policy, acting as commander-in-chief of the armed forces, and vetoing legislation. He can also dissolve the houses of parliament in certain cases.

The result of Nawrocki’s victory may be contained to insurmountable gridlock, but it has the potential to trigger early parliamentary elections and to throw Poland back into a reign of rightwing politics. It also consolidates the winning electoral strategy in Poland of capitalizing on national sovereignty with exaggerated claims, instrumentalizing historical grievances, and inserting a solid dose of populism—an approach that ultimately sows the seeds of political polarization. The electoral outcome also carries heavy implications for Poland’s international relationships, notably with the EU, the US, Germany, and Ukraine.

How we got here

A few lines about Nawrocki: He is a historian, from Gdańsk, with a penchant for amateur boxing. Indeed, he cultivated this macho bravado image throughout his campaign through posts in the boxing ring and shooting range. He worked at the World War II Museum and the Institute of National Remembrance – Commission for the Prosecution of Crimes against the Polish Nation (Instytut Pamięci Narodowej – Komisja Ścigania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu, or IPN), which has the task of investigating and bringing justice to the crimes committed by Nazi Germany and by Communist authorities in Poland. Memory politics are important in Poland, and Nawrocki’s election shows that they—and the national grievances channeled through them—are here to stay.

Nawrocki leveraged the discontent among rural Poles and appealed strategically to the countryside. He was also able to distance himself from PiS’s missteps—casting himself as an outsider, one of the people, and his opponent as a member of the urban elite, disconnected from frustrations and needs of real, salt-of-the-earth Poles. It was a right-wing populist playbook that has worked well in many other elections worldwide—the 2024 US presidential election comes to mind. Time and time again, the strategy has proved itself. And it worked well here, too.

Vying for the far-right vote

After the first round, both candidates tried to vie for the votes of the other party candidates, in particular Sławomir Mentzen (Konfederacja/ESN), who represented a party even further to the right than PiS, and had received around 3 million votes (15%) in the first round of voting. Trzaskowski appealed to the business instincts of the Mentzen voters, with promises of cutting regulatory red tape. Nawrocki parroted Mentzen’s nationalist rhetoric against Ukraine and doubled down on his edge on memory politics and his support for traditional family values and guns. He also looked to bring onboard supporters of the extremely controversial radical right candidate Grzegorz Braun (KKP/–).

It was do-or-die for Nawrocki who, similar to US President Donald Trump in the 2024 US election, would have been facing legal troubles due to allegations of fraud had he lost. Also like Trump, Nawrocki was able to successfully spin these accusations to his benefit and sow doubt in the minds of Polish voters that the claims were exaggerated and politically motivated; PiS accused the KO government and “liberal media” of fabricating the scandals to try to derail Nawrocki’s bid. Now that he has won, the follow-through on any allegations has been thrown into question.

A fragile centrist government coalition

The stakes were high for Trzaskowski, too, who had already narrowly lost to Duda in 2020. For Trzaszkowski personally, it is unlikely KO will back his candidacy for a third time. For politics, it also spells disaster. After the KO-led coalition managed to secure a victory in the 2023 Polish parliamentary election, the hope was that a centrist president—Trzaskowski—could finally enable the coalition to deliver outcomes to Polish voters. So far, outgoing Polish President Duda has been able to block or veto most of the initiatives of the coalition.

Tusk’s troubles go beyond the PiS control of the presidency. The government has focused on being centrist, but this has translated as indecisiveness: no one is sure what exactly the government stands for or is trying to accomplish. The coalition is fragile, fraught with divisions and disagreements, and held together only by the parties’ joint dislike for PiS rather than any unified vision for Poland. The battle cry “we tried to get stuff done but President Duda stopped us” lacks the ring of conviction. Instead, Polish voters see eighteen months and little progress.

Nawrocki is primed to prevent any forward momentum

With this untenable situation, Prime Minister Tusk’s position is beginning to falter. Previously unable to put a foot wrong, there are hints he is becoming a political liability, and even his campaigning for Trzaskowski might be seen in hindsight as a strategic error. In a bid to reassert control, Tusk has called a confidence vote, which will take place this Wednesday. But even if he emerges victorious for now, there is an expiration date on how long the coalition can hold. If it remains unable to deliver on promises and bring real outcomes, Polish voters will lose patience. The risk of early parliamentary elections is high, and a second term in 2027 becomes implausible. Though one thing maybe giving some of the coalition partners a pause is that in new elections they might struggle to clear the 5% threshold to make it to the parliament. This means it might be better a better strategy to wait and buy time.

