GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 51 | 190 | 68 | 216 | 74 | 45 | 37 | 18 | – |
Aug. 17 | 57 | 24* | 149 | 108 | 196 | 42 | 29* | 44 | 12 | 17 |
Okt. 17 | 55 | 28 | 150 | 106 | 192 | 45 | 38* | 37 | 12 | 15 |
Auf
der anderen Seite erfuhr aber auch die EVP seit der letzten Europawahl
europaweit einen deutlichen Aderlass. Lässt man den Brexit-Effekt
außer Acht, verlor sie sogar stärker als jede andere Partei –
teils an die Liberalen, teils an Nationalkonservative und Rechte. In allen großen Mitgliedstaaten (Frankreich, Italien,
Spanien, Polen) büßten die Christdemokraten bei den letzten
Parlamentswahlen Sitze ein. Und auch die deutsche CDU/CSU konnte sich
bei der Bundestagswahl am 24. September zwar als stärkste Kraft
halten, war dabei aber gleichzeitig so schwach wie seit 1953 nicht
mehr.
Einbußen
für EVP
Das
unerwartet schlechte Ergebnis bei der Bundestagswahl schlägt sich
auch in der aktuellen Europawahl-Projektion nieder, bei der die EVP
nur noch auf 192 Sitze käme – vier weniger als bei der letzten
Projektion im August. Außer in Deutschland müssen die
Christdemokraten auch in Griechenland, Kroatien und Malta Einbußen
hinnehmen. In anderen Ländern gewinnen sie gegenüber August aber
auch Sitze hinzu: vor allem in Österreich, aber auch in Italien, Schweden
und Lettland.
Keine
großen Entwicklungen gibt es hingegen bei den europäischen
Sozialdemokraten. Auch diese blieben bei der deutschen Bundestagswahl
hinter den Erwartungen zurück. Außerdem verloren sie in den letzten
Wochen auch in Spanien in der Wählergunst und rutschten in Polen
wieder unter die nationale Fünf-Prozent-Hürde. In zahlreichen
kleineren Ländern (unter anderem Belgien, den Niederlanden,
Finnland, Kroatien, Slowenien und Malta) legen die Sozialdemokraten
hingegen zu, sodass die S&D-Fraktion im Europäischen Parlament
nun insgesamt 150 Sitze erreichen würde (+1).
Liberale profitieren von Katalonien-Krise
Weiterhin
auf hohem Niveau hält sich die liberale ALDE, wobei auch hier die
Entwicklung je nach Land etwas auseinander geht. Verluste erfahren
die Liberalen etwa in den Niederlanden, wo VVD und D66 gerade eine
langwierige
Regierungsbildung mit schwierigen Kompromissen abgeschlossen
haben. Auch in Finnland und Belgien, wo die Liberalen ebenfalls die
Regierung anführen, erlitten sie in den Umfragen zuletzt
Rückschläge.
Zulegen
kann hingegen die deutsche FDP, die bei der Bundestagswahl noch etwas
besser abschnitt als von den Umfragen erwartet. In Spanien
schließlich profitieren die Liberalen besonders von der
Katalonien-Krise:
Ihre dortige Mitgliedspartei Ciudadanos hat ihre Wurzeln selbst in
Barcelona, wo sie 2006 als eine Gegenbewegung zum katalanischen
Separatismus entstand. Heute sind die Ciudadanos im spanischen Parlament die Partei, die gegenüber den
Abspaltungsversuchen am kompromisslosesten auftritt – was bei der eigenen Wählerschaft
offenbar gut ankommt. (Dass der ALDE-Fraktion im Europäischen
Parlament gleichzeitig auch die separatistische katalanische
Regierungspartei PDeCAT angehört, gehört zu den kleinen Paradoxien
in der europäischen Parteienlandschaft.)
Was
macht Macron?
Die entscheidende Frage für die ALDE-Fraktion bleibt allerdings
weiterhin, ob sich ihr nach der Europawahl 2019 auch die französische Regierungspartei LREM um
Emmanuel Macron anschließen wird oder nicht. Trotz einiger politischer und programmatischer Übereinstimmungen vermeidet LREM bislang eine eindeutige Festlegung
und spielt
stattdessen mit dem Gedanken, eine eigene, ganz neue europäische
Partei zu gründen.