Nawrocki’s win is a resounding victory for the right-wing PiS and a sore defeat for the coalition of Prime Minister Donald Tusk. Indeed, the three right wing candidates, Nawrocki, Mentzen and Braun (an antisemitic extremist) together received 51% of the vote in the first round. Nawrocki touted the presidential election as a referendum of Tusk’s government. Certainly, Nawrocki will feel empowered to prevent any forward momentum of the KO government and will derail any initiatives. Any hopes of meaningful judicial reform, an overturn of the abortion ban, or advancing LGBTQ+ rights are squashed: Nawrocki can simply veto any of them or pass them over to the PiS-established conservative Constitutional Court.

Foreign policy implications

The election result has implications for Poland’s bi-lateral relationships and its position within the European Union. Duda followed the PiS party line on many things, but not all things. Nawrocki is a departure from this: he has shown himself to be ready and willing to serve as the executive conduit for PiS’s policy. His comments on the campaign trail suggest he is significantly more anti-EU and, in particular, anti-Ukraine than previous presidents, including President Duda. Nawrocki is focused on Poland’s sovereignty against external actors, including the EU, and he wants to project Poland’s strength.

For onlookers, one of the biggest impacts is on the perceptions and expectations of Poland: with a Trzaskowski victory, Poland would have firmly turned a page after the PiS period. But now, it feels like a swing back to the right, and one that might be even more significant.

The EU: Rejecting “ever-closer union”

PiS is proudly Euroskeptic, and Nawrocki is no exception. While Tusk’s government has worked to smooth over relations with the European Union, especially as Poland is just finishing its EU Council Presidency, Nawrocki is likely to walk back most of those efforts.

Indeed, Poland is now at risk of losing the Covid recovery funding: the EU unlocked funds earmarked for Poland after Tusk government put reforms in process, such as discontinuing the disciplinary measures on judges and starting proceedings to reinstate judges who were unlawfully removed by the PiS government. Nawrocki has indicated that he will put breaks on these and continue Duda’s veto, which means that the EU could potentially decide to freeze further disbursements if it deems that Poland is not carrying out the reforms to restore the rule of law.

Nawrocki will be able to make key appointments, including judges. He will also appoint a successor to the President of the National Bank of Poland, Adam Glapiński, whose mandate ends in 2028. Any appointment requires the approval of the Sejm, but given the current trajectory of Polish politics, it is likely Nawrocki would have a compliant chamber to rubber-stamp any nominee. This would ensure that the Euroskeptic line of the Polish central bank is prolonged by at least another six years. Indeed, that was among Nawrocki’s campaign slogans—that vote for him is a vote for the złoty; again, an emphasis on monetary sovereignty.

Meanwhile, the European Commission finds itself in a difficult position now with the Art. 7 procedure that it had opened against Poland in 2019 because of the rule of law violations of the previous PiS government. In 2024, the Commission dropped these proceedings after KO won and formed a government, even though there had been no substantive improvements in the Polish justice system. With Nawrocki able to veto any reform, such improvements are now also unlikely to pass in the future. But as there has been no further change, triggering a new Art. 7 procedure would be politically and procedurally suspect.

Only weeks ago, the Economist ran an article on Poland’s economic might—one of the best performing in Europe. The irony is that much of Poland’s growth is based in EU fund support and its most reliable trading partner—Germany—both of which Nawrocki is prepared to antagonize.

The US: A blueprint to emulate

Despite issues over domestic governance and the relationship with the EU, one of the defining aspects of Polish foreign policy over the years has been surprising consistency between the two opposing parties on some major foreign policy issues, like military buildup and a strong Transatlantic relationship. During the Trump administration, given Trump’s antagonistic stance towards the EU on tariffs and military spending, it can feel as though Poland’s relationship with the US or EU is mutually exclusive. It is clear which one Nawrocki is going to prioritize. To a degree, this is understandable. Poland faces an existential threat from Russia. In the short term, meaningful territorial defense is most possible partnered with the US and through continued US support in NATO. For now, the EU—even the coalition of the willing—does not seem to have the strength to defend Poland in hypothetical kinetic conflict. It has been a point of pride for Poland that the Trump administration and US Secretary of Defense Pete Hegseth has held Poland up as a paragon of defense spending excellence when compared to other European NATO members.

Nawrocki is cozy with the United States of Donald Trump. The two men met at the White House in May 2025, when Nawrocki was visiting for the National Day of Prayer. Trump gave Nawrocki a sign of support and urged him on, reportingly saying “you will win”. Nawrocki also aims to emulate the MAGA movement: while “MPGA” doesn’t quite have the same ring as “MAGA”, Nawrocki was more than happy to adopt Trump’s “America First” to make “Poland First” and “Poles first”—“Po pierwsze Polska; po pierwsze Polacy”.

Just a week before the second round of the Polish elections, the Conservative Political Action Committee (CPAC) hosted their convention in Poland—for the first time ever, and complementing the one hosted in Hungary. It was at CPAC, in Rzeszow, close to the Ukrainian border, where Nawrocki met with Kristi Noem, Trump’s Secretary of Homeland Security, who also advocated for Poles to vote for Nawrocki.