Wo die Mitglieder dieses „europäischen En Marche“ herkommen sollen,
ist allerdings ziemlich unklar. In der Projektion gehen wir deshalb
weiterhin davon aus, dass sich LREM letztlich der ALDE-Fraktion
anschließen wird. Insgesamt käme diese damit nun auf 106 Sitze (–2).
Grüne wieder in Fraktionsstärke
Auf der linken Seite des Parteienspektrums erfährt die europäische
Linksfraktion GUE/NGL gegenüber der August-Projektion leichte
Verluste. Der Höhenflug ihrer belgischen Mitgliedspartei
PTB scheint fürs Erste gebremst. Und auch in Spanien verlor Unidos Podemos
mit seiner differenzierten Haltung in der katalanischen Krise (UP
unterstützt als einzige Partei zwar die Durchführung des Referendums, aber auch einen Verbleib Kataloniens bei Spanien) an Zustimmung. In Deutschland
und Griechenland können sich die Linken jedoch auch etwas
verbessern, sodass sie insgesamt noch auf 55 Sitze kämen (–2).
Die
europäischen Grünen wiederum können nach langer Krise ein wenig
aufatmen: Sie übertrafen zuletzt nicht nur bei der deutschen
Bundestagswahl die Umfrageerwartungen, sondern legen auch in den
Niederlanden, Belgien und Ungarn zu. Ein Wermutstropfen ist
allerdings Österreich, wo die Grünen bei der gestrigen
Nationalratswahl voraussichtlich
an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert sind. Sollten sie bei der
Europawahl dasselbe Ergebnis erzielen, wären sie auch im
Europäischen Parlament nicht mehr vertreten.
Aber auch ohne ihre österreichischen Mitglieder kämen die europäischen
Grünen nun insgesamt auf 28 Sitze (+4) – und würden damit auch
wieder die Bedingungen erfüllen, die die
Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments für die Bildung einer
eigenständigen Fraktion aufstellt: mindestens 25 Abgeordnete aus
mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten.
Eine
neue Fraktion für die AfD
Zulegen können auch die Parteien rechts der EVP. Insbesondere die
nationalkonservative polnische Regierungspartei PiS hatte zuletzt
eine Reihe von sehr guten Umfragewerten, was ihrer EKR-Fraktion in
der Projektion Aufwind verschafft (45 Sitze / +3).
Auch in der zuletzt etwas schwächeren Rechtsaußen-Fraktion ENF gewinnen einige Parteien wieder an Zustimmung,
etwa die österreichische FPÖ und die tschechische SPD. Eine große
Veränderung ergibt sich hier allerdings in Bezug auf die deutsche
AfD: Diese war im Europäischen Parlament bislang mit zwei
Abgeordneten vertreten, von denen der eine, Marcus Pretzell, der
ENF-Fraktion angehörte, die andere, Beatrix von Storch, der
nationalpopulistischen EFDD. In der Projektion hier wurde die AfD
allerdings allein
der ENF zugerechnet, da es hier eine deutlichere inhaltliche
Zusammenarbeit gab.
Ende
September ist nun allerdings Pretzell zusammen mit der bisherigen
AfD-Parteichefin Frauke Petry aus der AfD ausgetreten, sodass von
Storch nun die letzte verbleibende Europaabgeordnete der Partei ist.
Wie ich hier vor einigen Tagen ausführlicher beschrieben habe, ist
nicht
ganz klar, was das langfristig für die Fraktionszugehörigkeit der
AfD im Europäischen Parlament bedeutet. Fürs Erste aber gehört
die AfD nun eindeutig zur EFDD, sodass sie in der Projektion ab jetzt
auch in deren Spalte erscheinen wird. Für die ENF ist das ein
deutlicher Verlust: Ohne die AfD käme sie nun nur noch auf 37 Sitze
(–7).
Kann
sich die EFDD noch retten?
Die
nationalpopulistische EFDD hingegen legt mit den AfD-Sitzen kräftig
zu und würde nun 38 Mandate erreichen (+9). Ob die Fraktion auch
nach der Europawahl 2019 weiter existieren wird, ist allerdings nach
wie vor unsicher. Denn auch mit der AfD würde sie derzeit nur
Mitgliedsparteien aus vier verschiedenen Ländern (Deutschland,
Italien, Schweden und Litauen) umfassen – drei weniger, als nach
der Geschäftsordnung für die Bildung einer eigenen Fraktion
notwendig sind.
Um
sich zu retten, müsste die EFDD nach der Europawahl also noch
weitere Mitglieder aus anderen Ländern anwerben. Die
wahrscheinlichsten Kandidaten dafür wären die Vertreter neu
gegründeter nationalpopulistischer Parteien, die 2019 zum ersten Mal
ins Europäische Parlament einziehen werden. In der Projektion
erscheinen diese neuen Parteien, die bislang keiner Fraktion
eindeutig zuzuordnen sind, in der Spalte „Weitere“.
Weitere
und fraktionslose Parteien
Die
Chance der EFDD besteht nun darin, dass unter diesen „weiteren
Parteien“ gleich mehrere sind, die durchaus programmatische
Überschneidungen zur EFDD aufweisen. Das betrifft insbesondere das
nationalpopulistische Forum voor Democratie (FvD) aus den
Niederlanden, aber auch die nationalkonservative EKRE aus Estland,
die rechtspopulistische Kʼ15
aus Polen oder Sme Rodina (SR) aus der Slowakei.
Ähnlich
wie nach
der Europawahl 2014 wird es letztlich wohl auch 2019 wieder einen
Wettlauf zwischen EFDD, EKR und ENF um die neuen rechtspopulistischen
Parteien geben. Ob die EFDD dabei so erfolgreich ist, dass sie noch
einmal eine eigene Fraktion bilden kann, steht derzeit in den
Sternen. In der aktuellen Projektion kommen die „weiteren Parteien“
– zu denen allerdings nicht nur Rechtspopulisten zählen, sondern
beispielsweise auch die niederländische Seniorenpartei 50plus oder
die rumänische Antikorruptionspartei USR – auf 15 Sitze (–2).
Keine
Veränderungen gibt es in der Projektion schließlich bei den
Fraktionslosen. Diese meist rechtsextremen Parteien, die mit keiner
anderen Gruppierung im Europäischen Parlament zusammenarbeiten,
kommen nach wie vor auf 12 Sitze (±0).
Die
Übersicht
Die folgende Tabelle schlüsselt die Projektion für die Sitzverteilung zwischen den Fraktionen im nächsten Europäischen Parlament nach nationalen Einzelparteien auf. Da es keine gesamteuropäischen Wahlumfragen gibt, basiert die Projektion auf aggregierten nationalen Umfragen und Wahlergebnissen aus allen Mitgliedstaaten. Die Werte für das Vereinigte Königreich werden zwar in der Tabelle angegeben, gehen jedoch nicht in die Gesamtsitzzahl ein.
Wie die Datengrundlage für die Länder im Einzelnen aussieht und nach
welchen Kriterien die nationalen Parteien den europäischen
Fraktionen zugeordnet wurden, ist im Kleingedruckten unter der
Tabelle erläutert. Mehr Informationen zu den europäischen Parteien
und zu den Fraktionen im Europäischen Parlament gibt es hier.