Nawrocki’s emulation of Trump flies counter to Polish public opinion, though. Polling from March 2025 showed that 46% of Polish respondents believed that Trump’s actions were bad for Poland; 29% saw his actions as a positive thing.

Germany: Reparations and strife

Next to the United States, Germany is one of Poland’s most important foreign policy partners. Germany is Poland’s most significant trading partner, and it runs a significant surplus. In 2024, Germany accounted for approximately 19.5% of Poland’s total imports—valued at approximately $74 billion. In the same year, Polish exports to Germany totaled approximately $102.93 billion, accounting for about 27.3% of Poland’s total exports for the year. (For Germany, Poland is its fourth most important partner both for exports and imports.)

Yet, Poland, and PiS in particular, has a complicated relationship with Germany, grounded in historical memory and grievances. The official PiS platform has bashed Germany and tried to discredit “pro-German” or “German-owned” media in Poland. Even non-PiS politicians find it hard to strike a delicate balance between avoiding political liabilities while facing the reality of the importance of the relationship. Prime Minister Tusk has consistently tried to downplay his friendly relationship with the government in Berlin—PiS leader Kaczyński has repeatedly dubbed Tusk a “German agent” in an attempt to discredit him.

In that sense, Nawrocki stuck to the PiS party line on remaining antagonistic towards Germany, grounded in part with his work on historical memory and pursuing reparations. Nawrocki has publicly demanded that Germany pay Poland 6.2 trillion złoty (approximately €1.3 trillion) in reparations for the destruction and atrocities committed during World War II. This figure is based on the 2022 “Report on Losses Incurred by Poland as a Result of German Aggression and Occupation 1939–1945,” prepared by PiS lawmaker Arkadiusz Mularczyk. He also implied that he would go head-to-head with the German government over various issues. With the transatlantic alliance already in tumult, such internal confrontations between EU and European NATO members are worrisome.

Ukraine: Antagonism over historic grievances

Nawrocki’s anti-Ukraine stance is the most notable. In the leadup to the election, PiS accused Ukraine of interfering in Polish elections, something that Nawrocki did not counter. Nawrocki has raised historical crimes in Volyn and linked the crimes to disputing both Ukraine’s membership to the European Union and to NATO saying that the country has no place in either organization until the history is answered for. He also signed Mentzen’s list of eight demands, which included that he would not sign any law to ratify Ukraine’s NATO membership and he responded to Braun’s request to squash the “Ukrainization” of Poland.

Such an anti-Ukraine stance is new for a Polish mainstream politician, especially one from PiS. Previously, the PiS party supported fast-tracking Ukraine’s membership in the EU and NATO. This started to shift ahead of the 2023 parliamentary elections: facing pressure from Konfederacja on the right flank, PiS started pandering more to the Ukraine-critical narratives and implementing policy, such as the agricultural import restrictions from Ukraine, to reach rural Poles. Nevertheless, Nawrocki’s stance is a step further, and more in line with the government in Hungary. Still, unlike his other far-right European counterparts like Slovakia’s Robert Fico (SMER/–) or Hungary’s Viktor Orbán (Fidesz/P), Nawrocki does support continued military assistance to help Ukraine.

There is falling support for Ukrainians among Poles, who are frustrated with the influx of migrants, luxury SUVs with Ukrainian plates clogging up traffic and speeding through their streets, and agricultural issues. Nawrocki successfully tapped into that frustration, especially among rural Poles, and took notes from the far-right playbook, which stoked fears amid growing Polish concerns over migration and cost of living.

What does the future hold?

The upshot is that despite all this, at least on foreign policy, Nawrocki will face challenges to implement any radical foreign policy agenda: in the same way that Nawrocki will try to block the government, the government will try everything possible to reduce the impact of the president and keep relations normal through their legislative capacity. Nawrocki might also tone down his language and demands, now that he is no longer campaigning. But the rhetoric still matters.

The domestic side might spell certain doom: President Nawrocki is in office until at least 2030. Parliamentary elections are scheduled for 2027, but snap elections are increasingly likely. A resurrected PiS and the strength of the far-right Konfederacja loom in the distance and could bring further trouble if it emboldens ever-more radical voices. Poles want to see change, but the tradeoff between the weak messaging of a seemingly ineffective left, ground to a halt, and a revanchist right, which is proud to block and stymie, rather than lead, could put Poland into another rule-of-law tailspin.

There was a sense that Poles were not voting for what they wanted but rather against what they did not want. As someone pointed out to me over dinner in Warsaw on Saturday night before the election, when voter turnout is about hate and rejection, the far right always capitalizes. For a brief moment on Sunday night, I thought they might be wrong. But Monday morning brought other news.


Pictures: Karel Nawrocki: Aawiosnaa [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons; portrait Cordelia Buchanan Ponczek: Finnish Institute of International Affairs [all rights reserved].