GUE/ NGL |
Grüne/ EFA |
S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
EP heute | 52 | 51 | 190 | 68 | 216 | 74 | 42 | 40 | 18 | – |
Aug. 17 | 57 | 24* | 149 | 108 | 196 | 42 | 29* | 44 | 12 | 17 |
Okt. 17 | 55 | 28 | 150 | 106 | 192 | 45 | 38* | 37 | 12 | 15 |
DE | 9 Linke 1 Tier |
9 Grüne 1 Piraten 1 ödp |
20 SPD | 10 FDP 1 FW |
30 Union | 1 Familie | 11 AfD | 1 Partei 1 NPD | ||
FR | 9 FI | 6 PS | 31 LREM | 19 LR | 9 FN | |||||
GB | 1 SF | 3 Greens 3 SNP 1 PC |
35 Lab 1 SDLP |
26 Cons | 2 UKIP | 1 DUP | ||||
IT | 22 PD | 12 FI 1 SVP |
22 M5S | 12 LN 4 FdI |
||||||
ES | 8 UP | 1 ERC 1 Comp 1 ICV |
13 PSOE | 11 Cʼs 1 PDeCAT |
18 PP | |||||
PL | 5 .N | 13 PO | 28 PiS | 5 Kʼ15 | ||||||
RO | 17 PSD | 2 ALDE | 10 PNL 1 UDMR |
2 USR | ||||||
NL | 2 SP 1 PvdD |
3 GL | 2 PvdA | 6 VVD 3 D66 |
3 CDA | 1 CU | 3 PVV | 1 FvD 1 50plus |
||
EL | 5 Syriza 1 LAE |
2 Pasok 1 Potami |
1 EK | 7 ND | 2 XA 2 KKE |
|||||
BE | 2 PTB | 2 Groen 1 Ecolo |
2 sp.a 2 PS |
1 OpenVLD 2 MR |
2 CD&V 1 cdH 1 CSP |
4 N-VA | 1 VB | |||
PT | 1 CDU 2 BE |
10 PS | 8 PSD-CDS | |||||||
CZ | 3 KSČM | 1 Piráti | 3 ČSSD | 7 ANO | 1 TOP09 2 KDU-ČSL |
2 ODS | 2 SPD | |||
HU | 1 LMP | 3 MSZP 1 DK |
12 Fidesz | 4 Jobbik | ||||||
SE | 2 V | 6 S | 3 C 1 L |
4 M | 4 SD | |||||
AT | 5 SPÖ | 1 Neos | 7 ÖVP | 5 FPÖ | ||||||
BG | 6 BSP | 1 DPS | 8 GERB | 2 OP | ||||||
DK | 1 FmEU | 4 S | 3 V 1 RV 1 LA |
3 DF | ||||||
FI | 1 Vas | 3 Vihr | 3 SDP | 2 Kesk | 3 Kok | 1 PS | ||||
SK | 4 SMER | 1 KDH 1 M-H |
1 OĽ-NOVA 2 SaS |
1 SNS | 2 ĽSNS | 1 SR | ||||
IE | 3 SF | 3 FF | 5 FG | |||||||
HR | 1 ŽZ | 4 SDP | 5 HDZ | 1 Most | ||||||
LT | 3 LVŽS | 2 LSDP | 1 LRLS | 3 TS-LKD | 1 LLRA | 1 TT | ||||
LV | 3 SDPS | 2 ZZS | 1 V | 1 NA | 1 JKP | |||||
SI | 1 Levica | 2 SD | 1 SMC | 3 SDS 1 NSi-SLS |
||||||
EE | 1 SDE | 2 KE 2 RE |
1 EKRE | |||||||
CY | 2 AKEL | 1 DIKO | 3 DISY | |||||||
LU | 1 LSAP | 1 DP | 4 CSV | |||||||
MT | 4 PL | 2 PN |
Verlauf
GUE/ NGL |
G/EFA | S&D | ALDE | EVP | EKR | EFDD | ENF | fʼlos | Weitere | |
16.10.2017 | 55 | 28 | 150 | 106 | 192 | 45 | 38 | 37 | 12 | 15 |
22.08.2017 | 57 | 24 | 149 | 108 | 196 | 42 | 29 | 44 | 12 | 17 |
27.06.2017 | 55 | 23 | 155 | 109 | 201 | 38 | 28 | 42 | 11 | 16 |
02.05.2017 | 46 | 28 | 170 | 82 | 198 | 35 | 27 | 59 | 12 | 21 |
mit GB | 47 | 35 | 186 | 88 | 198 | 68 | 36 | 59 | 13 | 21 |
06.03.2017 | 50 | 35 | 182 | 80 | 191 | 69 | 48 | 60 | 14 | 22 |
16.01.2017 | 48 | 40 | 180 | 82 | 191 | 63 | 48 | 68 | 14 | 17 |
14.11.2016 | 48 | 38 | 182 | 91 | 194 | 65 | 47 | 61 | 13 | 12 |
13.09.2016 | 47 | 38 | 181 | 91 | 189 | 62 | 53 | 63 | 14 | 13 |
26.07.2016 | 48 | 39 | 185 | 90 | 192 | 59 | 54 | 61 | 13 | 10 |
25.05.2016 | 55 | 40 | 174 | 85 | 187 | 63 | 51 | 70 | 14 | 12 |
05.04.2016 | 52 | 37 | 179 | 85 | 192 | 72 | 50 | 53 | 15 | 16 |
07.02.2016 | 51 | 34 | 183 | 82 | 196 | 70 | 51 | 55 | 12 | 17 |
14.12.2015 | 52 | 33 | 185 | 87 | 192 | 68 | 52 | 53 | 12 | 17 |
17.10.2015 | 51 | 33 | 193 | 75 | 204 | 66 | 51 | 54 | 12 | 12 |
21.08.2015 | 56 | 35 | 190 | 74 | 204 | 70 | 47 | 49 | 11 | 15 |
30.06.2015 | 61 | 34 | 188 | 73 | 205 | 69 | 43 | 47 | 11 | 20 |
03.05.2015 | 60 | 32 | 193 | 80 | 205 | 62 | 44 | 51 | 15 | 9 |
10.03.2015 | 60 | 31 | 196 | 77 | 216 | 60 | 43 | 49 | 12 | 7 |
12.01.2015 | 65 | 40 | 190 | 70 | 212 | 59 | 47 | 43 | 17 | 8 |
18.11.2014 | 60 | 42 | 195 | 69 | 212 | 59 | 47 | 43 | 16 | 8 |
23.09.2014 | 53 | 39 | 196 | 67 | 223 | 61 | 47 | 40 | 15 | 10 |
28.07.2014 | 56 | 47 | 191 | 75 | 215 | 66 | 44 | 40 | 13 | 4 |
EP 01.07.14 | 52 | 50 | 191 | 67 | 221 | 70 | 48 | 37 | 15 | – |
Die Zeile „EP 01.07.14“ kennzeichnet die Sitzverteilung zum 1. Juli 2014, dem Zeitpunkt der Konstituierung des Europäischen Parlaments nach der Europawahl im Mai 2014. Bis März 2017 sind die Werte der Sitzprojektion einschließlich dem Vereinigten Königreich angegeben, ab Mai 2017 ohne das Vereinigte Königreich. Die Zeile „mit GB“ kennzeichnet die Werte für Mai 2017 mit dem Vereinigten Königreich. Die Spalte für die ENF-Fraktion gibt bis Mai 2015 die Werte der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) bzw. der Bewegung für ein Europa der Nationen und Freiheiten (BENF) und ihr nahestehender Parteien an, die bis zur Fraktionsgründung im Juni 2015 fraktionslos waren.
Die vollen Namen der Fraktionen und der nationalen Einzelparteien erscheinen als Mouseover-Text, wenn der Mauszeiger eine kurze Zeit regungslos auf der Bezeichnung in der Tabelle gehalten wird. Bei den „weiteren“ Parteien ist zudem die ungefähre politische Ausrichtung angegeben, um ihre Bündnismöglichkeiten auf europäischer Ebene anzudeuten. Da die betreffenden Parteien allerdings oft erst vor kurzer Zeit gegründet wurden, befindet sich ihre Programmatik zum Teil noch im Fluss, sodass die Angabe lediglich zur groben Orientierung dienen kann.
Fraktionszuordnung
Für die Projektion werden Parteien, die
bereits im Europäischen Parlament vertreten sind, jeweils ihrer
derzeitigen Fraktion zugerechnet, es sei denn, sie haben
ausdrücklich ihren Entschluss zu einem Fraktionswechsel nach
der nächsten Wahl erklärt oder ein Fraktionswechsel erscheint aus
anderen Gründen sehr wahrscheinlich. Nationale Parteien, die derzeit
nicht im Europäischen Parlament vertreten sind, aber einer europäischen
Partei angehören oder ihr in der politischen Ausrichtung sehr nahe
stehen, werden der Fraktion der entsprechenden europäischen Partei
zugeordnet. In Fällen, bei denen sich die Mitglieder einer nationalen
Liste nach der Wahl voraussichtlich auf mehrere Fraktionen aufteilen
werden, wird jeweils die am plausibelsten scheinende Verteilung
zugrundegelegt. Parteien, die nicht im Parlament vertreten sind und bei
denen die Zuordnung zu einer bestimmten Fraktion unklar ist, werden als
„Weitere Parteien“ eingeordnet. Diese Zuordnungen folgen zum Teil
natürlich auch einer subjektiven Einschätzung der politischen Ausrichtung der Parteien.
Jeder Leserin und jedem Leser sei es deshalb selbst überlassen, sie
nach eigenen Kriterien zu korrigieren.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Für die Bildung einer eigenständigen Fraktion sind nach der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments mindestens 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Mit einem Asterisk (*) gekennzeichnete Gruppierungen würden diese Bedingungen nach der Projektion derzeit nicht erfüllen. Sie müssten deshalb gegebenenfalls nach der Europawahl zusätzliche Abgeordnete (z. B. aus der Spalte „Weitere“) für sich gewinnen, um sich als Fraktion konstituieren zu können.
Datengrundlage
Soweit
verfügbar, wurde bei
der Sitzberechnung für jedes Land jeweils die
jüngste Umfrage zu den Wahlabsichten für das Europäische Parlament
herangezogen. In Ländern, wo es keine spezifischen
Europawahlumfragen gibt oder wo die letzte solche Umfrage mehr als
ein Jahr zurückliegt, wurde stattdessen die jüngste verfügbare
Umfrage für die Wahl zum nationalen Parlament verwendet. Wo mehr als
eine Umfrage erschienen ist, wurde der Durchschnitt aller Umfragen aus
den letzten zwei Wochen vor der jüngsten Umfrage berechnet. Für
Mitgliedstaaten,
für die sich überhaupt keine Umfragen finden lassen, wurde auf die
Ergebnisse der letzten nationalen Parlaments- oder Europawahl
zurückgegriffen.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion wurden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt. Insbesondere werden für Spanien folgende Listenverbindungen angenommen: Unidos Podemos, Compromís und ICV (mit Compromís auf dem 3., ICV auf dem 6. Listenplatz); PDeCAT, PNV und CC (mit PNV auf dem 2., CC auf dem 4. Listenplatz).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD).
In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 1.-14.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl (1. Runde), 11.6.2017.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 29.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Umfragen für Regionalwahl, 7.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Umfragen für Regionalwahl, 5.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: regionales Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 8.6.2017.
Italien: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 6.-14.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 7.-15.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, September 2017, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 5.-15.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 12.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 3.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 3.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 2.-10.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 20.-27.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 1.-12.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Österreich: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 15.10.2017 (Hochrechnung 20.54 Uhr), Quelle: Der Standard.
Bulgarien: nationale Umfragen, 22.6.2017, Quelle: Novinite.
Dänemark: nationale Umfragen, 28.9.-5.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 3.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 18.-20.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 22.9.-2.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 26.8.-6.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 28.9.2017, Quelle: Delfi.
Lettland: nationale Umfragen, September 2017, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 23.9.-6.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 10.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 22.5.2016.
Luxemburg: nationale Umfragen, 4.12.2016, Quelle: Electograph.
Malta: nationale Umfragen, 5.10.2017, Quelle: Malta Today.
In der Regel wurden die nationalen Umfragewerte der Parteien direkt auf die Gesamtzahl der Sitze des Landes umgerechnet. In Ländern, wo die Wahl in regionalen Wahlkreisen ohne Verhältnisausgleich erfolgt (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Irland), werden regionale Umfragedaten genutzt, soweit diese verfügbar sind. Wo dies nicht der Fall ist, wird die Sitzzahl für jeden Wahlkreis einzeln berechnet, dabei aber jeweils die nationalen Gesamt-Umfragewerte herangezogen. Nationale Sperrklauseln werden, soweit vorhanden, in der Projektion berücksichtigt.
In Belgien entsprechen die Wahlkreise bei der Europawahl den Sprachgemeinschaft, während Umfragen üblicherweise auf Ebene der Regionen durchgeführt werden. Für die Projektion wurden für die französischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Wallonien, für die niederländischsprachige Gemeinschaft die Umfragedaten aus Flandern genutzt. Für die deutschsprachige Gemeinschaft wird das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen.
In Ländern, in denen es üblich ist, dass Parteien zu Wahlen in Listenverbindungen antreten, werden der Projektion jeweils die am plausibelsten erscheinenden Listenverbindungen zugrunde gelegt. Insbesondere werden für Spanien folgende Listenverbindungen angenommen: Unidos Podemos, Compromís und ICV (mit Compromís auf dem 3., ICV auf dem 6. Listenplatz); PDeCAT, PNV und CC (mit PNV auf dem 2., CC auf dem 4. Listenplatz).
Da es in Deutschland bei der Europawahl keine Sperrklausel gibt, können Parteien bereits mit weniger als 1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Europäischen Parlament gewinnen. Mangels zuverlässiger Umfragedaten wird für diese Kleinparteien in der Projektion jeweils das Ergebnis der letzten Europawahl herangezogen (je 1 Sitz für Tierschutzpartei, ödp, Piraten, FW, Familienpartei, PARTEI und NPD).
In Großbritannien haben wegen der Unterschiede im Wahlrecht einige Parteien nur bei Europawahlen echte Chancen, Mandate zu gewinnen. In Umfragen zu nationalen Wahlen schneiden diese Parteien deshalb strukturell deutlich schlechter ab als bei der Europawahl. Dies gilt vor allem für UKIP und Greens. Um dies zu kompensieren, wird in der Projektion für die Greens stets das Ergebnis der Europawahl herangezogen (3 Sitze). Für UKIP und LibDem werden die aktuellen Umfragewerte für nationale Wahlen verwendet, aber für die Projektion mit dem Faktor 3 (UKIP) bzw. 1,33 (LibDem) multipliziert.
In Italien können Minderheitenparteien durch eine Sonderregelung auch mit nur recht wenigen Stimmen ins Parlament einziehen. In der Projektion wird die Südtiroler Volkspartei deshalb jeweils mit dem Ergebnis der letzten Europawahl (1 Sitz) geführt.
Die folgende Übersicht führt die Datengrundlage für die Mitgliedstaaten im Einzelnen auf:
Deutschland: nationale Umfragen, 1.-14.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Frankreich: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl (1. Runde), 11.6.2017.
Vereinigtes Königreich, England: nationale Umfragen, 29.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Wales: Umfragen für Regionalwahl, 7.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Schottland: Umfragen für Regionalwahl, 5.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Vereinigtes Königreich, Nordirland: regionales Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 8.6.2017.
Italien: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Spanien: nationale Umfragen, 6.-14.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Polen: nationale Umfragen, 7.-15.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Rumänien: nationale Umfragen, September 2017, Quelle: Wikipedia.
Niederlande: nationale Umfragen, 5.-15.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Griechenland: nationale Umfragen, 12.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, niederländischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Flandern) für die nationale Parlamentswahl, 3.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, französischsprachige Gemeinschaft: regionale Umfragen (Wallonien) für die nationale Parlamentswahl, 3.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Belgien, deutschsprachige Gemeinschaft: Ergebnisse der Europawahl, 25.5.2014.
Portugal: nationale Umfragen, 28.9.-11.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Tschechien: nationale Umfragen, 2.-10.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Ungarn: nationale Umfragen, 20.-27.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Schweden: nationale Umfragen, 1.-12.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Österreich: Ergebnisse der nationalen Parlamentswahl, 15.10.2017 (Hochrechnung 20.54 Uhr), Quelle: Der Standard.
Bulgarien: nationale Umfragen, 22.6.2017, Quelle: Novinite.
Dänemark: nationale Umfragen, 28.9.-5.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Finnland: nationale Umfragen, 3.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Slowakei: nationale Umfragen, 18.-20.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Irland: nationale Umfragen, 22.9.-2.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Kroatien: nationale Umfragen, 26.8.-6.9.2017, Quelle: Wikipedia.
Litauen: nationale Umfragen, 28.9.2017, Quelle: Delfi.
Lettland: nationale Umfragen, September 2017, Quelle: Wikipedia.
Slowenien: nationale Umfragen, 23.9.-6.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Estland: nationale Umfragen, 10.10.2017, Quelle: Wikipedia.
Zypern: Ergebnis der nationalen Parlamentswahl, 22.5.2016.
Luxemburg: nationale Umfragen, 4.12.2016, Quelle: Electograph.
Malta: nationale Umfragen, 5.10.2017, Quelle: Malta Today.
Bilder: Eigene Grafiken.
Thanks, very interesting! (Google translate)
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